Stadtspiegel-Kolumne von Seite 1: "Schockbilder gegen Süßes"
Zugegeben: Ich dusche nicht nur gerne warm, sondern bin manchmal auch ein wenig empfindlich, wenn ich etwas Schockierendes sehe.
So war es also nur eine Frage der Zeit, bis mir eine Vorschrift der EU (das ist jene Stelle, die schon mal die Überraschungseier verbieten wollte) auf den Magen schlagen würde.
Am Samstag war es soweit: Meine Frau und ich standen an der Kasse des Supermarktes, hatten alle Waren auf das Laufband gepackt und warteten darauf, dass es weitergehen würde.
In solchen Minuten der Langeweile nehme ich gerne die Knabbereien in Augenschein, die die Kaufhäuser strategisch günstig in diesen unfreiwilligen Wartezonen platzieren. Schokoriegel, Chips, Waffeln, Pralinen, geröstete Erdnüsse, Marzipan und vieles mehr ließen das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Der Blick schweifte weiter und wurde magisch von einigen Riesenpackungen Tabak angezogen. Auf der ersten prangte ein Toter, dem gerade das Leichentuch übers Gesicht gezogen wurde. Auf der zweiten eine zerstörte Lunge. Und - schluck - auf der nächsten einige schwarze Zehen, die neben einem bereits abgefaulten Mittelzeh wackelten.
Da hatte ich (Nichtraucher!) plötzlich gar keinen Appetit mehr und verzichtete auf den Süßigkeitenkauf.
Fazit: Wenn auch nicht für meine Zehen, so aber für meine Zähne hatten die Schockbilder eine enorm gesundheitsfördernde Wirkung!
Autor:Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland) |
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