Die chemische Industrie hat 2023 mit einem ernüchternden Schlussquartal abgeschlossen.
Die chemische Industrie hat das Jahr 2023 mit einem ernüchternden Schlussquartal abgeschlossen. Besonders die fehlenden Aufträge als Folge der schwachen Industriekonjunktur in Europa und der intensive Wettbewerb führten zu Umsatzrückgängen im In- und Ausland. Weitere Produktionsdrosselungen waren die Folge.
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup kommentiert die aktuelle Situation: „Das Jahr 2023 hat auf der ganzen Linie enttäuscht. Und die guten Nachrichten für den Standort Deutschland bleiben auch weiterhin rar gesät. Nicht nur die chemisch-pharmazeutische Industrie, sondern die gesamte heimische Wirtschaft leidet weiterhin unter der schleppenden Konjunktur und den strukturellen Problemen.
Die Lage auf den Energie- und Rohstoffmärkten bleibt angespannt.
Der anhaltende Auftragsmangel in Verbindung mit den hohen Produktionskosten am Standort Deutschland belastet weiterhin die Geschäfte.
Die wirtschaftlichen Zahlen im Überblick:
Die Produktion ging im Vergleich zum Vorquartal um 2,3 Prozent zurück. Im Vorjahresvergleich entsprach dies einem Minus von 4,3 Prozent. Die Kapazitäten der Branche waren mit 77,2 Prozent nicht ausgelastet.
Die Erzeugerpreise gingen im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent zurück. Damit waren chemische und pharmazeutische Erzeugnisse 5,3 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor.
Der Umsatz der Chemie- und Pharmaindustrie sank saisonbereinigt um
1 Prozent auf insgesamt 51,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Verkaufserlöse um 11,9 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie blieb mit rund 477.000 Beschäftigten stabil.
Betrachtet man das Gesamtjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr, ging die Produktion um 7,9 Prozent zurück und der Umsatz sank um 12,2 Prozent auf insgesamt 229,3 Mrd. Euro.
Betrachtet man das Gesamtjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr, ging die Produktion um 7,9 Prozent zurück und der Umsatz sank um 12,2 Prozent auf insgesamt 229,3 Mrd. Euro.
Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der VCI mit einer auf niedrigem Niveau stagnierenden Produktion. Bei rückläufigen Preisen wird der Branchenumsatz in diesem Jahr voraussichtlich um 3,5 Prozent sinken.
Der deutschen Wirtschaft macht nicht nur die schwache Konjunktur weiterhin zu schaffen, sondern vor allem die Wettbewerbsnachteile am Standort Deutschland. Und letztere werden im Aufschwung nicht von allein verschwinden. „Die deutsche Wirtschaft braucht dringend ein Comeback. Dazu ist eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik nötig, die den Fokus auf Wachstum, Transformation und Resilienz legt. Wir müssen an die Ursachen der Standortschwäche ran und nicht deren Symptome mit viel Geld kurieren“, sagt Wolfgang Große Entrup.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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