Schüler aus Marl treffen Fußball-Star Gerald Asamoah beim TalentCamp Ruhr
Lernen ganz ohne Notendruck – so lautete das Motto von 40 Neuntklässlern aus der Region, darunter auch Schüler aus Marl, die vom 17. bis zum 28. Juli 2017 am TalentCamp Ruhr teilgenommen haben. In praxisorientierten Workshops konnten sie mit Gleichaltrigen ihre Fähigkeiten entdecken und entfalten. Zum krönenden Abschluss präsentierten die Schülerinnen und Schüler am Freitag, 28. Juli, in der Arena auf Schalke allen Akademie-Talenten sowie ihren Eltern und Freunden ihre Ergebnisse aus den Workshops. Möglich machten das kostenlose Ferienprojekt die Partner der TalentMetropole Ruhr, unter deren Dach der Initiativkreis Ruhr vielfältige Bildungsaktivitäten bündelt, und der Verein Durchstarten. Zu den Partnern zählen das Akademische Förderungswerk (AKAFÖ), die Deutsche BP Stiftung, die Initiativkreis Ruhr GmbH, die Stiftung Schalke hilft!, die Walbusch Jugendstiftung und die Westfälische Hochschule.
Teilnehmer erhalten weiterhin kontinuierliche Unterstützung
„Die Jugendlichen sammeln im TalentCamp Ruhr nicht nur praktische Erfahrungen und lernen unterschiedliche Berufe kennen, sondern sie stärken auch ihre soziale Kompetenz, knüpfen über Schulformen hinweg Kontakte und entdecken ihre Talente“, sagt Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung und Bildungsbeauftragte des Initiativkreises Ruhr. „Das Ferienprojekt ist ein wichtiger Baustein der TalentMetropole Ruhr. Das anschließende Alumni-Programm bietet allen Teilnehmern kontinuierliche Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl.“
In der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen und im benachbarten „Haus Heege“ erlebten die Jugendlichen aus Bochum, Datteln, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Hattingen, Herne, Kamen, Marl, Mülheim an der Ruhr und Recklinghausen zehn unvergessliche Tage. Im Medienworkshop drehten sie einen Dokumentarfilm über die Energiewende. Unter dem Motto „Kohle, Erdöl und Erdgas waren gestern“ setzten die Jugendlichen nachhaltige Ideen für die Wirtschaftszweige von morgen technisch um. Beim Thema „Nachhaltige Küche: Öko oder nicht Ökö?“ beschäftigten sie sich mit der Frage, was in unserem Essen steckt. Und beim Designworkshop ging es darum, ausrangierten Materialien und Gegenständen neues Leben einzuhauchen.
Ein Fußball-Star zum Anfassen
Ein Höhepunkt beim TalentCamp Ruhr war das Treffen mit Gerald Asamoah, U23-Manager bei Schalke 04. Er sprach mit den Jugendlichen über seine Karriere als Profi-Fußballer, Leistungsdruck und seine Liebe zum Ruhrgebiet. „Jeder muss in sich gehen, in sich hineinhören und fragen: Was will ich im Leben erreichen? Was sind meine Ziele?“, betont Asamoah. „Jeder sollte ein Ziel haben und an die Sache, die man sich aussucht, mit Spaß herangehen. Dann kann man vieles erreichen.“ Wille, Einsatz und Talent machten den gebürtigen Ghanaer zum Stammspieler in der Fußball-Bundesliga und schließlich zum deutschen Nationalspieler. Mit seiner eigenen Stiftung hilft der 38-Jährige herzkranken Kindern, den Weg zurück in ein gesundes Leben zu finden.
„Die Talente der Jugendlichen stehen bei uns ganz klar im Vordergrund“, sagt Radoslaw Smilgin, Projektleiter des Vereins Durchstarten. „Im TalentCamp Ruhr kommt es nicht auf die schulische Leistung oder die Schulform an. Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch eine besondere Fähigkeit hat, und das zeigen die Jugendlichen in den Workshops und Freizeitangeboten eindrucksvoll. Sie sind motiviert und haben großen Spaß daran, Neues auszuprobieren und in ihrem Team gemeinsam an einem Projektziel zu arbeiten.“
Das sagen die Teilnehmer selbst:
Angelina (16) aus Bochum
„Mir gefällt es hier super gut, weil ich viele neue Leute kennengelernt und neue Freunde gefunden habe. Außerdem habe ich im Upcycling-Workshop gelernt, wie man aus alten Sachen etwas Neues herstellen kann.“
Merlin (15) aus Datteln
„Ich habe gelernt, wie man einen 3D-Drucker bedient und auseinander baut. Außerdem habe ich schnell neue Freunde gefunden.“
Darius (15) aus Dortmund
„Ich habe neue Freunde gefunden, und es war eine Erfahrung, mal mit ganz vielen fremden Menschen zusammenzuleben – und dass es klappt! Außerdem weiß ich jetzt, wie aufwendig es ist, einen Film oder eine Sendung zu drehen oder zu moderieren.“
Michelle (15) aus Dortmund
„Das TalentCamp Ruhr fühlte sich von Anfang an sehr familiär an. Wir kannten uns erst ein paar Tage, und es kam mir doch so vor, als würden wir uns schon ewig kennen, weil wir uns so gut verstehen. Außerdem habe ich viel gelernt – über Ernährung, Lebensmittelmarketing, Alternativen zu Plastik. Ich werde versuchen, dies auch in Zukunft in meinen Alltag zu integrieren.“
Angelina (15) aus Essen
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass das TalentCamp Ruhr so gut wird, und finde es super, dass wir alle ganz schnell zu einer Gemeinschaft geworden sind. Ich habe neue Leute kennengelernt, von denen ich vorher nie gedacht hätte, dass sie meine Freunde werden könnten. Ich find’s echt super krass cool hier! Man fühlt sich direkt wie zu Hause.“
Niklas (14) aus Gladbeck
„Ich finde es super, dass wir die Möglichkeit haben, im Workshop ‚Erneuerbar‘ mit dem 3-D-Drucker etwas ganz Eigenes zu konstruieren. Ich habe das Programmieren gelernt und möchte zu Hause unbedingt weiter daran arbeiten.“
Samantha (15) aus Hattingen
„Ich konnte herausfinden, wie toll es ist, in einem Team zu arbeiten – ob in der Freizeit oder im Workshop. Das gibt es in der Schule nicht so oft. Obwohl wir uns alle nicht kannten, aus unterschiedlichen Schulen und Städten kommen, sind wir eine große Gemeinschaft geworden und lernen dabei auch noch etwas.“
Farah (16) aus Herne
„Am meisten habe ich etwas über Teamarbeit gelernt. Ich finde es schön, wie gut wir zusammenarbeiten, obwohl wir uns vorher gar nicht kannten. Im Filmworkshop habe ich auch ganz viel Neues über Technik gelernt. Es ist hier eine Mischung aus Arbeit und Freizeit, wirklich gut organisiert, und die Betreuer sind alle super nett.“
Sophie (15) aus Mülheim an der Ruhr
„Das TalentCamp Ruhr lohnt sich total, weil es sehr vielfältig ist und die Stärken jedes einzelnen Teilnehmers hervorhebt. Man kann seine Talente ausleben, das gefällt mir ganz besonders gut.“
Maurice (15) aus Recklinghausen
„Am TalentCamp Ruhr gefällt mir alles sehr, sehr gut – vor allem, dass so viele unterschiedliche Aktivitäten wie zum Beispiel die Workshops, Ausflüge oder Sport angeboten werden. In meinem Upcycling-Workshop habe ich gelernt, wie man aus alten Dingen viele neue machen kann und wie man mit der Nähmaschine umgeht.“
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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