Krise in Deutschland breitet sich aus
Schließung von Drei VW-Werken in Deutschland

Die Schließung von Drei VW-Werken in Deutschland: Ein komplexes Zusammenspiel von Standortkosten, Strompreisen und Auflagen

In den letzten Jahren hat die Automobilindustrie weltweit mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Eine der größten Herausforderungen für deutsche Unternehmen ist jedoch die hohen Standortkosten, insbesondere in der Automobilbranche. Dies zeigt sich nun auch bei Volkswagen (VW), das die Schließung von drei seiner Werke in Deutschland angekündigt hat. Doch warum diese drastische Maßnahme? Um das zu verstehen, müssen wir einen genaueren Blick auf die Faktoren werfen, die diese Entscheidung beeinflusst haben.

Standortkosten: Ein entscheidender Faktor

Deutschland ist bekannt für seine hohen Standortkosten. Neben den direkten Kosten wie Miet- und Pachtgebühren gibt es auch eine Vielzahl versteckter Nebenkosten, die die Gesamtkosten erheblich in die Höhe treiben können. Dazu gehören unter anderem Gebühren der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Rundfunkgebühren der GEZ. Diese Kosten summieren sich schnell und belasten das Budget von Unternehmen erheblich.

Beispiel: IHK-Gebühren

Die Industrie- und Handelskammern in Deutschland erheben Gebühren für ihre Dienstleistungen, die für Unternehmen obligatorisch sind. Diese Gebühren können je nach Region und Größe des Unternehmens stark variieren. Für ein großes Unternehmen wie VW können diese Kosten schnell in den sechsstelligen Bereich gehen.

Beispiel: GEZ-Gebühren

Die Rundfunkgebühren, die von der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) erhoben werden, sind eine weitere Belastung für Unternehmen. Diese Gebühren müssen für jedes Gerät gezahlt werden, das in Betrieb ist, und können sich schnell summieren, insbesondere in großen Fabriken mit zahlreichen Büros und Produktionsstätten.

Stromkosten: Ein exorbitanter Posten

Die Stromkosten in Deutschland sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern extrem hoch. Diese hohen Strompreise sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter die Energiewende und die Subventionierung erneuerbarer Energien. Für energieintensive Industrien wie die Automobilproduktion bedeuten diese Kosten jedoch eine massive finanzielle Belastung.

Beispiel: Vergleich mit anderen Ländern

In vielen europäischen Ländern sind die Strompreise deutlich niedriger als in Deutschland. Unternehmen wie VW könnten daher einen erheblichen Kostenvorteil haben, wenn sie ihre Produktion in diese Länder verlagern würden. Dies ist ein starker Anreiz für die Schließung von Werken in Deutschland und die Verlagerung der Produktion ins Ausland.

Auflagen: Die höchsten in der EU

Deutschland hat nicht nur hohe Standort- und Stromkosten, sondern auch die strengsten Auflagen für Unternehmen innerhalb der Europäischen Union (EU). Diese Auflagen betreffen verschiedene Bereiche, darunter Umweltstandards, Arbeitsschutz und Datenschutz. Die Einhaltung dieser Auflagen erfordert oft erhebliche Investitionen in Technologie und Infrastruktur.

Beispiel: Umweltauflagen

Die strengen Umweltauflagen in Deutschland verlangen von Unternehmen, dass sie in umweltfreundliche Technologien investieren und strenge Emissionsstandards einhalten. Diese Investitionen können die Kosten erheblich erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtigen.

Eine komplexe Entscheidung

Die Schließung von drei VW-Werken in Deutschland ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von Standortkosten, Strompreisen und strengen Auflagen. Diese Faktoren haben die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erheblich beeinträchtigt und eine Verlagerung der Produktion ins Ausland notwendig gemacht.

Für andere Unternehmen in Deutschland könnte dies ein Weckruf sein, um ihre eigenen Kostenstrukturen zu überprüfen und nach Möglichkeiten zur Kostensenkung zu suchen. Denn die Herausforderungen der Automobilindustrie sind nicht nur auf VW beschränkt, sondern betreffen die gesamte Branche.

Es wäre an der Zeit, dass in der Regierung nun keine fachfremde sondern sachkundige Minister endlich ernannt werden.

Autor:

Werner Basczok aus Bochum

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