Verkehrsministerium will 110 Millionen
Euro für Fahrradparkhäuser
Damit will Herr Wissing die Vereinbarkeit von Fahrrad und Bahn stärken. Das ist zu begrüßen und sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Aber eben nur ein Schritt von vielen. Denn damit mehr Menschen im Alltag vom Auto aufs Fahrrad umsteigen, muss Fahrradfahren vor allem eines werden: Sicherer. Irgendwie scheinen viele bei der Vorstellung eines Alltags-Fahrradfahrers vor allem einen jungen, sportlichen, mutigen Menschen vor Augen zu haben. Aber auch etwas ängstlichere Naturen würden gern öfters Fahrrad fahren, trauen sich aber nicht. Probleme sind der zunehmend aggressiver werdende Straßenverkehr, marode, zu schmale, zwischen Bürgersteig und parkende Autos gequetschte Fahrradwege ( = Dooring-Problem ), Kreuzungen, an denen man sich von den Autos bedrängt fühlt...
Für neue Fahrradwege ist in unseren Städten allerdings häufig kein Platz vorhanden. Was also tun? Einige Städte, Kopenhagen zum Beispiel, nehmen den Autos Parkplätze weg und wandeln diese in Fahrradwege um. Das wäre eine Möglichkeit. Die zweite Möglichkeit wäre, einige Straßen - vorzugsweise nimmt man schmale Straßen, auf denen es ohnehin immer zu Konflikten zwischen Auto- und Fahrradfahrern kommt - umzuwidmen in Fahrradstraßen, möglichst so, dass es aus jeder Himmelsrichtung zumindest eine sichere Fahrradverbindung in die Innenstadt gibt.
So, liebe Autofahrer, ich höre Euch im Geiste schon lamentieren, dass Fahrradfahrer immer nur fordern können und sich erstmal an die Verkehrsregeln halten sollen.
Dazu kann ich nur zwei Dinge sagen: Wenn wir es schaffen, mehr Leute vom Auto aufs Fahrrad zu kriegen, hilft das letztendlich auch den Autofahrern, denn weniger Autos auf der Straße bedeutet weniger Staus.
Nicht an die Verkehrsregeln halten - ja, ich gebe zu, es kommt vor, aber man muß sich auch fragen, warum das so ist. Nur bei einem Bruchteil ist es schlichte Ignoranz, bei vielen ist der Grund aber auch eine Mischung aus schlechter Fahrradinfrastruktur ( siehe oben ) und Unsicherheit. Und da helfen vor allem zwei Dinge: 1.) die Allgemeinsituation für Fahrradfahrer verbessern, 2.) noch mehr als bisher Fahrradsicherheitstrainings anbieten.
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