Wilde Weiber stürmen Marler Rathaus
Klimapolitik unter der Narrenlupe

Das Dreigestirn der Gemeinde St. Franziskus rührte beim Sturm auf das Rathaus kräftig die Werbetrommel für den Karnevalsumzug am Sonntag (23.2.) in Marl-Sickingmühle. 

Rathaussturm_11_2020-02-20:
Die Marler Jecken feierten nach dem Sturm auf das Rathaus noch ausgelassen im Sitzungstrakt. Fotos: Stadt Marl / Stadtmarketing
 | Foto: Stadt Marl / Stadtmarketing
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  • Das Dreigestirn der Gemeinde St. Franziskus rührte beim Sturm auf das Rathaus kräftig die Werbetrommel für den Karnevalsumzug am Sonntag (23.2.) in Marl-Sickingmühle.

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    Die Marler Jecken feierten nach dem Sturm auf das Rathaus noch ausgelassen im Sitzungstrakt. Fotos: Stadt Marl / Stadtmarketing
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Unter dem Motto „Prima Klima(rl)“ haben die Jecken den Sitzungstrakt des Marler Rathauses an Weiberfastnacht 2020 gestürmt.
„Helau, helau Ihr närrischen Leute, wollt‘ klau’n meinen geliebten Schlüssel heute, seid‘ hier um zu zanken und zu streiten, wir aber wollen ein ‚Prima Klima(rl)‘ vorbereiten“ – als die Marler Jecken an Weiberfastnacht zum Sturm auf das Rathaus ansetzten, leistete der stellvertretende Bürgermeister Axel Großer erheblichen Widerstand.

Datteln 4  und Hambacher Forst Thema im "Klimahaus"

Alle Argumente stießen bei den Karnevalisten der Sternburger, des Heimatvereins Colonia und des Dreigestirns der Gemeinde St. Franziskus auf taube Ohren: „Helau und Alaaf, du seltener Graf! Was sehen unsere Augen, wir können es kaum glauben. Heute steht hier Axel Großer, gleich sind wir hier jedoch der Schlossherr“.

Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in Hanau

Axel Großer, im Zeichen des Klimaschutzes in grün gekleidet, lieferte sich mit der Narrengilde ein poetisches Wortgefecht. Großer: „Marler Klima-Perspektiven, dazu lade ich Euch ein, Denkanstöße für lokales Handeln, das muss sein! Kohleausstieg, Hambacher Forst und Datteln 4, wenn Ihr heut‘ nicht mitmacht, werd‘ ich zum Tier!
Am Ende half der beste Reim nichts. Mit der Aufforderung „Der Klimawandel in Marl ist nicht zu stoppen, drum‘ lasst uns nicht die Köpfe einkloppen, nur zusammen können wir etwas bewegen, und einen Meilenstein für mehr Klimaschutz legen“, überließ er den Stadtschlüssel schließlich den Marler Jecken und öffnete ihnen die Tür zum „Klimahaus“.
Bei Berlinern, Kartoffelsuppe mit Würstchen und belegten Brötchen sowie Bier, Sekt und alkoholfreien Getränken feierten Bienchen, Schmetterlinge und Marienkäfer kräftig ihren Sieg. Eine Choreografie der Sternburger Tanzgarde und komödiantische Beiträge der Karnevalsvereine sorgten für ausgelassene Stimmung. Mit Erinnerungsorden ehrte Axel Großer die Vertreter der Vereine. Ihre Freude über den erfolgreichen Rathaussturm hielt noch lange an: „Sternburger Helau und Colonia Alaaf, dem Dreigestirn aus Sickingmühle und der Stadt Marl ein herzliches Helau!“
Zu Beginn des Rathaussturms wurde mit einer Schweigeminute an die Opfer von Hanau gedacht.
Eine Bildergalerie mit Impressionen zum Rathaussturm sowie das poetische Wortgefecht zwischen dem stellvertretenden Bürgermeister Axel Großer und den Karnevalisten finden interessierte Jecken im Internet unter www.marl.de .

Autor:

Lokalkompass Marl aus Marl

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