Forderung nach Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur
Zusammen mit den kreisangehörigen Städten unterstützt der Kreis Recklinghausen die Forderung zum Ausbau der regionalen Wasserstoff-Infrastruktur. Die gemeinsame Erklärung von Kommunen und Mittelstand erhielt bereits zum Start Unterschriften von mehr als 150 Unterstützern.
Grüner Wasserstoff
soll einer der zentralen Energieträger werden, um den Ausstoß von Treibhausgasen vor allem in der Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe zu verringern. Dazu hat in Recklinghausen am Montag, 24. Oktober, ein "Wasserstoffgipfel" stattgefunden, an dem auch der Kreis Recklinghausen, vertreten durch die Fachdienstleiterin Dr. Uta Willim, teilgenommen hat. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Bezirksregierung Münster in enger Partnerschaft mit der IHK Nord Westfalen und den Wirtschaftsförderungen der Kreise, kreisfreien Städte und der Regionen.
Nicht zuletzt durch das erfolgreiche Förderprojekt HyExperts, aber auch durch die Wasserstoff-Roadmap der Emscher-Lippe-Region, wissen wir um die großen Potentiale unserer Region für den Einsatz von grünem Wasserstoff. Der notwendige Ausbau der Infrastruktur kann nur gemeinsam gelingen, weshalb wir die Forderung begrüßen und unterstützen", so Dr. Uta Willim. "Um dem Vorstoß Nachdruck zu verleihen, wünschen wir uns viele weitere Unterstützer und werben dafür, die gemeinsame Erklärung mitzuzeichnen."
Das Münsterland und die Emscher-Lippe-Region
sehen sich in diesem Transformationsprozess als wegweisende Anwendungsregionen mit einem hohen Anspruch an die technologische Weiterentwicklung. Die kommunalen Vertreter und mittelständische Unternehmen beim Wasserstoffgipfel drängen in einer gemeinsamen Erklärung auf den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur und die Unterstützung energieintensiver Branchen beim Umstieg.
Inzwischen verleihen bereits zirka 150 Unterstützer beider Regionen mit ihren Unterschriften der Forderung nach mehr Förderung deutlich Gewicht. Das große Interesse aus dem Mittelstand und aus Kommunen, Verbänden und der Energiewirtschaft schon vor dem offiziellen Startschuss der Infrastruktur-Initiative werten die Akteure als deutliches Signal an die Politik.
Hintergrund
der gemeinsamen Erklärung ist die nationale Wasserstoffstrategie. Einen besonderen Blick richtet diese auf die energieintensiven Grundstoffindustrien. Insbesondere die Stahlerzeugung und die chemische Industrie werden immer wieder explizit genannt. Hinzu kommen Gaskraftwerke, die zukünftig mit klimaneutralen Gasen, wie zum Beispiel Wasserstoff betrieben werden sollen. Der industrielle Mittelstand taucht in der Nationalen Wasserstoffstrategie nicht oder nur am Rande auf. Dabei ist es der Mittelstand, der in Deutschland die tragende Säule des Wirtschaftsstandorts, der Wirtschaftsentwicklung und der gesamtwirtschaftlichen Stabilität bildet.
gesamtwirtschaftliche Stabilität
Der Mittelstand ist bereit, seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele und zur Dekarbonisierung der Wirtschaft zu leisten. Große Teile des industriellen Mittelstands sind dafür genauso wie die Großindustrie auf einen gesicherten und wirtschaftlichen Zugang zu grünem Wasserstoff angewiesen. Ein gesicherter Zugang zu Wasserstoff setzt aber eine entsprechende Transport- und Verteilinfrastruktur voraus. Verschiedene Transportinfrastrukturen werden künftig die Region queren und bei industriellen Großabnehmern, an Kraftwerksstandorten oder an zentralen Erdgas-Verteilknoten enden.
Standorte
der mittelständischen Unternehmen liegen in der Regel nicht direkt an diesen Trassen, so dass es einer regionalen Verteilinfrastruktur bedarf. Die derzeitige Fokussierung auf die überregionalen Transportnetze schließt aber in vielen Fällen den Mittelstand von einem zügigen Umstieg auf grünen Wasserstoff aus und gefährdet mittel- bis langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstandes als tragende Säule der deutschen Wirtschaft sowie die Erreichung der Klimaziele in Deutschland.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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