Am Europäischen Friedenshaus ist Europa lebendig
Der Name ist Programm: Das Europäische Friedenshaus hat sich zu einem Ort der Begegnung und der Völkerverständigung entwickelt. Der Heimatverein veranstaltete in diesem Jahr zum ersten Mal ein Symposium rund um den Europatag, zu dem eine Reihe von Vertretern der Europäischen Staaten und der Marler Städtepartnerschaftsvereine gekommen waren. Den Festvortrag hielt der ungarische Staatssekretär im Amt für auswärtige Beziehungen Dr. Péter Sárdi. Am Ende der Veranstaltung unterhielt das Havixbecker Blasorchester die Gäste mit einem Europaprogramm.
Die Klassik kommt zu den Menschen
Die Veranstaltungsreihe begann am Europatag – dem 9. Mai – mit der Vorstellung des Europäischen Klassikfestivals. Das ehrgeizige Ziel der Veranstalter ist, noch mehr als bisher junge und jung gebliebene Musikfreunde anzusprechen. Bei gut 100 Konzerten an 25 Spielstätten soll dies wohl gelingen.
Respekt vor dem großen Engagement der Marler Städtepartnerschaftsvereine
Gemeinsam mit den Vertretern der Marler Städtepartnerschaftsvereine diskutierten Mitglieder des konsularischen Corps, die eigens zu dieser Veranstaltung aus Düsseldorf angereist waren, über die Programme der Partnerschaftsvereine. Hubert Schulte-Kemper, Vorsitzender des Heimatvereins, freute sich über das begeisterte Kopfnicken der Diplomaten, die so manche Anregung mitnehmen konnten und mit Lob nicht geizten. Als „gelebtes Europa“ bezeichnete Dr. Sárdi die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Marl und Zalaegerszeg in seiner ungarischen Heimat. Er war sehr erfreut zu erfahren, wie nah und konkret die Beziehungen zwischen den Menschen in beiden Städten sind. Mehr als gelungen bezeichneten auch die Vertreter von Polen, Tomasz Badowski und Kroatien, Kristijan Tusek, die Errichtung einer Einrichtung für behinderte Menschen in Kusadasi (Türkei) und die lebendigen Jugendbegegnungen, die von allen Partnerschaftsvereinen organisiert werden – auch nach Polen und Kroatien. Marl, so die übereinstimmende Meinung aller Vertreter der Konsulate, leistet eine ganz hervorragende Europaarbeit und kann sich darüber freuen, dass es eine so vorbildliche Einrichtung wie das Europäische Friedenshaus des Heimatvereins gibt.
Volles Programm der Ungarn in Europa
Die Republik Ungarn führt in diesem Jahr den Vorsitz in der EU. Dr. Péter Sárdi hatte große Mühe, das ehrgeizige Programm seines Heimatlandes vorzustellen – zu mannigfaltig sind die Anregungen, die von Ungarn aus gehen. Ein Schwerpunkt jedoch liegt auf der Förderung der kulturellen Vielfalt in Europa und darauf, „Europa ein menschliches Antlitz zu geben“. Dabei verwies der Diplomat als gelungenes Beispiel auf Marl und seine Städtepartnerschaften. Werner Arndt hörte dieses Lob gern – als Bürgermeister und als Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Marl-Kusadasi. Die Idee des Heimatvereins, am Friedenshaus den Europatag zu begehen, fand Arndt eine gute Idee der Heimatfreunde, der er viel Erfolg wünschte.
Konzerteinladung nach Ungarn
Die Mitglieder des Heimatvereins hatten das Europäische Friedenshaus für den Europatag festlich hergerichtet. Wegen des herrlichen Sonnenscheins wurden die Gäste im Freien mit leckerer ungarischer Gulaschsuppe und Getränken bewirtet. Den musikalischen Höhepunkt setze das Blasorchester aus Havixbeck, das bis zum Sonnenuntergang kraftvoll und prächtig konzertierte. Das Thema waren Melodien aus Europa. Beim Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms hielt es Dr. Sárdi nicht mehr auf seinem Stuhl. Die münsterländer Musiker begeisterten den Staatssekretär so, dass er sie in seine Heimat Ungarn zu einem Konzert einlud!
Der Europatag am Friedenshaus soll eine Dauereinrichtung werden
Am Ende eines so ereignisreichen Tages gab es überall nur zufriedene Gesichter – am meisten freute sich der Vorsitzende des Heimatvereins, Hubert Schulte-Kemper: „Der Europatag soll eine dauerhafte Einrichtung werden, im nächsten Jahr soll Dänemark im Mittelpunkt stehen.“ Die Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW, Dr. Angelica Schwall-Düren, ist Schirmherrin des Europatages am Europäischen Friedenshaus.
Autor:Peter Hofmann aus Marl |
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