Windmühle strahlt in neuem Glanz - „Aktion Lotus“ schützt historischen Turm
Die Windmühle, ein Alt-Marler Wahrzeichen, erstrahlt in neuem Glanz. Der Grund: der Heimatverein hat den Mühlentorso neu streichen lassen. Der Clou: die Farbe erzeugt den so genannten Lotuseffekt. Das bedeutet: Die Mühle wird weder schmutzig noch nass. Für Franz Kleinkes, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins, geht damit ein großer Wunsch in Erfüllung.
Die Mühle ist ein Kleinod in Alt-Marl
Durch das Engagement des Heimatvereins wurde die alte Windmühle vor dem Abriss bewahrt. Franz Kleinkes hat sich in das historische Gebäude verliebt und verbringt seit Jahren viele Stunden damit, das Kleinod wieder auf Vordermann zu bringen. Viel hat er schon erreicht. So sind alle Etagen wieder begehbar, die alten Mahlvorrichtungen sind in einem präsentablen Zustand. Im Erdgeschoss ist ein gemütlicher Raum eingerichtet, in dem schon viele Veranstaltungen des Heimatvereins stattgefunden haben. Auch wird er für private Feiern vermietet.
Firmen sponsern Anstrich
„Im Laufe der Jahre war aber der Außenanstrich unansehnlich geworden“, sagt Franz Kleinkes, „die Westseite war grün und es entstanden einige Risse.“ Auf der Suche nach einer Lösung wurde er bei Malermeister Friedrich Schröer in Alt-Marl fündig. Der Betrieb hat sehr erfolgreich einige Gebäude in Marl mit einem Spezialanstrich der Gelsenkirchener Firma STO AG behandelt. Die Farbe ist so zusammengesetzt, dass der getrocknete Anstrich wie Lotusblätter wirkt. Bekanntlich weisen Lotusblätter Feuchtigkeit und Schmutz ab – es bleibt auf ihnen nichts haften. Dieser Effekt wirkt nun auch auf dem Mühlenturm. Der Verein erspart durch diesen lang wirkenden Mineralanstrich Renovierungskosten.
Der Lotus-Anstrich ist eine runde Sache
Die „Aktion Lotus“ musste an mehreren Tagen durchgeführt werden. Zuerst galt es, die Mühlenhülle zu säubern und die Risse in der Außenhaut zu sanieren. Diese Arbeiten wur-den von der Malerfirma Schröer übernommen. Weil ein Gerüstaufbau zu kostspielig gewesen wäre, stellte die Baumaschinenvermietungsfirma Reinhold Vortmann aus Frentrop einen Hubwagen zur Verfügung. Nach der Farbenlieferung gab es wegen der Sturmschäden eine Verzögerung, denn alle Hubgeräte wurden zuerst für die Beseitigung von Schäden in den Grünanlagen gebraucht. „Zum Glück haben wir vom Unternehmen Baumdienst und Zaunbau Michael Pennekamp aus Marl einen Steiger bekommen, so dass die Farbe an drei Tagen aufgetragen werden konnte“, freut sich Franz Kleinkes über soviel ehrenamtliches Engagement der Marler Betriebe. An diesen Tagen arbeiteten Detlev Niehaus, Jörg Schlanstedt und Sebastian Luszowski vom Malerbetrieb Schröer rund um den Mühlenturm. Schließlich galt es, zuerst Haftgrundierung und danach 150 Liter Lotus-Farbe auf den 15 Meter hohen Turm, der am Sockel einen Umfang von 33 Metern hat, zu verstreichen. „Den Anstrich für die rund 400 Quadratmeter Putzflächen, den meine Mitarbeiter verarbeitet haben, hat die Firma STO AG kostenlos zur Verfügung gestellt“, sagt Friedrich Schröer.
Die Engel-Stiftung hat ein Herz für die Mühle
Die verbleibenden Kosten für den Außenanstrich der Mühle werden von der Engel-Stiftung getragen. „Die Eheleute Engel als Stiftungsgeber der Engel-Stiftung haben uns schon mehr als einmal bei der Herrichtung der Mühle geholfen. So auch in diesem Fall beim Außenanstrich“, bedankt sich Franz Kleinkes im Namen des Heimatvereins bei den diesjährigen Keßler-Preisträgern für deren Großzügigkeit.
Der Heimatverein bewahrt historische Gebäude
Die Windmühle in Alt-Marl ist ein gutes Beispiel für den Wunsch, historische und bedeutende Gebäude in unserer Stadt zu erhalten. Durch die Tatkraft des Heimatvereins ist es gelungen, dieses schöne Stück Marler Geschichte zu erhalten und für die Zukunft zu bewahren. „Allen, die in diesem Geist denken und handeln, danke ich für ihr Engagement“, freut sich auch Hubert Schulte-Kemper, Vorsitzender des Marler Heimatvereins, über die gelungene Aktion Lotus.
Wie bei allen historischen Gebäuden, so bleibt an der Mühle immer etwas zu tun: „Die Fenster müssen auch noch Farbe sehen“, schmunzelt Franz Kleinkes und hofft darauf, dass er auch für diese Arbeit einen Sponsor findet.
Autor:Peter Hofmann aus Marl |
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