A 59 Duisburg – Vorgezogener Brückenbau?
Stadt nimmt Stellung
- Die Stadt, viele Organisationen und Bürger fordern weiterhin die Tunnellösung beim Ausbau der A 59, wie schon bei einer frühen Demo bei der Vorstellung der Pläne.
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Die Autobahn GmbH hat beim Fernstraßenbundesamt, das für das Planfeststellungsverfahren der A 59 zuständig ist, den vorgezogenen Bau der Berliner Brücke und der dazugehörigen Bauwerke im Autobahnkreuz Duisburg beantragt. Und zwar bereits vor dem endgültigen Planfeststellungsbeschluss, der noch aussteht.
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Stadt Duisburg zu dem Antrag angehört werden muss. Der Rat der Stadt Duisburg soll in seiner nächsten Sitzung über diese Stellungnahme entscheiden.
Klar ist: Wie schon beim Erörterungstermin im April 2024 verdeutlicht, hält die Stadt Duisburg weiter an ihren Forderungen aus der Gesamtstellungnahme fest: Tunnel- statt Brückenlösung für den Ausbau der A59. Die Stadt verweist abermals auf die rechtlichen Bedenken zur Gesamtplanung. Die Bedeutung einer intakten und für den Verkehr tragfähigen Berliner Brücke ist der Verwaltung sehr wohl bewusst, dennoch kann keine Zustimmung zur beantragten, vorläufigen Anordnung für den Bau der Teilbauwerke erfolgen.
Vorauseilend
Oberbürgermeister Sören Link: „Wir werden der vorläufigen Anordnung nicht zustimmen. Das käme vorauseilend einem generellen Einverständnis zum Ausbau der A59 in Hochlage gleich, den wir entschieden ablehnen. Das Leben und der Alltag vieler Duisburgerinnen und Duisburger wären auf Jahrzehnte massiv belastet und eingeschränkt.“
Für die Stadtentwicklung und die Infrastruktur wäre auch seiner Ansicht nach nichts gewonnen, im Gegenteil. Link „Und dieser Umstand ist für mich, Duisburg und alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht hinnehmbar. Bessere Alternativen liegen auf dem Tisch und denen gilt es sich jetzt mit politischem Gestaltungswillen zu widmen.“
Umsetzung
Das Fernstraßenbundesamt ist bei seiner Entscheidung über den Antrag auf vorläufige Anordnung zwar gesetzlich nicht an die Ablehnung der Stadt Duisburg gebunden, dennoch hofft auch Martin Linne als Dezernent für Stadtentwicklung, Mobilität und Sport, auf die Einsicht bei der Planfeststellungsbehörde.
Linne: „Um den von der Stadt Duisburg geforderten Autobahnausbau in Tunnel- bzw. Troglage mit Überdeckelung nicht bereits vor Durchführung der Machbarkeitsstudie auszuschließen, kann von Seiten der Stadt Duisburg keine Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn erteilt werden. Eine solche Genehmigung sowie deren bauliche Umsetzung würde die Fortführung der Trasse in Tieflage nicht mehr zulassen.“
Alternativen
Der Oberbürgermeister und der Beigeordnete betonen dabei, dass es durchaus Alternativen geben kann. Auch die Stadt Duisburg ist seit Jahren an der schnellstmöglichen Erneuerung der Berliner Brücke interessiert. Soweit sich der Antrag der Autobahn GmbH auf den Bereich bis zur Meidericher Hafenbahn am derzeitigen Betriebshof der Wirtschaftsbetriebe Duisburg beschränken würde, stünde einer Zustimmung der Stadt nichts im Wege.
Diese Lösung würde eine Umsetzung des Autobahnausbaus nach Norden sowohl in der jetzigen Hochlage als auch in der von der Stadt Duisburg verfolgten Tieflage in Meiderich und Hamborn ermöglichen.
Sofern der Rat der beabsichtigten Stellungnahme zustimmt, wird diese umgehend an das Fernstraßenbundesamt übermittelt.
Community:Reiner Terhorst aus Duisburg |

Die Stadt hatte in der Erörterung im April diesen Jahres bereits am Beispiel A 39 bei Lüneburg gezeigt, woanders geht es sehr wohl mit der Deckelung - und zwar ausdrücklich mit der Begründung, den "Herausforderungen (der Einflüsse solcher Maßnahmen auf Mensch und Natur) mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen." (Homepage der Autobahn GmbH). Aktuell wird die A 81 bei Böblingen/Sindelfingen ebenfalls 6-spurig ausgebaut. Dazu aus einem Artikel der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung vom 13.10.2024, Titel: "Beim A-81-Deckel ist bald Halbzeit" ..... "Derzeit kommen auf den Lärmschutzdeckel schon die Deckenmodule ....Dort, wo von 2027 an rund 100 000 Autos pro Tag durchbrausen werden, lassen derzeit nur die nackten Betonwände das spätere Tunnelbauwerk erahnen. Sie stehen bereits auf den vollen 850 Metern Länge ...". Die Haltung der Autobahn GmbH hatte ich bereits am 20.4.24 charakterisiert: "Ihr könnt wünschen, was ihr wollt - wir planen/machen, was wir wollen!!" Dem gilt es energisch entgegenzutreten!! Das darf nicht durchgehen! Tunnel und Deckel für die A 59!!!
Link zur Stuttgarter Zeitung