Konjunkturprognose: Deutschlands Wirtschaftsleistung schrumpft 2023
Weniger Nachfrage aus dem Ausland, hohe Zinsen und teure Energie: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast ½ Prozent zurückgehen. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte zunehmen, zeigt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Schockstarre: Weil die deutschen Unternehmen besonders von den globalen Schwankungen betroffen sind, bekommen sie die weltweiten Probleme in diesem Jahr umso härter zu spüren. Rohstoffe und Energie sind knapp und teuer.
Für Deutschland prognostiziert das IW, dass das reale BIP um fast ½ Prozent niedriger ausfallen wird als im Vorjahr.
Rückgang geht auf Konto der schwachen Nachfrage
Zwar ist die Inflation in Deutschland seit Anfang des Jahres zurückgegangen, jedoch verharrt sie seit einigen Monaten auf immer noch hohem Niveau. Im Jahresschnitt dürfte sie bei rund 6 ½ Prozent liegen. Auch deshalb geben die Deutschen in diesem Jahr weniger Geld aus.
Aufgrund gestiegener Produktionskosten und hoher Zinsen sind Investitionen für Unternehmen unattraktiver geworden. Das bekommen besonders die Industrie und die Bauwirtschaft zu spüren. Die Investitionen im Bausektor gehen 2023 voraussichtlich um drei Prozent zurück.
Die hohen Energiepreise sind Gift für unsere Industrie, Betriebe wandern ab, die Wirtschaft schrumpft wie in keinem anderen Land der G20, es droht eine Deindustrialisierung mit gravierenden Folgen für Arbeitsplätze, Löhne und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Die Armut wächst, da immer mehr Menschen nicht wissen, wie sie bei gestiegenen Preisen über die Runden kommen sollen.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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