Chemiepark Marl: Evonik startete Mitarbeiteraktion gegen Rassismus

Das Spezialchemieunternehmen Evonik hat der Belegschaft anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus die Möglichkeit gegeben, persönliche Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung anonym zu teilen. Unter dem Motto „Lass es raus“ wurden an den Evonik-Standorten Boxen aufgestellt, in die Betroffene ihre negativen Erlebnisse schriftlich und anonym einwerfen konnten. Wer den digitalen Weg bevorzugte, bekam die Gelegenheit, seine Geschichte online anonym zu teilen. Die konkreten Schilderungen sollen dazu beitragen, Rassismus im Alltag besser entgegenwirken zu können.

„Evonik hat eine Nulltoleranzpolitik bei Rassismus und jede Anfeindung ist eine zu viel“, sagt Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor. „Doch auch wir sind nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wer behauptet, Rassismus sei im eigenen Unternehmen kein Thema, verschließt die Augen davor. Es ist unsere Pflicht – als Arbeitgeber, als Kolleginnen und Kollegen, als Menschen – Rassismus zu erkennen, sich einzumischen und präventiv gegenzusteuern.“

Ein wichtiger Schritt hierbei sei, dass Ausmaß von rassistischen Vorfällen zu kennen. „Oftmals trauen sich Betroffene nicht, darüber zu sprechen und sie entsprechend zu melden – weder im privaten noch im beruflichen Umfeld,“ sagt Martin Albers, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats. „Deswegen haben wir auf Anonymität gesetzt. Einzelne Erfahrungen können wir nicht rückgängig machen. Je mehr wir jedoch wissen, desto mehr können wir handeln und entsprechende Maßnahmen ausarbeiten.“ Zusätzlich zur digitalen Variante, standen der Belegschaft an den Standorten Darmstadt, Essen Goldschmidtstraße, Herne, Witten, Hanau, Marl, Rheinfelden, Steinau und Wesseling Boxen vor Ort zur Verfügung.

Insgesamt wurden rund 50 Erlebnisse anonym eingereicht. Thomas Wessel sieht darin ein positives Zeichen des Engagements der Belegschaft: „Trotzdem möchten wir uns darauf nicht ausruhen. Keine der Geschichten wird unbeachtet bleiben. Unser Bereich Diversity & Inclusion wird alle Erlebnisse analysieren und daraus Unterstützungsangebote ableiten.“

Bei Evonik ist es Tradition, dass die Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung die Internationalen Wochen gegen Rassismus plant. Mitbestimmung, Belegschaft und Unternehmen verwirklichen Ideen anschließend gemeinsam. In diesem Jahr setzt Evonik mit Flashmobs, Workshops und einer Azubi-Menschenkette an unterschiedlichen Standorten Zeichen gegen Rassismus und startete zusätzlich die Aktion „Lass es raus“, um sich intensiver mit dem gesellschaftlichen Problem auseinanderzusetzen. Auf dieser Basis entstehen zudem Aufklärungsvideos, um auf die unterschiedlichen Arten von Diskriminierung aufmerksam zu machen und die Belegschaft weiter zu sensibilisieren.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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