Glykolfabrik im Chemiepark Marl wird 80
Das 80. Jubiläum der Glykolfabrik ist ein historisches Ereignis für den Chemiepark Marl. Die Glykolfabrik ist bereits seit dem Baubeginn der Chemischen Werke Hüls GmbH in Marl im Jahr 1938 fester Bestandteil der Industrieanlage des heutigen Chemieparks. Mit dem Start der Produktion wurde 1940 dann die Basis für eine erfolgreiche Geschichte von Sasol am Standort Marl gelegt. Nun feiert Eigentümer Sasol mit der Anlage den 80. Geburtstag.
Aus den ehemals Chemischen Werke Hüls GmbH wurde nach mehreren Umfirmierungen die Hüls AG, die 1998 zahlreiche Bereiche in mehrere Tochtergesellschaften ausgliederte. Dann wurde im Juni 1998 die gerade ausgegründete Contensio GmbH an die CONDEA verkauft. 2001 übernahm letztendlich Sasol das Unternehmen CONDEA und damit auch die Glykolfabrik im Chemiepark Marl.
In den Anfangsjahren produzierte die Glykolfabrik Di-Ethylenglykol und Tri-Ethylenglykol, etwa für die Herstellung von Bremsflüssigkeiten sowie den Einsatz als Thermoöl. Außerdem entstand dort Glykol für Frostschutzmittel. Bald kam die Produktion von flüssiger Seife hinzu, sowie die Herstellung von Ethylglykol, ein Lösungsmittel mit vielen Einsatzmöglichkeiten vor allem für Farben und Lacke.
Auch heute, mit 80 Jahren, stellt die Fabrik mit den Butylglykolen Produkte her, die international eine wichtige Rolle spielen: „Sasol in Marl ist in einem Markt unterwegs, dessen hohe wirtschaftliche Bedeutung und Krisen-Stabilität sich gerade in dieser Corona-Zeit wieder gezeigt hat“, erläutert Dr. Thomas Tebroke, Werkleiter des Sasol-Standorts Marl. „Rohstoffe für Wasch- und Reinigungsmittel werden in der Mitte Europas immer benötigt. Wir konnten in den vergangenen Wochen dank unserer sehr gut verfügbaren Anlagen einen hoch geschätzten Beitrag zur Versorgung der Verbraucher mit den entsprechenden unverzichtbaren Endprodukten leisten“, so Tebroke weiter.
Kaum eine andere Anlage am Standort hat eine so bewegte Zeit hinter sich wie die Glykolfabrik. „Sie ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Veränderungen unsere stetigen Begleiter sind“, erläutert Dr. Stefan Wallert, Produktionsleiter für den Ethylenoxid-Strang am Standort Marl. „Das gilt für das Produktportfolio, für kommende und gehende Betriebsleiter, für die Modernisierung der Technologie und schließlich auch für die Zusammenlegung der Glykolfabrik mit der Fabrik für Ethylenoxid (EO) von Sasol am Standort. Daraus ist nun ein gemeinsames hoch motiviertes EO-/Glykol-Team gewachsen.“
Sasol schätzt die Möglichkeiten, die der Standort Marl mit sich bringt, um die Anlagen und die Organisation nach Markterfordernissen stetig anpassen und optimieren zu können. Am Sasol-Standort in Marl sind rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zirka 40 Auszubildende beschäftigt.
Der Chemiepark Marl in Zahlen
Rohrbrücke im Chemiepark Marl
- Gegründet 1938
- 6 km2 Fläche
- 55 km Straßennetz
- 100 km Schienennetz
- 30 km Rohrbrücken
- 1.200 km Rohrleitungen
- 2 Kläranlagen
- 3 Kraftwerke
- 900 Gebäude
- 100 Produktionsanlagen
- ca. 4 Mio. t Produkte/Jahr
- ca. 10.000 Mitarbeiter
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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