14,5 MILLIONEN EURO FLIESSEN FÜR GATE.RUHR IN MARL, VERKEHRSPROBLEME NICHT GELÖST
Mit 14,5 Millionen Euro fördert die Landesregierung die Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebietes gate.ruhr auf dem Gelände des 2015 stillgelegten Bergwerks Auguste Victoria 3/7 in Marl. Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart überreichte den Zuwendungsbescheid der Stadt Marl.
Hunderte von Bäumen wurden schon gefällt
Im ersten Schritt wird die gate.ruhr GmbH (Stadt Marl: 51 Prozent, RAG MI: 49 Prozent) Netto-Flächen im Umfang von 12,5 ha erschließen und vermarkten. Die Mittel dafür stammen aus der Bund-Länder-Gemeinschaftssaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, an der sich das Land hälftig beteiligt. An der Nordstrasse wurde schon ein Kahlschlag durchgeführt.
Wie wichtig Bäume für Marl sind, müsste eigentlich auch jetzt der Letzte verstanden haben. Genau das kann man an den 41,8 Grad, die am 25.07.2019 gemessen wurden, ablesen.
Wir können auf keinen einzelnen Baum mehr verzichten, ob ein Investor das will oder nicht. Ersatzpflanzungen bringen uns nicht weiter.
NUTZUNGSKONZEPT ERSTELLT
Auf Basis einer zweiphasigen Machbarkeitsstudie, die EU und Land mit 1,8 Millionen Euro unterstützten, erstellte die Stadt Marl ein Nutzungskonzept für das gesamte Areal. In der ersten Realisierungsphase wird zunächst eine 12,5 ha große Fläche nördlich und südlich der zum Chemiepark führenden Nordstraße erschlossen. Gleichzeitig wird die Entwicklung zwei weiterer Teilflächen vorbereitet, die noch unter Bergaufsicht stehen.
Der Autobahnanschluss für Gate Ruhr steht in den Sternen
Im Norden befindet sich ein Industriehafen mit Anschluss an den Wesel-Datteln-Kanal sowie das Schienen- und Autobahnnetz. Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Entlassung aus der Bergaufsicht und die Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt zur künftigen Nutzung durch anzusiedelnde Unternehmen. Im Süden schließt sich an die Projektfläche des ersten Bauabschnitts das stillgelegte Bergwerksgelände an. Auch hier haben die Vorarbeiten begonnen. Die Anwohner der Karl Duisberg werden noch Jahrzehnte unter dem LKW Verkehr zu leiden haben.
Im Ergebnis sollen auf dem früheren Zechengelände netto ca. 45 ha Industrie- und Gewerbefläche entstehen.
Verkehrsprobleme nicht gelöst
Die Stadt Marl will das alte AV Gelände so schnell wie möglich erschliessen trotzdem die Verkehrsprobleme nicht gelöst sind. Das sind die
Verkehrsbewegungen auf der Karl Duisberg Strasse in Marl Hamm bis 2020 fahren laut Verkehrsgutachten 7370 Fahrzeuge, nach voller Inbetriebnahme von gate ruhr sollen dort bis zu 12230 Fahrzeuge in 24 Stunden fahren.
Das haben die Gutachter für die Verkehrsbelastung an der Karl Duisbergstr. in Marl Hamm berechnet, wenn kein Autobahnanschluss an der Hülsbergstr. kommt. Das bedeutet mehr Lärm und mehr Schadstoffbelasung und Stickoxide für die Anwohner. LKW fahren ja mit Diesel.
Wunschvorstellung Autobahnanschluss?
Die Stadt Marl ist nicht die Genehmigungsbehörde, deshalb sind diese Pläne erst einmal nur Wünsche die genannt werden um die Bürger zu beruhigen. Es gibt für Autobahnanschlussstelle zur A 43 mit Zufahrt über die Hülsbergstraße noch kein Planungsrecht. Der Verkehr muss über die Carl-Duisberg-Straße zur A 52-Anschlussstelle Marl-Hamm , laufen.
Die Planung und die Genehmigung eines Autobahnanschlusses dauert im Durchschnitt 15 und mehr Jahre. Bis dahin werden die Hammer und Sickingmühler Bürger mit erhöhten LKW Verkehr belastet. Die Zollvereinssiedlung und die Anwohner der Carl-Duisberg-Strasse werden von Verkehrslärm besonders betroffen sein. Die Bürger in Marl Hamm haben bisher schon reichlich Lärmbelastung, durch die Autobahn, durch die DB-Bahnstrecke. Jetzt bei dem vollen Betrieb von Metro fahren schon 1000 Lkw pro 24 Stunden durch Marl, ein erheblicher Teil fährt auf der Autobahn 52 durch Marl Hamm.
Das sind ja schöne Aussichten für die Bewohner in der Zollvereinsiedlung. Ein Anwohner schrieb mir:
Seit Ende November die üblen Gerüche von dem Rohstoffverwerter ALBA im Chemiepark und jetzt diese tollen Aussichten auf noch mehr Abgase und Lärmdurch das geplante Gewerbegebiet „gateRuhr“. Nimmt denn die Stadt keine Rücksicht mehr auf Ihre Bürger und Steuerzahler ?
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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