Weltkriegsbombe in der Lippe bei Marl ist entschärft
Die zehn Zentner schwere Fliegerbombe in Höhe des Autobahnkreuzes Marl-Nord ist entschärft. Die Anwohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Wie die Stadt Marl mitteilt, konnte der Kampfmittelbeseitigungsdienst den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärfen und um 13:58 Uhr Entwarnung geben.
In der Lippe bei Marl hatten Kanufahrer des FKF Marl am Samstag bei niedrigem Wasserstand eine Fliegerbombe entdeckt. Die Zehnzentner-Bombe lag an der Stadtgrenze von Marl.
Die Entschärfung der Fliegerbombe an der Stadtgrenze Marl und Haltern am See in Höhe des Autobahnkreuzes Marl-Nord war kompliziert.
Räumung des Gefahrenbereichs
Zuvor hatten fast 300 Anwohner in ihre Wohnungen in Klein-Herne und Bergbossendorf vorsorglich verlassen müssen. Wegen der kurzfristigen Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg wurde die Bevölkerung im Bereich der Lippe aufgefordert, ihre Wohnungen am Sonntag (12.08.) bis 9.00 Uhr zu verlassen. Ein Teil von ihnen wartete die Entschärfung im Feuerwehr-Gerätehaus in Marl-Hamm und in der Mensa auf dem Gelände des Schulzentrums in Haltern am See ab, die von den Einsatzkräften kurzfristig hergerichtet worden waren. Die Fliegerbombe war aufgrund des niedrigen Wasserspiegels der Lippe entdeckt worden.
Kampfmittelräumdienst
Der Kampfmittelräumdienst wartete auf die erforderliche Sperrung des Wesel-Datteln-Kanals. Während dessen fuhren Polizei und Ordnungsamt verstärkt Streife und sicherten den evakuierten Bereich ab. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit der Entschärfung der Fliegerbombe begonnen. Hierzu wurden die A43, die L621 sowie die Bahnlinie und der Wesel-Datteln-Kanal vorübergehend gesperrt.
Die Entschärfung erwies sich als schwere Aufgabe, weil der Blindgänger zuvor aus dem Wasser geborgen werden musste.
Die geborgene und als transportfähig eingestufte Munition wird dann einem der beiden Munitionszerlegebetriebe der Bezirksregierungen Arnsberg bzw. Düsseldorf zugeführt und dort vernichtet.
Einsatzstäbe in Marl und Haltern
Unterstützt wurden die Einsatzstäbe in Marl und Haltern am See von der Polizei, der Wasserschutz-Polizei, der Deutschen Bahn, dem Wasser- und Schifffahrtsamt, dem Technischen Hilfswerk und der DLRG.
Für die Entschärfung wurde die Sperrung des Wesel-Datteln-Kanals, der A 43 und der L 621 sowie der Bahnlinien und des Luftraumes durchgeführt. Auch die Auffahrten von der A52 auf die A43 in Richtung Münster konnten nicht mehr benutzt werden.
Evakuierung
Hinweise der Ortnungsbehörde zu Evakuierung der Wohnungen im Gefahrenbereich
Folgende Sicherheitshinweise waren zu beachten:
Verlassen Sie zügig und in Ruhe Ihre Wohnung und begeben Sie sich – sofern es Ihnen möglich ist – an einen Ort außerhalb des Evakuierungsbereichs. Sollten Sie eine Unterkunft benötigen, steht Ihnen die Mensa auf dem Gelände des Schulzentrums in Haltern am See (Holtwicker Straße 3, 45721 Haltern am See) offen. Dort ist auch für Verpflegung und Getränke gesorgt.Polizei und Ordnungsamt werden während der gesamten Aktion im Evakuierungsbereich verstärkt Streife fahren.
Bitte denken Sie daran, gegebenenfalls Medikamente, Kindernahrung etc. mitzunehmen. Die Evakuierungsmaßnahme kann mehrere Stunden dauern.
Dank an Einsatzkräfte
„Wir sind sehr erleichtert, dass die Entschärfung erfolgreich beendet werden konnte“, sagte Heinz-Peter Mühlenberg, Leiter des Ordnungsamtes und des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) der Stadt Marl. Er dankte den Einsatzkräften für ihr Engagement während der Evakuierung und den Anwohnern für ihr Verständnis und ihre Unterstützung. Mühlenberg: „Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten verlief reibungslos und vorbildlich“.
Info-Telefon bleibt geschaltet
Das Bürger-Telefon unter der Rufnummer (02365) 917-555 bleibt mit einer Sprachansage geschaltet. Sie weist auf die Entwarnung hin. Weitere Maßnahmen seien nicht erforderlich, teilen die Verantwortlichen in Marl und Haltern mit.
Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe
Auch mehr als 60 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges werden in Nordrhein-Westfalen noch in großem Umfang Kampfmittel aus den beiden Weltkriegen gefunden. Der Schutz der Bevölkerung vor den von Kampfmitteln ausgehenden Gefahren obliegt den örtlichen Ordnungsbehörden, also den Städten und Gemeinden.
Die Bezirksregierung Arnsberg steht den Kommunen bei der Erfüllung dieser Aufgabe mit speziell ausgebildetem Personal und entsprechender Technik zur Seite.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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