Freibad-Kassierer füllen Becken mit Tränen
Wenn der Sommer kein Sommer ist, was ist er dann? Für die Freibäder eine feuchte Jahreszeit, in der die Becken mit den Tränen der Kassierer gefüllt sind. Und gerade im Guido-Heiland-Bad und Freibad Hüls wird es eng.
Denn die Sonnenstrahlen sind die einzigen ehrenamtlichen Helfer, die beiden Bad-Initiativen die Besucher in die Pools und die finanziellen Mittel in die klammen Kassen spülen könnten. „Man kann sagen, jede Saison ist für uns Existenz bedrohend. Aber wir haben schon so viel erlebt, man wird von Jahr zu Jahr ruhiger“, bleibt der 1. Vorsitzende des Guido-Heilandbad, Dieter Real, gelassen durch Erfahrung. Und noch ist der Sommer nicht verloren, weiß Real: „Für uns bleibt nur zu hoffen, dass Petrus sich doch noch als guter Freund erweist und uns einen durchgehend heißen August beschert.“
Aber nur auf den wankelmütigen Wettergott wollen sich die ehrenamtlichen Bad-Betreiber nicht verlassen. „Bei der letzten Schätzung fehlten uns rund 15.000 Besucher gegenüber der Vorsaison. Das müssen wir kompensieren. Deshalb werden wir noch eine zusätzliche Beach-Party am 10. September organisieren“, so Dieter Real.
Übrigens hält das Heiland-Bad morgens immer die Tore für Frühschwimmer auf. Erst gegen Mittag wird nach Wetterlage entschieden, ob die Kasse dicht macht.
Auch im Freibad Hüls ist jeden Tag ein Bademeister vor Ort, der sich nach den feuchten oder sonnigen Himmelsboten richtet. „Wir haben nicht täglich geöffnet, dennoch muss das Wasser jeden Tag geklort werden“, kennt Dirk Henning, 1. Vorsitzende des Freibad Hüls, den kostspieligen Aufwand. Und es soll nicht unbedingt viel besser werden, weiß Henning: „Die Langzeitprognosen deuten bis Mitte September auf solch durchwachsenes Wetter hin. Wäre uns das in unserem ersten Jahr passiert, würde es das Bad nicht mehr geben.“
Allein: Wetterfrösche quaken von Natur aus viel - nur selten das richtige Wetter...
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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