Bücherrunde - Leselust

Beiträge zum Thema Bücherrunde - Leselust

Kultur
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5. Online-Lesereise
Sucht hat immer eine Geschichte - wir erzählen mehr davon.

Es ist wieder Zeit zum Lauschen. Gemeinsam mit Ihnen freuen wir uns auf die 5. Online-Lesereise „Sucht hat immer eine Geschichte – wir erzählen mehr davon“. Ab Donnerstag, den 20. Oktober 2022 hören wir authentische Geschichten über die Gründe, weshalb gestandene Frauen doch zur Flasche greifen, dem Leben mit Drogensucht und Haftstrafen und wie Angehörige mit den Belastungen umgehen. Jede Lesereise ist durch ihre Themen, Autor:innen und das Publikum einzigartig. Kommen Sie mit uns ins Gespräch...

  • Mülheim an der Ruhr
  • 17.10.22
Kultur

Unterhaltsame Abenteuergeschichten
Piraten mitten im Ruhrgebiet?

Piraten gibt es am Meer und nicht auf der Ruhr, das ist jedem klar. Allerdings gehen Piraten auch mal in Rente und landen dann vielleicht im schönen Ruhrgebiet. So war es bei dem Autor Christian Corsa, der gerne abends seinen Kindern Geschichten über sein Piratenleben erzählt und was er damals alles erlebt hat. In seinen spannenden und amüsanten Geschichten geht es unter anderem darum, wie er das Surfbrett erfand, sein Freund die Pizza kreierte, geldgierige Lehrer an der Piratenschule seine...

  • Essen-Borbeck
  • 13.10.22
  • 2
Kultur

Andrej Kurkows Roman „Samson und Nadjeschda“
Das abgetrennte Ohr in Kiew

Kann man heute einen Roman des wichtigsten ukrainischen Schriftstellers Andrej Kurkow vorbehaltlos lesen? Kurkow, 1961 im damaligen Leningrad geboren und in Kiew aufgewachsen, sieht sich selbst als ukrainischen Autor, hat aber stets seine Bücher auf Russisch geschrieben – so auch seinen vor vier Jahren erschienenen Roman „Graue Bienen“, in dem er sich schon mit dem Krieg im Donbas auseinandergesetzt hat. Kurkows bisweilen etwas verspielt wirkenden Romane waren stets auch politisch, nicht mit...

  • Wattenscheid
  • 10.08.22
Kultur

Zum 80. Geburtstag neuer Roman von Isabel Allende
Tugend und Sünde

Da ist wieder eine der typischen Frauenfiguren von Isabel Allende: kämpferisch, selbstbewusst und manchmal ihrer Zeit auch etwas voraus. Und doch ist Violeta, die Protagonistin des 26. Romans aus der Feder der chilenischen Erfolgsautorin, die seit vielen Jahren in den USA lebt, etwas anders. Ihre bisherigen Hauptfiguren standen stets der politischen Linken, also der Allende-Linie, nahe. Violeta laviert sich mit Glück und einem untrüglichen Instinkt durchs Leben. Will man es sich einfach machen,...

  • Wattenscheid
  • 21.07.22
  • 1
Kultur

80. Geburtstag des Schriftstellers Sten Nadolny
Der Entdecker der Langsamkeit

„Zum Älterwerden gehört, dass ich schwerhörig bin und schon deswegen – auch mit Hörhilfen – weniger mitbekomme. Und vermöge meiner vielen Lebensjahre kommen mir auch einige Merkwürdigkeiten nicht mehr so merkwürdig vor“, hatte der Schriftsteller Sten Nadolny 2018 in einem „Welt“-Interview erklärt. Dabei wimmelte es in seinem letzten Roman „Das Glück des Zauberers“ (2017) von Merkwürdigkeiten. Der Zauberer Pahroc, ein uralter, leicht verschrobener Mann, schreibt darin seiner Enkelin Mathilda...

  • Wattenscheid
  • 16.07.22
  • 1
  • 2
Kultur

„Bretonisches Lied“ von Nobelpreisträger Le Clézio
Ungewollt aktuell

„Als die Bombe explodierte, war ich noch ein Kind, das seine Gefühle nicht in Worte fassen konnte. Mein ganzes Wesen ist in diesem Schrei.“ So beschreibt der inzwischen 82-jährige französische Schriftsteller Jean-Marie-Gustave Le Clézio Erinnerungen an seine Kindheit, die im zwei Erzählungen umfassenden Band „Bretonisches Lied“ vorliegen. Als Le Clézio im Oktober 2008 völlig überraschend der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde, rühmte ihn die Stockholmer Akademie als "Verfasser des...

  • Wattenscheid
  • 22.04.22
  • 2
Kultur
„Im Flachgau wartet der Tod“ von Natascha Keferböck (2021).

„Im Flachgau wartet der Tod“
Krimi von Natascha Keferböck erzählt eine mörderische Familiengeschichte voller Tragik

Eines vorweg: Man sollte gut gegessen haben, bevor man sich in den zweiten Krimi von Natascha Keferböck vertieft. Die Geschichte macht nämlich hungrig, und dann legt man eventuell das Buch beiseite, verliert den Faden und so fort. Nein, das darf nicht geschehen. Also: „Im Flachgau wartet der Tod“ (Emons) spielt zwischen Weihnachten und Neujahr, und offensichtlich ist es im Riegler-Bräu, dem Mehrgenerationentreff im fiktiven Koppelried, üblich, regelmäßig einzukehren und sich dort von den...

  • Bochum
  • 12.03.22
  • 3
  • 1
Kultur
Jochen Ruscheweyh hat einen musikalischen Shortstory-Crossover-Roman geschrieben.

Musikalischer Roman von Jochen Ruscheweyh
Jede Menge schräge Typen auf knallbuntem Gemütslage-Teppich

Ohne die Band läuft nichts. Und die Band ist das Leben. Das ist für Gitarrist Wuttke eine klare Kiste. Deathtroja heißt die Kapelle aus Dortmund-Hörde, die sich offensichtlich eher der lauten als der malerischen Musik verpflichtet hat, deren Mitglieder sich hart aber herzlich gerne auf den Keks gehen, sich dennoch irgendwie auch ganz dolle liebhaben. Das ist der eine Erzählstrang im Shortstory-Crossover-Roman „Songtexte schreiben is‘ wie im Wald scheißen“ von Jochen Ruscheweyh. Der andere...

  • Bochum
  • 11.03.22
Kultur
Autorin Anne Heesen | Foto: privat
5 Bilder

Lesenswert
Literatur als Lebenshilfe

Die Musikpädagogin, Personaltrainerin und Buchautorin Anne Heesen ist praktizierende Niederrheinerin, und das, obwohl ihre Wiege im Münsterland stand. Bodenständigkeit, Pragmatismus und ein trockener Humor. Das sind für sie die Tugenden, die Westfalen und Niederrheiner miteinander verbinden. Diese Mischung schätzt die heute 61-Jährige, die nach Lebensstationen in Münster, Mülheim, Duisburg, Wesel, Emmerich, Krefeld, Dinslaken, Hückelhoven und Geilenkirchen nun in Wassenberg zu Hause ist. In...

  • Dinslaken
  • 30.12.21
  • 1
  • 1
Kultur

Marieke Lucas Rijnevelds zweiter Roman
Weil ich der Teufel bin

Dieser Roman ist ausgesprochen mutig, er ist beklemmend und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Er schickt den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und lässt ihn am Ende tief erschüttert zurück. Die 30-jährige niederländische Autorin Marieke Lucas Rijneveld, die für ihren halb autobiografischen Erstling (dt.: „Was man sät“) gemeinsam mit der Übersetzerin Michele Hutchison 2020 mit dem International Booker Prize ausgezeichnet worden ist, hat sich in ihrem zweiten Roman auf...

  • Wattenscheid
  • 21.12.21
Kultur
3 Bilder

Erfolgreichster Verschwörungsthriller 2021
Kritik und Leser feiern „Die dritte Stufe“ des Duisburger Autors Christoph Steven

„Ein ausgeklügelter und wortgewaltiger Thriller mit vielen Geheimnissen“ und „Ein faszinierender Roman zum Zeitalter der Verschwörungstheorien“ – so lauten einige der Kritiken zum Verschwörungsthriller „Die dritte Stufe“, der vor allem in den Sozialen Medien für Furore sorgt. Das Debüt des Duisburger Autors begeisterte die Literaturwelt wie kaum ein anderer Thriller 2021. „Die dritte Stufe hat alles was man sich wünschen kann. Geheimnisse, Mythen, Verschwörungstheorie und Gefühl“ – so ein Leser...

  • Duisburg
  • 17.12.21
Kultur

Fernando Aramburus neuer verspielter Roman
Sammler von Glücksmomenten

Das ist alles andere als ein vielversprechender Romaneinstieg, wenn man zu Beginn liest: „Noch auf Höhe des Jadebusens hatte Clara einen ihrer Anfälle von Morgendepression bekommen. Morgens praktiziert Clara Niedergeschlagenheit, wie andere eine Joggingrunde.“ Diese etwas zäh und wenig erfreulich startende Reise eines Ehepaares, das Norddeutschland erkunden will, um Eindrücke für ein Buchprojekt zu sammeln, wird mit zunehmender Dauer unterhaltsamer und der Roman immer vielschichtiger. Fernando...

  • Wattenscheid
  • 09.12.21
Kultur
4 Bilder

Eine gewaltige Verschwörung
Zum mysteriösen Roman von Christoph Steven

Die Literaturwelt ist um ein ungewöhnliches Phänomen reicher. Mit „Die dritte Stufe“ ist ein Roman erschienen, bei dem es um die gefährliche Verschwörung einer Geheimorganisation und die packende Jagd von zwei Philosophiestudenten nach dieser Organisation geht. Geschrieben wurde er von dem Duisburger Autor Christoph Steven, der am liebsten im Bademantel und Pyjama arbeitet. Er zieht sich dazu in ein Büro in Duisburg zurück, dessen Fenster mit Packpapier zugeklebt wurden. Geheimnisse und Rätsel...

  • Duisburg
  • 04.12.21
Kultur

Emine Sevgi Özdamars opulenter Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“
Suche nach Heimat in der Fremde

Die Autofiktion, diese kaum klar zu definierende Mischung aus Autobiografie und Fiktion, hat in dieser Buchsaison Hochkonjunktur bei Autoren und Autorinnen unterschiedlichen Alters und Provenienz. Julia Franck (51) hat sich mit ihrer beschwerlichen Jugend auseinander gesetzt, Hanns-Josef Ortheil (70) beschrieb, wie er sich nach einer schweren Herzoperation wieder zurück ins Leben gekämpft hat, und Emine Sevgi Özdamar legt mit ihrem ebenso opulenten wie ausschweifenden Band ihr gesamtes Leben...

  • Wattenscheid
  • 16.11.21
  • 1
  • 1
Kultur

Antonio Muñoz Molinas faszinierender Band „Gehen allein unter Menschen“
„Ich bin eine Kamera“

„Ich bin eine Kamera, ich bin ein Blick, ein Spion“, heißt es in Antonio Muñoz Molinas neuen, ohne Genrebezeichnung erschienenen Band „Gehen allein unter Menschen.“ Es ist weder ein Roman noch ein Essay, wir haben es mit einem ausschweifenden hybriden Text zu tun, eine Art erzählerische Collage eines modernen Flaneurs. Muñoz Molina, der 1991 für den Roman "Der polnische Reiter" den Premio Planeta (den wichtigsten spanischen Literaturpreis) erhalten hat und Mitglied der Königlichen Akademie ist,...

  • Wattenscheid
  • 10.11.21
Kultur

Julia Francks Erinnerungsbuch „Welten auseinander“
Überwinden der Scham

„Das Instrument des Überwindens der Scham ist das Schreiben“, bekannte die Schriftstellerin Julia Franck kürzlich in einem Interview über ihr neues Buch, das vom Verlag bewusst nicht als Roman etikettiert wurde und eher als auto-fiktionales Erinnerungsbuch daher kommt. Für „Die Mittagsfrau“ (2007), in mehr als 30 Sprachen übersetzt und mit mehr als eine Millionen verkaufter Exemplare ein wahrer Bestseller, war die inzwischen 51-jährige Autorin mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden....

  • Wattenscheid
  • 29.10.21
Kultur

Bernhard Schlinks Roman „Die Enkelin“
Der verständnisvolle Kaspar

Der inzwischen 77-jährige Bernhard Schlink hält in seinem neuen Roman mehr als dreißig Jahre nach dem Mauerfall ein leidenschaftliches Plädoyer für ein verständnisvolles, vorurteilsfreies Miteinander. „Versöhnen, nicht spalten“, lautete einst die Losung des Ex-Bundespräsidenten Johannes Rau. Und auf einen Rund-um-Versöhnungskurs schickt Schlink auch den männlichen Protagonisten seines Romans, den Buchhändler Kaspar. Irgendwie schafft es dieser Autor immer wieder, aktuelle, kontrovers...

  • Wattenscheid
  • 28.10.21
  • 1
  • 1
Kultur

Henning Ahrens' Roman „Mitgift“
Zwischen Hass und Liebe

„Es gibt eine gewisse Diskrepanz zwischen dieser Welt, aus der ich stamme, und der Welt, in der ich mich jetzt bewege, als Autor, Übersetzer und so weiter“, erklärte der 57-jährige Schriftsteller Henning Ahrens, der als Romancier, Essayist und Übersetzer reüssierte, über seine Herkunft. Ahrens wuchs auf einem Bauernhof im niedersächsischen Klein Ilsede auf, studierte in Kiel, London und Göttingen, promovierte über den walisischen Dichter John Cowper Powys und lebt heute in Frankfurt. Dies alles...

  • Wattenscheid
  • 07.10.21
Kultur

Natascha Wodins Roman „Nastjas Tränen“
Klavier spielen auf dem Cello

„Die Treppe herauf kam eine sehr schmale, schüchtern wirkende Frau, die etwa fünfzig Jahre alt sein mochte, aber aussah wie ein Mädchen. Sie trug Jeans und einen Rucksack auf den Schultern.“ So beschreibt die inzwischen 76-jährige Schriftstellerin Natascha Wodin die Protagonistin ihres neuen Romans. Wodin, deren literarisches Werk durchgehend einen autobiografischen Background hat, war vor vier Jahren für ihren Roman „Sie kam aus Mariupol“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet...

  • Wattenscheid
  • 29.09.21
Kultur

Jenny Erpenbecks hochambitionierter Roman „Kairos“
Doppeltes Aus

Ein Staat liegt in seinen letzten Zügen, und eine Liebesbeziehung geht in die Brüche. Die Rede ist von der DDR und von einem unkonventionellen Paar, das die 54-jährige Berlinerin Jenny Erpenbeck ins Zentrum ihres neuen Roman gestellt hat. So wie die DDR einst mit großen Ansprüchen angetreten ist, so außergewöhnlich und leicht elitär ist auch die Liaison zwischen dem Schriftsteller Hans (Anfang 50) und der Bühnenbildnerin Katharina (19), deren Vita einige Parallelen zu der ihrer Schöpferin Jenny...

  • Wattenscheid
  • 08.09.21
Kultur

Maxim Billers schmaler, provozierender Roman „Der falsche Gruß“
Moral auf der Briefwaage

Findet in diesem Herbst das große Hinterfragen moralischer Kategorien bei den Schriftstellern der mittleren Generation statt? Eva Menasse hat sich in ihrem opulenten Opus „Dunkelblum“ mit einem dunklen Kapitel der Geschichte im Burgenland auseinander gesetzt, Johanna Adorján beschäftigte sich in ihrem Roman „Ciao“ mit Veränderungen im Feuilleton-Betrieb, und nun deckt der große Provokateur Maxim Biller mit seinem kurzen, novellenhaften Roman gleich beide Bereiche ab – das Geschichtsbewusstsein...

  • Wattenscheid
  • 04.09.21
Kultur

Antje Ravik Strubels Roman „Blaue Frau“
Schreiben, um nicht umzukommen

„Man hat ohnehin schon das Problem der Scham und des Schuldgefühls, wenn einem so etwas widerfährt. Überhaupt diese Schwelle zu überwinden, davon zu erzählen. Und dann wird man noch damit konfrontiert, dass einem der Vorwurf der Lüge gemacht wird. Das ist eine sehr heikle Situation. Das fand ich wichtig, darüber zu schreiben“, erklärte die in Potsdam lebende Autorin Antje Ravik Strubel über die gedankliche Vorgeschichte ihres neuen Romans, in dem sexualisierte Gewalt eine zentrale Rolle spielt....

  • Wattenscheid
  • 31.08.21
Kultur

Eva Menasses Roman „Dunkelblum“
Nicht das Ende der Geschichte

„Ich wollte keinen historischen Roman schreiben, sondern eine paradigmatische Menschheitsgeschichte, wie sie eben immer wieder passiert“, erklärte die Schriftstellerin Eva Menasse über ihren opulenten Roman „Dunkelblum“. Die 51-jährige Menasse, Halbschwester des Schriftstellers Robert Menasse und Ex-Ehefrau des Erfolgsautors Michael Kumpfmüller, hatte 2005 mit ihrem opulenten und verdientermaßen hochgelobten Debütwerk "Vienna" gleich für reichlich Furore gesorgt. Vor acht Jahren hatte sich die...

  • Wattenscheid
  • 23.08.21
Kultur

Sigrid Nunez' vorzüglicher, empathischer Roman „Was fehlt dir“
Traurig und glücklich

„Wenn die Leute fragen, warum ich mich so hingezogen fühle zum Thema Sterblichkeit, dann will ich immer antworten, dass es doch eher so ist, dass die Sterblichkeit mich zu sich heranzieht“, erklärte die kürzlich 70 Jahre alt gewordene amerikanische Autorin Sigrid Nunez, die erst 2018 mit ihrem später mit dem National Book Award ausgezeichneten Roman „Der Freund“ den literarischen Durchbruch geschafft hatte. Nunez, die äußerst lesenswerte semi-fiktive Bücher über Virgina Woolf und Susan Sontag...

  • Wattenscheid
  • 03.08.21
  • 1
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