Neues Gas- und Dampfturbinenkraftwerk im Chemiepark Marl
Im Juni haben Evonik und Partner Siemens die Verträge für den Bau eines weiteren Gas- und Dampfturbinenkraftwerks im Chemiepark Marl unterzeichnet.Mit dem zweitem Kraftwerk schließt Evonik die Erneuerung der Energieinfrastruktur an seinem weltweit größten Standort ab
Bau soll noch in diesem Sommer starten
Das Kraftwerk wird ein bestehendes Reservegaskraftwerk vor Ort ersetzen und ergänzt so ein ebenfalls neues Kraftwerk, für das die Bauarbeiten bei Evonik in Marl kürzlich begonnen haben. Das Spezialchemieunternehmen läutet damit konzernweit das Ende der Strom- und Dampferzeugung auf Basis von Steinkohle ein.
Die Bauarbeiten werden noch im Sommer 2020 beginnen, damit beide Kraftwerke 2022 in Betrieb gehen können. Die beiden neuen Anlagen erbringen mit einem Gesamtnutzungsgrad von über 90 Prozent eine Leistung von bis zu 270 Megawatt Strom (dem Bedarf von ungefähr 750.000 Haushalten) und können bis zu 660 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen. Alle Kraftwerke im Chemiepark Marl werden künftig im Verbund aus einem zentralen Leitstand betrieben.
Dampfverbundnetz
Die neue Kraftwerksstruktur ist auf die optimale Versorgung des Standorts mit Dampf ausgelegt. Zudem ermöglicht sie bei Ausfällen und Störungen im öffentlichen Stromnetz für den Chemiepark Marl einen Inselbetrieb – die Kraftwerke können also Anlagen, die auf eine ununterbrochene Versorgung besonders angewiesen sind, selbst mit Strom oder Dampf weiterversorgen. Die hochflexible Laststeuerung der Kraftwerke kann darüber hinaus einen Beitrag leisten, schwankende Einspeisungen von erneuerbaren Energien auszugleichen, eine unverzichtbare Voraussetzung für die Energiewende. Aus dem Dampfverbundnetz des Standorts erhalten außerdem rund 2.000 Marler Haushalte auch zukünftig Fernwärme.
Generalunternehmer ist auch bei diesem Projekt Siemens Energy, der gemeinsam mit dem internen Partner Siemens Financial Services die Realisierung der Anlagen verantwortet.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.