Stark gestiegene Energiepreise gefährden Produktion in Deutschland
Immer mehr Betriebe geben wegen der stark gestiegenen Energiepreise ihre Produktion in Deutschland auf oder haben ihren Geschäftsbetrieb eingeschränkt. Das geht aus einer DIHK-Vorabauswertung des jährlichen Energiewendebarometers unter bundesweit rund 3.500 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen hervor.
aktuelle Energielage
Danach sehen sich insgesamt 16 Prozent der Industriebetriebe gezwungen, auf die aktuelle Energielage mit einem Zurückfahren der Produktion oder einer zumindest teilweisen Aufgabe von Geschäftsbereichen zu reagieren. Knapp ein Viertel davon hat das nach eigenen Angaben bereits realisiert, ein weiteres Viertel ist gerade dabei. Etwa die Hälfte dieser Unternehmen gibt an, entsprechende Schritte noch zu planen.
DIHK-Umfrage zeigt: Energieintensive Wirtschaft besonders stark betroffen
Besonders stark betroffen ist der Auswertung zufolge die energieintensive Wirtschaft: Hier sind die Werte durchweg noch mal doppelt so hoch wie im Durchschnitt der Industrie. So beschäftigen sich insgesamt 32 Prozent dieser energieintensiven Betriebe mit einem Zurückfahren der Produktion oder einer (Teil-)Aufgabe von Geschäftsbereichen. Knapp ein Viertel von ihnen, also insgesamt 8 Prozent aller energieintensiven Unternehmen, hat entsprechende Maßnahmen bereits realisiert. Weitere 10 Prozent der Energieintensiven stecken eigenen Angaben zufolge in einem entsprechenden Abbauprozess, und zusätzliche 14 Prozent haben solche Schritte in ihrer Planung.
Viele Unternehmen noch ohne Gasverträge für 2022
Die DIHK-Auswertung zeigt außerdem: Viele Unternehmen müssen auch Mitte des Jahres noch erhebliche Mengen Gas für 2022 beschaffen. Erst die Hälfte der Industriebetriebe hat ihren Gasbedarf bereits über Verträge gedeckt. Mehr als ein Drittel müssen noch mehr als 30 Prozent ihres Jahresbedarfes für 2022 einkaufen. Das entspricht einer hochgerechneten Menge von bis zu 50 Terawattstunden Gas.
So sehen der DIHK-Umfrage zufolge fast zwei Drittel der Industriebetriebe (63 Prozent) in den hohen Stromkosten und Gaspreisen eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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