Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

Buchkompass: Wächter der Magie
Auftakt einer dystopischen Fantasyreihe

Schon bevor ein Junge mit Narbe endlich auf eine Zauberschule gehen durfte und auch lange bevor ein junges Mädchen in einem Wettbewerb um ihr Leben kämpfen musste gab es Bücher dieser Art, Fantasy und Dystopien sind schon lange erfolgreich und werden deshalb auch immer weiter publiziert werden. Eine Kombination aus einer Dystopie mit einer Zauberschule kommt dann aber doch seltener vor. Das dachte sich wohl auch Lisa McMann, die mit der Wake-Trilogie bereits große Erfolge erzielt hatte, und...

  • Hattingen
  • 13.09.24
  • 1
Kultur

Buchkompass: Akademie Splitterstern
Falk Holzapfel und Erfahrungspunkte

Dank zweier Serien, Big Bang Theory und Stranger Things ist das Rollenspiel Dungeons & Dragons mal wieder in aller Munde. Jetzt gab es sogar das Time Magazine mit diesem Titelthema. Rollenspiele sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen und werden nun auch immer häufiger in anderen Medien thematisiert. Romane zum Thema gab es schon immer, denn die Welten, die bespielt wurde, waren lebendig und wurden nicht nur bespielt, sondern auch von Autor*innen vertieft und erweitert. In all diesen...

  • Hattingen
  • 13.09.24
  • 1
Kultur

Buchkompass: Das andere Tal - S.A. Howard
Zeiten treffen sich

Für uns Menschen ist es ja eigentlich normal, dass sich Vergangenheit und Gegenwart in unseren Köpfen vermischen. Erinnerungen werden durch aktuelle Wahrnehmungen ausgelöst und Erinnerungen an schlechte Dinge lösen Reaktionen auf aktuelle Ereignisse aus. Unsere Erinnerungen, die Geschichte selbst und auch das, was gerade passiert lässt uns an die Zukunft denken und bringt Erwartungen mit sich. Was aber, wenn Vergangenheit und Zukunft, auch die eigene, nur ein Tal weiter existieren? Diese Frage...

  • Hattingen
  • 19.04.24
Kultur

Buchkompass: Das Lächeln der Königin - S. Gerholds
Fluch der Nofretete?

Es gibt wenige Kunstwerke und historische Objekte, die man als weltberühmt bezeichnen könnte. Dazu gehören auf alle Fälle die Mona-Lisa, das Gemälde Sternennacht, die Venus von Milo und die Büste der Nofretete. Einige weltberühmte Kunstwerke haben eine bewegte Geschichte. Gerade letztere hat auch für einige Kontroversen gesorgt, denn der Weg nach Berlin war nicht ganz offiziell. Dass man die Geschichte der Büste und des Wegs nach Berlin gut in ein literarisches Format packen kann, hat sich...

  • Hattingen
  • 29.02.24
  • 1
Kultur

Buchkompass: Essex Dog von Dan Jones
Harte Söldner im 100jährigen Krieg

Kriege um einen Thron sind ein beliebtes Thema im Fantasy-Genre aber auch in den Historienromanen. Während es im Fantasyroman keine Grenzen für die Handlung gibt, wird diese im Historienroman durch die Geschichtsforschung eingegrenzt. Das heißt natürlich nicht, dass man sich als Autor keine Freiheiten herausnehmen darf, aber der Rahmen ist sehr eng, will man keine fantastische Geschichte daraus machen. In Essex Dogs, dem hier vorliegenden Roman, dreht sich alles um den Auftakt des 100-jährigen...

  • Hattingen
  • 22.01.24
  • 1
Kultur

Buchkompass: Elwenfels - B. + C. Habestreit
Das Geheimnis von Elwenfels

Die Palz, wie wir Pälzer die Pfalz nennen, ist eine Region im Süden des Landes Rheinland-Pfalz in Südwestdeutschland. In der Pfalz gibt es unbeschwerte Lebensfreude, südländisches Klima und reichhaltige Genüsse, etwa unseren guten Wein und die gute Küche mit den regionalen Spezialitäten. Dazu gibt es noch die pfälzische Sprache. Pälzisch iss die Schprooch, wu in der Palz geschwetzt watt. Allerdings gibt es auch da regionale Unterschiede. Warum beginnt eine Rezension eines Kriminalromans so?...

  • Hattingen
  • 21.07.23
  • 1
Kultur

Buchkompass: Institut für gute Mütter
Mütter in einer dystopischen Welt

Leben wir mittlerweile eigentlich schon in einer Dystopie oder sind wir noch auf dem Weg zu einer? Je nachdem wen man fragt, erhält man unterschiedliche Antworten und vermutlich wird sogar der eine oder andere von einer möglichen Utopie in der Zukunft sprechen, je nachdem welche Politik sich durchsetzen wird. Einige Dinge können wir aber nicht ignorieren, die Überwachung nimmt zu und wir lassen Überwachungssysteme getarnt als Alltagshelfer sogar in unsere Wohnungen. Von da an ist der Schritt zu...

  • Hattingen
  • 14.04.23
Kultur

Martin Mosebachs Roman „Taube und Wildente“
Wenn alles verfällt

„Grausamkeit. Zuschauen, wie etwas Schönes zerfetzt wird. Schon eine halbe Stunde lang sitze ich, gefesselt von diesem Anblick, auf dem Gartenstuhl nahe der Zypresse.“ Mit diesem Eindruck der männlichen Hauptfigur Ruprecht Dalandt vom Tod einer Zikade eröffnet Martin Mosebach, Georg-Büchner-Preisträger des Jahres 2007, seinen neuen Roman, durch den sich der Verfall der Werte wie ein roter Faden zieht. Als „genialer Formspieler auf allen Feldern der Literatur“ war der heute 71-jährige...

  • Wattenscheid
  • 04.11.22
Kultur

Hilmar Klute: Die schweigsamen Affen der Dinge
Mit Loerke durchs Ruhrgebiet

Um es gleich vorweg zu nehmen, der etwas seltsam anmutende Titel geht auf eine Gedichtzeile des weitgehend vergessenen Lyrikers Oskar Loerke (1884-1941) zurück. Auf den Spuren des facettenreichen Dichters nimmt uns Autor Hilmar Klute mit auf den Weg in seine Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet. Alles in diesem dritten Roman des 1967 in Bochum geborenen Autors, der seit vielen Jahren für die tägliche „Streiflicht“-Glosse in der „Süddeutschen Zeitung“ verantwortlich zeichnet, ist von kräftigen...

  • Wattenscheid
  • 05.04.22
  • 1
Kultur

Judith Kuckarts Roman „Café der Unsichtbaren“
Eine Prinzessin bei Shakespeare

„Ich wusste, wenn es mal nicht mehr weitergeht, kann ich mich für 20 Pfennig dahin wenden. Und gerade hier in der Gegend erlebte ich diesen Kontrast der Stadt immer sehr stark, das Glitzernde und das abgrundtief Hässliche“, hatte Schriftstellerin Judith Kuckart kürzlich in einem Interview über ihre persönlichen Erfahrungen im Berlin der frühen 1980er Jahre berichtet. In ihrem neuen Roman stehen sieben ehrenamtliche Mitarbeiter eines Berliner Sorgentelefons im Mittelpunkt und deren Arbeit am...

  • Wattenscheid
  • 08.03.22
  • 1
Kultur

Gerda Blees' Roman „Wir sind das Licht“
Wenn die Socken sprechen

Eine Frau verhungert, und drei ihr nahestehende Personen schauen ihr dabei zu. Das ist der beklemmende Handlungsrahmen des Romans „Wir sind das Licht“ aus der Feder der 37-jährigen niederländischen Schriftstellerin Gerda Blees. Bisher waren lediglich eine Sammlung von Kurzgeschichten und ein schmaler Lyrikband aus der Feder der in Haarlem lebenden Autorin erschienen. Und nun dieser mit dem Preis des niederländischen Buchhandels und des Europäischen Literaturpreises ausgezeichnete Roman, der uns...

  • Wattenscheid
  • 24.02.22
  • 2
Kultur

Annika Büsings Romandebüt „Nordstadt“
Stärker als das Schicksal

„Ich liebe dich, sage ich.“ Der erste Satz im Romanerstling von Annika Büsing kann leicht in die Irre führen. Hier geht es überhaupt nicht um Schmetterlinge im Bauch, um romantische Süßholzraspelei oder eine abenteuerliche Romanze. Im Debüt der in Bochum lebenden Gymnasiallehrerin für Deutsch und Religion stehen zwei Figuren im Mittelpunkt, denen das Schicksal ganz übel mitgespielt hat. „Sie ist stärker als dieses Schicksal“, hat die Autorin kürzlich im NDR-Kulturjournal über ihre Protagonistin...

  • Wattenscheid
  • 21.02.22
  • 1
  • 2
Kultur

Emine Sevgi Özdamars opulenter Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“
Suche nach Heimat in der Fremde

Die Autofiktion, diese kaum klar zu definierende Mischung aus Autobiografie und Fiktion, hat in dieser Buchsaison Hochkonjunktur bei Autoren und Autorinnen unterschiedlichen Alters und Provenienz. Julia Franck (51) hat sich mit ihrer beschwerlichen Jugend auseinander gesetzt, Hanns-Josef Ortheil (70) beschrieb, wie er sich nach einer schweren Herzoperation wieder zurück ins Leben gekämpft hat, und Emine Sevgi Özdamar legt mit ihrem ebenso opulenten wie ausschweifenden Band ihr gesamtes Leben...

  • Wattenscheid
  • 16.11.21
  • 1
  • 1
Kultur

Irene Disches Roman „Die militante Madonna“
Chevalier in Frauenkleidern

„Ich wollte ihn hinters Licht führen, wie ich alle Menschen hinters Licht führte“, lässt Irene Dische ihre Romanhauptfigur Chevalier d'Eon de Beaumont sagen. Der Protagonist ist eine reale Figur aus der Geschichte, lebte von 1728 bis 1810, war ein enger Vertrauter des französischen Königs Ludwig XV und der wahrscheinlich erste bekennende Transvestit. Die überwiegend in Berlin lebende amerikanische Schriftstellerin Irene Dische, die 1989 mit ihren Erzählungen „Fromme Lügen“ hierzulande den...

  • Wattenscheid
  • 21.10.21
  • 1
  • 2
Kultur

Eva Menasses Roman „Dunkelblum“
Nicht das Ende der Geschichte

„Ich wollte keinen historischen Roman schreiben, sondern eine paradigmatische Menschheitsgeschichte, wie sie eben immer wieder passiert“, erklärte die Schriftstellerin Eva Menasse über ihren opulenten Roman „Dunkelblum“. Die 51-jährige Menasse, Halbschwester des Schriftstellers Robert Menasse und Ex-Ehefrau des Erfolgsautors Michael Kumpfmüller, hatte 2005 mit ihrem opulenten und verdientermaßen hochgelobten Debütwerk "Vienna" gleich für reichlich Furore gesorgt. Vor acht Jahren hatte sich die...

  • Wattenscheid
  • 23.08.21
Kultur

Javier Cercas' hochbrisanter Roman „Terra Alta“
Hass, Rache und Gewalt

Spätestens mit seinem Roman „Anatomie eines Augenblicks“, den die wichtigste spanische Tageszeitung „El Pais“ 2009 zum Buch des Jahres kürte, hat der 59-jährige Javier Cercas auch außerhalb Spaniens den Durchbruch geschafft. Acht Jahre zuvor hatte der im katalanischen Girona lebende Autor schon mit „Soldaten von Salamis“ eine Art Tabubruch begangen, in dem er als bekennender Linker künstlerisch den Versuch unternommen hatte, sich in einen politischen Führer der Falange hineinzuversetzen. Seit...

  • Wattenscheid
  • 10.08.21
Kultur

Rezension Wolf Harlander – Systemfehler
Spannend und erschreckend realistisch

Diese Rezension wird höchst wahrscheinlich gerade am Rechner, am Tablet oder am Smartphone gelesen. Deshalb sind Sie, als Leser*in, vielleicht schon Opfer der digitalen Medien. Das digitale Zeitalter ist nämlich Fluch und Segen gleichermaßen. Nachrichten, Recherchen, Kommunizieren, das alles ist in Sekunden möglich und genau da ist die Gefahr, wir machen uns abhängig. Keine Sorge, das Lesen einer Rezension wird nicht gleich zur Abhängigkeit führen, aber der Blick auf die gerade eingegangene...

  • Hattingen
  • 05.08.21
Kultur

„Die kanadische Nacht“ - das Romandebüt des renommierten Literaturkritikers Jörg Magenau
Auf Entdeckungsreise

„Warum weiß ich von meinem eigenen Vater weniger als von manchen Figuren, über die ich als Biograf geschrieben habe?“ Diese Frage stellt sich der Protagonist im Romandebüt des bekannten Literaturkritikers Jörg Magenau. Von der ersten Seite an sieht sich der Leser mit der Frage konfrontiert, wie stark autobiografisch die Figur des Ich-Erzählers ist und wo der Autor bewusst fiktionalisiert haben könnte. Magenau, 1961 in Ludwigsburg geboren und heute abwechselnd in Tübingen und in der Uckermark...

  • Wattenscheid
  • 09.03.21
Kultur

„Unsichtbare Tinte“ - der neue Roman von Nobelpreisträger Patrick Modiano
Graben im Gedächtnis

„Ich habe mich nie an eine chronologische Reihenfolge gehalten. Sie hat für mich nie existiert.“ So treffend hat der französische Schriftsteller Patrick Modiano vor einigen Jahren sein eigenes Schreiben charakterisiert, das wie ein unendlicher Erinnerungs- und Assoziationsprozess auf den Leser wirkt. Als Modiano 2014 etwas überraschend der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde, hatte die Stockholmer Akademie ihn gerühmt „für die Kunst des Erinnerns, mit der er die unbegreiflichsten...

  • Wattenscheid
  • 03.03.21
Kultur

Norbert Gstreins Roman „Der zweite Jakob“
Zwischen Kunst und Leben

"Jetzt kommen sie und holen Jakob." So eröffnete Norbert Gstrein 1988 seine erste literarische Veröffentlichung, die schmale Erzählung „Einer“. Nun steht ein Schauspieler namens Jakob Thurner im Mittelpunkt des neuen Romans, der sich wie eine künstlerische Zwischenbilanz des österreichischen Autors liest, der im Juni seinen 60. Geburtstag feiert. Längst gehört der seit einigen Jahren mit seiner Familie in Hamburg lebende Schriftsteller zu den arrivierten Autoren der deutschsprachigen...

  • Wattenscheid
  • 17.02.21
Kultur
Ein Gesprächsthema auf der Party bei den Jacks: Die in den 1920er Jahren von der US-Klassenjustiz zu Unrecht zum Tode verurteilten anarchistischen Arbeiter Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti. | Foto: gemeinfrei
2 Bilder

Buchtipp
Verdammt aktuell: Die Party bei den Jacks - eine Rezension

"Was sollte das?", fragt sich Mr Jack in dem Roman "Die Party bei den Jacks" von Thomas Wolfe angesichts des haarsträubend langwierigen Auftritts eines von der besseren Gesellschaft gefeierten, aber eigentlich grottigen Kleinkünstlers. Das Gleiche werden sich die Lesenden während der Buchlektüre gefragt haben. Über weite Strecken muss sich der Lesende durch die rund 350 Seiten des Romans samt zahlreichen Anmerkungen, Nachwort und Editorische Notiz fräsen. Wobei die Anmerkungen unterhaltend und...

  • Dortmund
  • 03.01.21
Kultur

Michael Wildenhains Roman „Die Erfindung der Null“
Aus der Bahn getragen

„Manche Menschen wirken auf den ersten Blick wie Verlorene. Als hätte ein Ereignis in ihrem Leben sie aus der Bahn getragen und als hätten sie trotz aller Bemühungen nicht wieder Fuß gefasst“, lautet der einleitende Satz im neuen Roman des Alfred-Döblin-Preisträgers Michael Wildenhain. Spannend und rätselhaft wie einen Krimi hat der inzwischen 62-jährige Berliner Autor sein neues ambitioniertes Erzählwerk angelegt. Im Mittelpunkt steht der promovierte Mathematiker Martin Gödeler, dem in jungen...

  • Wattenscheid
  • 09.12.20
Kultur

Urs Faes' bewegender Roman „Untertags“
Asche in zwei Urnen

„Ein Kuvert enthielt alles, was er verfügte. Was sie schmerzte. Was sie hinnahm und nicht begreifen konnte“, heißt es im bewegenden Roman des Schweizer Autors Urs Faes. Die Apothekerin Herta sichtet den Nachlass ihres verstorbenen, langjährigen Lebensgefährten Jakob, den sie in einem schleichenden Prozess verloren hat. Die Demenz hat ihn auf für Herta äußerst schmerzhafte Weise peu à peu aus dem Alltag verschwinden lassen. Der 73-jährige Urs Faes hatte sich in jüngerer Vergangenheit in seinen...

  • Wattenscheid
  • 02.12.20
Kultur

Don DeLillos schmaler, aber grandioser Roman „Die Stille“
„Unterwelt“ und „Stille“

Immer wieder in den letzten drei Jahrzehnten war der amerikanische Schriftsteller Don DeLillo als Nobelpreiskandidat gehandelt worden. In seinem international erfolgreichen Monumentalepos "Unterwelt" (1997) hatte er ein extrem düsteres Bild von der amerikanischen Gesellschaft gezeichnet, und sechs Jahre später las sich "Cosmopolis" gar wie ein Horrorszenario aus einer fremd-determinierten Welt. Der inzwischen 84-Jährige gehört zu den vehementesten Kritikern des vielbeschworenen „american way of...

  • Wattenscheid
  • 11.11.20
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