Olaf Ortmann hat es geschafft!

Olaf Ortmann auf dem Weg zum Ruhm.
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100 km Lauf durch das Taubertal

Olaf Ortmann vom VFL Bergheide realisierte seinen Traum und absolvierte 100 km laufend durch das Taubertal.
Vor 10 Jahren bekam Olaf von seinem Arzt den dringenden Rat, aufgrund seines hohen Bluthochdrucks und dem Übergewicht gesünder zu leben und nicht mehr 60 Zigaretten täglich zu rauchen. Von diesem Tag an legte er die Zigaretten zur Seite und fing an, sich sportlich zu betätigen. In seinem Arbeitszimmer hing seither ein Schild mit dem Versprechen, einmal die 100 km zu laufen.

Start in Rothenburg

Am 7. Oktober 2017 war es dann so weit. Morgens um 5 Uhr stand er mit einer Fackel in der Hand vor seinem Hotel in Rothenburg ob der Tauber. Es war ziemlich kalt. Mit ihm waren ca. 250 weitere Ultraläufer am Start, die die angebotenen Strecken von 50, 71, 100 oder 160 km in Angriff nehmen wollten.
Sein Ziel: Irgendwie in das 100 km entfernte Wertheim zu laufen. Anfangs im Joggingtempo, später dann in einem Wechsel aus Walking und Laufen. Nach einer längeren Verletzungspause wollte er nur gesund anzukommen, ohne den Körper zu überfordern. Mit dabei war seine gesamte Familie, welche ihn vom Start bis zum Ziel unterstützte. Da konnte doch eigentlich nichts schief gehen.
Um kurz nach 5 ging es los. Gemeinsam laufen die 250 Frauen und Männer im Fackelschein durch das nächtliche Rothenburg und steigen hinab zum Taubertalweg. Dort erfolgte dann um Punkt 6 Uhr morgens der Start. Olaf lief wie geplant gemütlich in einem Tempo von sechs bis sieben Minuten pro Kilometer in den noch dunklen Morgen. Alle 5 km gab es eine Verpflegungsstelle. Diese Verpflegungsstellen waren ausgestattet mit allem was der Ultraläufer unterwegs so braucht. Wasser, basisches Iso, Apfelschorle, Obst, Kartoffelpüree mit Kokosöl und Himalaya Salz. Und immer ein aufmunterndes Wort von den Helfern, die hier stundenlang ausharrten.
Bis km 40 konnte Olaf das angefangene Tempo auch gut beibehalten. Dann kamen die ersten kleineren Schwierigkeiten in Form von fortschreitender Unlust. Die sich aber in der Nähe des Zieles für die 50 km Läufer wieder gaben. Die Bewunderung der Zuschauer „was, der läuft das Ganze noch mal?“ motivierte ausreichend.

Kilometer 50

Nach km 50 fasste Olaf den Entschluss, alle Hügel nur noch in zügigem Walkingschritt zu laufen. Bei km 60 wurden auch schon die kleinsten Straßenbrücken zu Hügeln und Bergen. Bei km 70 wechselte Olaf die Schuhe, da er das Gefühl hatte, eine Blase zu bekommen. War natürlich keine da. Aber er konnte eine kleine Pause machen. Bei km 80 machte er an der Verpflegungsstelle eine längere Pause. Ein offener Schnürsenkel war durchaus ein Grund ein paar Minuten länger auf einer Bank zu verweilen. Bei km 90 funktionierten die einfachsten Rechenaufgaben nicht mehr. Das Blut musste in die arbeitenden Beine. Da war für den Kopf nicht mehr viel übrig.

Da geht noch was!

Bei km 95 wurde aus dem Walkingschritt ein leichter Trab. Kilometerschild 96. Aus dem Trab wurde ein Laufen. Noch 3 km. Wo kam auf einmal die Kraft her? Das Tempo steigerte sich auf 5 Minuten pro Kilometer. Endlich der Ortseingang von Wertheim. Die Zurufe der ersten Zuschauer „Es ist nicht weit“. Der letzte Kilometer verlief wie im Film. Endlich der Durchlauf durchs Ziel. Geschafft! Es wurde schon wieder Dunkel. 19:53 Uhr. Dann Duschen und Essen. 13 Stunden 53 Minuten gelaufen. Eine tolle Leistung.

Neue Ziele

Einen Tag später: Das Schild im Arbeitszimmer wird abgehängt. Aber ein neues Ziel kommt bestimmt, damit die Gesundheit erhalten bleibt und Blutdruck und Gewicht nicht wieder steigen.


Autor:

Werner Kerkenbusch aus Oberhausen

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