Jubiläum - 110 Jahre: Dankbar in die Zukunft
Was macht Miss Germany in der Friedenskirche?

Lea Annuss (l.) und Ulrich Effing (r.) interviewten Kira Geiss und Frank Heinrich. | Foto: Friedenskirche Marl
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  • Lea Annuss (l.) und Ulrich Effing (r.) interviewten Kira Geiss und Frank Heinrich.
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Im Jahre 1914 zog der Bergmann Theodor Pannek von Gelsenkirchen nach Marl und nahm Arbeit als Kohlenhauer auf der Zeche Brassert an. Seine Wohnung fand er „Im Beisen“. Pannek war einer der zahlreichen Baptisten, die durch den Bergbau ins Ruhrgebiet eingewandert waren. Damals ahnte er noch nicht, dass er den Grundstein für die erste und einzige Baptistengemeinde in Marl legen würde. Im März hat unsere Gemeinde ihr 110-jähriges Bestehen gefeiert. Zu den Ehrengästen zählte u.a. Miss Germany 2023 – Kira Geiss. Das machte einige Gäste erst mal stutzig.
Der Jubiläumsgottesdienst war eine Mischung aus musikalischer Zeitreise durch über ein Jahrhundert, biblischem Impuls und Talkrunde mit Kira Geiss und Frank Heinrich, Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland. Dabei ging es darum, nicht in Erinnerungen zu schwelgen, sondern in die Zukunft zu schauen und zu fra-gen, was Gemeinde und Kirche mitbringen muss, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Darum ging es dann auch in der Gesprächsrunde mit den Gästen:
Kira Geiss wurde 2002 in Ravensburg geboren und lebt in ihrer Wahlheimat Magde-burg. Sie ist Gestalterin für visuelles Marketing. Ihre Leidenschaft für junge Men-schen motivierte sie 2021 zur Gemeindegründung der EASTSIDE Jugendgemeinde in Magdeburg und führte sie 2022 ins Studium in Religions- und Gemeindepädago-gik an der Ev. Missionsschule Unterweissach. Heute ist sie als Miss Germany 2023 und als Influencerin für Miss Germany Studios und den Gnadauer Verband unter-wegs. Die Vermittlung des richtigen Umgangs mit den Sozialen Medien, Ermutigung und Empowerment junger Menschen, Jugendarbeit groß machen und eine Brücke zwischen den Generationen zu bauen. Im Interview mit der Marler Zeitung wurde sie deutlich. „Jesus liebt alle Menschen bedingungslos, von Geburt an und als Teil der Schöpfung. Als Christ weiß ich: Ich werde gesehen, ich werde geliebt. Das gibt Stabilität und Selbstsicherheit. Das gibt mir die Kraft dem Hass zu widerstehen und mit Liebe auf alle Menschen zuzugehen. Und diese Erfahrung möchte ich an junge Menschen weitergeben.“

Frank Heinrich denkt in die gleiche Richtung: Er ist Jahrgang 1964, hat nach dem Abitur Theologie und Sozialpädagogik studiert und eine Ausbildung zum Heilsar-meeoffizier absolviert. Danach war er Leiter der Heilsarmee Chemnitz. Und von 2002 bis 2009 Leiter der Heilsarmee-Jugendarbeit in den neuen Bundesländern und Ber-lin. Von 2009 bis 2021 war er als direkt gewählter Abgeordneter Mitglied des Deut-schen Bundestages. Seit 2022 ist er einer der beiden Vorstände der Evangelischen Allianz in Deutschland. Sein Wunsch ist „Wir Christen müssen in der Gesellschaft hörbar und fühlbar sein. D.h. wir müssen nahe dran sein an die Menschen, rein in die Stadt und für die Menschen relevant werden.“ Das bestätigte auch Bürgermeister Wer-ner Arndt in seinem Grußwort. Er bestätigt, dass die Friedenskirche da auf einem gu-ten Weg ist, stellte er doch fest: „Zweifellos ist die Friedenskirche ein fester und wichti-ger Bestandteil der Marler Stadtgesellschaft.“ Arndt erinnerte auch an die Gründung von WiLLmA 2005: Arndt nannte es „mein Lieblingsprojekt“. Er räumt ein, dass er zu-nächst dachte, da sei etwas durcheinandergeraten, als er in der Einladung las, dass eine Miss Germany zum Jubiläumsgottesdienst eingeladen war. Dieses Rätsel löste sich aber schnell auf. Arndt hielt fest: „Es ist immer gut, wenn man auch noch mal Menschen von außen einlädt, die einem auch noch mal sagen können, wie der Weg sein kann.“

Autor:

Ulrich Effing aus Marl

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