Foodsharing Marl
Eine Initiative startet trotz Corona voll durch
Zufrieden blickt die Initiative auf ein ereignisreiches Jahr 2020 zurück. Neben einem Filmabend zum Thema „Lebensmittelverschwendung“ im Rahmen der „Marler Klima Perspektiven“ der VHS und der Teilnahme am Marler Besentag, wurde das einjährige Jubiläum des Fairteilers am Außengelände des JuKuZ Hagenbusch gefeiert. Als dann Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen das tägliche Leben bestimmten, musste auch foodsharing Marl kurzerhand umdisponieren.
Marl. Da die Marler Tafel, mit der die Initiative seit Beginn kooperiert, während des Lockdowns schließen musste, sprang neben der katholischen Kirchengemeinde auch foodsharing ein. Solange die Marler Tafel geschlossen war, fuhren die ehrenamtlichen foodsaver einzelne Betriebe an, um dort Lebensmittel zu retten.
Verrückte Großrettung
Hieraus sind drei dauerhafte Kooperationen entstanden, unter anderem Rewe Te-Ko, Rewe Feldmann. Darüber hinaus ist in dieser verrückten Zeit eine entsprechend verrückte „Großrettung“ gelungen. 3000 Liter Milch konnten die Marler foodsaver mit umliegenden Bezirken vor der Tonne retten.
Im Mai ging dann erfreulicherweise die Kooperation mit dem Animarkt an den Start. Passenderweise wurde im Oktober, in Kooperation mit dem Jugendtreff „Kunterbuntes Chamäleon“ des Diakonischen Werkes, der lang ersehnte Fairteiler in Hüls an der MartinLuther-King-Gesamtschule eröffnet. Zum guten Schluss ging es im Dezember noch einmal richtig rund: Da die Marler Tafel über die Feiertage schließt, hat sich die Initiative auf den Weg gemacht, um ähnlich wie im Lockdown, Ersatzabholungen sicherzustellen. Dass beinahe zwanzig Betriebe zusagen würden, hatte die Ehrenamtlichen positiv überrascht.
"Jede Minute war es wert"
„Die Ansprache der Betriebe zur Möglichkeit der Tafelersatzabholung hat uns viel Arbeit und Zeit gekostet. Aber jede Minute war es wert, wenn wir täglich die geretteten Lebensmittel und die Freude in den Gesichtern der Menschen beim Retten sehen.“, so Birgit Raukamp, foodsaverin aus Marl. Die geretteten Lebensmittel wurden, mit Unterstützung von foodsavern aus umliegenden Bezirken, zu den verschiedensten Fairteilern in der Umgebung gebracht. Die Aktion wurde per Video festgehalten und kann hier angeschaut werden unter kurzelinks.de/FoodsharingMarl. Erfolgreich war in diesem Jahr auch die Entwicklung der Anzahl der helfenden Lebensmittelretterinnen und -retter. Wo 2019 noch 28 foodsaver in Marl aktiv waren, sind es in 2020 schon 44.
Claudia Hamm zum Beispiel ist seit etwa einem Jahr dabei. „Die ehrenamtliche Mitarbeit hat sich als mein bisher sinnvollstes und schönstes Hobby herausgestellt und ich werde mich weiter engagieren, um noch mehr Betriebe zum Mitmachen zu gewinnen.“ Gesagt, getan – gemeinsam mit weiteren foodsavern ist der Aufbau von neuen Kooperationen mit weiteren Betrieben nun in vollem Gange.
Hintergrund foodsharing:
+++Foodsharing ist eine 2012 entstandene Initiative gegen Lebensmittelverschwendung.
+++Überproduzierte und nicht gewollte Lebensmittelwerden unentgeltlich an Interessierte, Bedürftige und Organisationen verteilt (zum Beispiel Obdachlosenheime).
foodsharing Bezirk Marl:
+++Maresa Kallmeier und Michelle Selina Ruiz Eiró haben im September 2016 das erste Infotreffen veranstaltet.
+++Foodsharing Marl ist ein Kooperationsprojekt mit den Falken im Unterbezirk Recklinghausen.
+++Es gibt zwei Fairteiler in Marl: JuKuZ Hagenbusch und Jugendtreff Kunterbuntes Chamäleon
+++Es wurden rund 27.000 kg Lebensmittel vor der Mülltonne gerettet (Stand: Januar 2021).
+++Laufenden Kooperationen: Marler Tafel, Die Kartoffelkiste auf dem Markt Brassert, Rewe Te-Ko, Rewe Feldmann, Ani Markt Marl, Bio Markt Marl. Weitere Kooperationen starten in Kürze
Kontakt: foodsharing-marl@web.de
Michelle Selina Ruiz Eiró
0176/99913916
Weitere Informationen zu foodsharing gibt es unter www.foodsharing.de.
Autor:Lokalkompass Marl aus Marl |
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