Brandmeisteranwärter der Feuerwehren in Marl begrüßt
Brandbekämpfung, Technische Hilfe, Gefahrgutkunde und Staatsbürgerkunde – diese Themenauswahl bildet nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Lehrplan der vierten interkommunalen Grundausbildung der Feuerwehren im Kreis Recklinghausen. Am Montag, 1. April, wurden die zukünftigen Brandschützer zu ihrem Dienstantritt von den Leitern der Feuerwehren und Vertretern der Städte bei einer kleinen Feierstunde in der Feuer- und Rettungswache Marl begrüßt.
„Unser gemeinsames Ausbildungsmodell geht nun in die nächste Runde“, freut sich Rainald Pöter, Leiter der Marler Feuerwehr und Gastgeber des Termins, zum Start des Ausbildungsgangs. Die gemeinsame Ausbildung ist von großem Wert und ein hervorragendes Beispiel für gelebte und vor allem erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit. Feuerwehr Marl hat für den Lehrgang die Ausbildung für Einsätze mit Gefahrstoffen übernommen.
Die Feuerwehren weden bei der Ausbildung weiterhin an einem Strang ziehen und so eine Vorbildfunktion als kommunaler Ausbildungsträger übernehmen. Die kreisweite Zusammenarbeit erleichtert allen die Organisation der Ausbildung, bündelt das komplexe Fachwissen und die Kompetenz unserer Feuerwehren und verringert damit die hohe Belastung der einzelnen Feuerwehren während der Ausbildungszeit.
Lehrgang Brandmeisteranwärter der Feuerwehren
32 Brandmeisteranwärter der Feuerwehren aus Marl (2), Castrop-Rauxel (4), Recklinghausen (2), Dorsten (5), Haltern am See (1), Herten (3) und Oer-Erkenschwick (3) umfasst der diesjährige Lehrgang, der aufgrund der Größe in zwei Gruppen unterteilt worden ist. Erstmalig nimmt, neben der Werkfeuerwehr RÜTGERS (7) aus Castrop-Rauxel, welche bereits zum zweiten Mal Auszubildende entsendet, auch die Feuerwehr Kamen (5) an der interkommunalen Ausbildung teil. Federführend für die Ausbildung sind auch in diesem Jahr weiterhin die Feuerwehren Dorsten und Recklinghausen, sie werden durch Ausbilder der Feuerwehren aus Castrop-Rauxel, Herten, Marl, Haltern am See und Oer-Erkenschwick unterstützt.
„Aufgrund des permanent hohen Bedarfs an Brandmeistern finden dieses Mal wieder zwei Lehrgänge parallel statt. Ein Lehrgang kann maximal 16 Auszubildende umfassen, bei weiteren Teilnehmern ist die Ausbildung in einer Gruppe nicht mehr sinnvoll strukturierbar. Besonders freut uns, dass neben der Werkfeuerwehr RÜTGERS auch die Feuerwehr der Stadt Kamen sich an unserer Ausbildung beteiligt und Brandmeisteranwärter entsendet,“ erklärt Andreas Fischer, Leiter der Feuerwehr Dorsten.
qualifizierte Ausbildung
In den kommenden 18 Monaten durchlaufen alle Brandmeisteranwärter eine qualifizierte Ausbildung in den überaus vielen Facetten dieses Berufsbildes. Neben der Feuerwehrausbildung erhalten die Auszubildenden zusätzlich eine rettungsdienstliche Ausbildung zum Rettungssanitäter. „Es wird begonnen mit dem ABC der Feuerwehr: Antreten, die Fahrzeuge der Feuerwehr kennen lernen, Schläuche rollen und Brandbekämpfung“, führt Thorsten Schild, Leiter der Feuerwehr Recklinghausen, aus. „Anschließend folgen unter anderem der Atemschutzlehrgang und die Ausbildung für Einsätze mit gefährlichen Stoffen.“ Zu den Grundlagen gehören außerdem die Sprechfunker- sowie Realbrandausbildung, die Ausbildung zum Maschinisten für Löschfahrzeuge und die technische Hilfeleistung im Wald – um nur einige wenige Bestandteile der Ausbildung zu nennen.
In weiteren Ausbildungsteilen lernen die angehenden Brandmeister dann unter anderem wie eine Drehleiter eingesetzt und bedient wird. Hinzu kommt ein sechsmonatiges Wachpraktikum in der eigenen Dienststelle. Währenddessen machen die Teilnehmer auch den LKW-Führerschein. Es folgen Prüfungsvorbereitungen und im September 2020 dann die Laufbahnprüfung. Insgesamt 50 Ausbilder werden in den nächsten Monaten zum Ausbilderstab der neuen Brandschützer gehören.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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