Baumschutzgruppe Vest hatte Gespräch mit dem Landrat des Kreises Recklinghausen
Bei einem Gespräch mit Landrat Kay Süberkrüb im Kreishaus, forderten Mitglieder der Baumschutzgruppe Vest (BsgV) eine verbindliche und einheitliche Baumschutzsatzung für alle Kreisstädte, nach dem zurzeit noch in der Entwurfsphase stehenden Recklinghäuser Modell.
An der von Landrat Süberkrüb angeregten Gesprächsrunde, nahmen ausser Herrn Fischer, Leiter des Fachamt 70 (Umweltamt) auch Herr Malden, Leiter der Unteren Naturschutz Behörde (UNB) teil. Das Gesprächsprotokoll wurde von Frau Middendorf (Fachdienst 12) angefertigt. Die BsgV Mitglieder Peter Krischik, Dieter Koesling und Christian Thieme bemängelten vor allem die zunehmende Entwaldung im Vest, z.B. wurden in den Jahren 2018 -19 im Marler Stadtgebiet ein "Abholzungsrekord" erzielt.
Kritik an Abholzungsrekord in Marl
Kritisiert wurde u.A. hierbei die Beteiligung der UNB bei den verheerenden Verwüstungen am Lenkerbecker FFH Gebiet "die Burg", dem Landschafts-Schutzgebiet der Matena und den "Schonzeit-Rodungen" an der Bahnlinie S9. Auch wurde die Machtlosigkeit des Naturschutzbeirat im Kreishaus bemängelt, bei der sich letztendlich die Naturschutz Behörde in den meisten Umweltrelevanten Fragen durchsetzt. Eine Institution die seiner Behörde auf "die Finger" schaut, lehnte der Landrat mit Verweis auf die Gesetzeslage ab. Mit Blick auf das Buchensterben im Hertener Katzenbusch meinte Kay Süberkrüb: "Ich habe mir dort höchstpersönlich ein Bild von der Lage gemacht, die Situation ist wegen der anhaltenden Trockenheit, auch in sämtlichen Wäldern im Landkreis Recklinghausen hochdramatisch".
Aktionsantrag im Kreistag
Der Landrat kündigte hierzu einen Aktionsantrag des Kreistages in der kommenden Kreistagsitzung an. Kein Einvernehmen wurde bei der Frage zur Aufforstung von im Eigentum der Kreisstädte gehörende Flächen erzielt, die aktuell an extensiv arbeitende Landwirtschaftsbetriebe verpachtet sind. Hier war eine Weitervepachtung an die Umstellung auf eine ökologische Bewirtschaftung angedacht, alternativ wären diese Böden sonst für Ausgleichspflanzungen geeigneter Baumarten vorgesehen, die besser an die veränderten Umweltbedingungen angepasst sind.
Zerstörung des Waldes am Hülser Jahnstadion
Thematisiert wurde auch die geplante Zerstörung des Waldes am Hülser Jahnstadion durch "exclusive Wohnanlagen", sowie die Forderungen der Friday-Jugend zum radikalen Klimaschutz. Jüngst hatten Schülerinnen und Schüler aus Marl, eine Unterschutzstellung städtischer Grünzüge und Wälder die sich im öffentlichen Eigentum befinden im Marler Rathaus gefordert. Auch sollten die letzten, verbliebenen Altwaldbestände aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden, aus Gründen des Artenschutz und der Biodiversität. Eine gemeinsame Presseerklärung dieser Gesprächsrunde, sowie ein gemeinsames Foto wurden leider abgelehnt.
Wunsch zu einem erneuten Treffen
Transparenz und Offenheit könnten, gerade in Zeiten des Klimanotstand von den amtlichen Entscheidern und den politisch Verantwortlichen anders gehandhabt werden, meint BsgV Sprecher Christian Thieme. Die Bewältigung dieser ernsten Umweltprobleme, die in sehr naher Zukunft auf unser Land zukommen, erfordert den bedingungslosen Konsens und die kreativeMitwirkung aller am Gemeinwohl orientierten Mitglieder unserer Gesellschaft, so der Appell von Dieter Koesling an die Runde. Peter Krishik erhielt die Zusicherung, das für eine Baumschutz-Kreissatzung bei den Städten geworben wird. Zum Abschluss dieses einstündigen Meinungsaustausch am 6 September, wurde vom Landrat der Wunsch zu einem erneuten Treffen geäußert, die Aktivisten der Baumschutzgruppe bedanken sich ausdrücklich für diese Gesprächs-Initiative von Herrn Süberkrüb.
https://baumschutzgruppevest.wordpress.com/
Baumschutzgruppe Vest
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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