Nach Verhaftung in Marl, erste Urteile gegen organisierte Bande

Foto: Zoll
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Nach umfangreichen Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Essen wurden sechs Mit-glieder einer organisierten Bande wegen des gewerbsmäßigen Einfuhrschmuggels und Steuerhehlerei von über 16,5 Millionen Stück unversteuerter Zigaretten und Einfuhrschmuggels und Handels von und mit 24 kg Marihuana angeklagt und hierfür zu insgesamt über 23 Jahren Haft und 2 Jahren auf Bewährung verurteilt. Über die Razzia in Marl wurde im Lokalkompass berichtet.

Der Gesamtsteuerschaden beläuft sich auf über 2,8 Millionen Euro. Der Straßenver-kaufswert der mehr als 7,5 kg Marihuana beträgt ca. 75.000 Euro.

Seit März 2016 waren die Ermittler aus Essen der zur organisierten Kriminalität gehö-renden Tätergruppe auf der Spur, bevor im April 2017 die Handschellen klickten. Bei dem konzentrierten Zugriff in Recklinghausen, Oer-Erkenschwick, Herten, Marl und Witten wurden zunächst 5 Bandenmitglieder festgenommen und diverse Objekte durchsucht. Auf einem LKW-Sattelzug sowie in einer Lagerhalle wurden über 5,2 Millionen Stück unversteuerter Zigaretten sowie in einem Rauschgiftbunker über 7,5 kg Marihuana si-chergestellt. Zudem stellten die Fahnder in der Villa eines Haupttäters in Recklinghau-sen eine illegale scharfe Schusswaffe sicher.

Durch die Ermittlungen der Zollfahndung Essen konnten später zwei im Ausland abgetauchte Mitglieder der Tätergruppe festgenommen und der Strafverfolgung zugeführt werden.

Ein Haupttäter der von der Essener Zollfahndung zerschlagenden Bande war ein 41-jähriger Deutscher aus Recklinghausen. Er organisierte den großangelegten Schmug-gel per LKW-Lieferungen von unversteuerten Zigaretten sowie die Drogentransporte aus dem Ausland in seine Heimatstadt und lagerte die Schmuggelware dort zunächst ein, um sie später an seine Kunden im gesamten Bundesgebiet weiterzuverkaufen. Hierfür wurde der Recklinghäuser vom Landgericht Essen zu einer Freiheitsstrafe von 6 Jahren und 9 Monaten verurteilt.

Sein 43-jähriger deutscher Geschäftspartner und zweiter Kopf der Gruppe steuerte aus der Ukraine die kriminellen Geschäfte der Bande und fungierte als Zigarettenlieferant. Er hatte sich in die Slowakei abgesetzt, wurde dort jedoch gefasst und nach Deutsch-land überstellt. Er wurde vom Landgericht Essen zu 5 Jahren Haft verurteilt.

Ein 43-jähriger Hertener war von der Gruppierung als Fahrer für die mit unversteuerten Zigaretten beladenen LKW's eingesetzt und wurde hierfür vom Landgericht Essen zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren verurteilt.

Weil er als Kurierfahrer und Abnehmer in die Zigaretten- und Drogengeschäfte der Bande involviert war, muss ein 37-jähriger Deutscher aus Recklinghausen mit Urteil des Landgerichtes Essen für 2 Jahre und 9 Monate hinter Gitter.

Ein 38-jähriger Deutscher aus Witten, der für die Tätergruppe unversteuerte Zigaretten zu Kunden in ganz Deutschland ausgeliefert hat, wurde vom Landgericht Essen zu ei-ner Bewährungsstrafe von 2 Jahren verurteilt.

Der 33-jährige ukrainische Rauschgiftlieferant der Bande, konnte in Polen festgenom-men und nach Deutschland ausgeliefert werden. Für den Einfuhrschmuggel von und Handel mit 24 kg Marihuana verurteilte ihn das Landgericht Bochum zu 5 Jahren und 9 Monaten Gefängnis. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Ukrainer hat dagegen Revision eingelegt.

Die Urteile gegen weitere Beschuldigte - insbesondere Abnehmer der Tätergruppe - stehen noch aus.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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