Knopflochchirurgie: Kleine Schnitte statt großer Narben
Chefarzt Dr. Klaus-Peter Riesener vom Marien-Hospital erklärte auf der Bühne beim 30. Tag der Gesundheit in Marl, wie minimal-invasiert operiert wird. Diese Methode ist inzwischen auf vielen Gebieten der Chirurgie Standard geworden.
Jetzt werden im Marien-Hospital Marl auch Eingriffe mit Hilfe der Knopflochchirurgie durchgeführt. Priv.-Doz. Dr. Klaus-Peter Riesener, Chefarzt der Chirurgie am Marien-Hospital dazu. Viele Menschen leiden an so genannten kalten Knoten in der Schilddrüse. Sie müssen operativ entfernt werden, um das Risiko einer Krebserkrankung abzuklären. Bislang hatte dies selbst für Patienten, die eine normal große Schilddrüse hatten, einen relativ großen Operationsschnitt am Hals zur Folge. Nur so konnten der Tumor und den betroffenen Teil des erkrankten Organs vollständig entfernt werden.
Dank der minimal-invasiven Methode und einer in den vergangenen Jahren neu entwickelten Videotechnik reduziert sich die Schnittlänge ganz entscheidend.
Nur ein bis zwei Zentimeter brauchen die Chirurgen im Marien-Hospital heute, um eine moderne Videokamera in den Hals einzuführen. Sie überträgt ein vielfach vergrößertes Bild auf einen Monitor, so dass das Operationsgebiet sehr gut einsehbar ist. Dadurch können die tumorverdächtigen Knoten abtragen werden, wenn es sein muss, wird sogar die ganze Schilddrüse entfernt. Es ist erstaunlich, mit welcher Präzision auf diese Weise operiert werden kann. Selbst kleinste Gefäße werden durch die Bildschirmvergrößerung optimal dargestellt und können deshalb gut versorgt werden. Der ganze Eingriff dauert nur ein bis zwei Stunden, nach drei bis fünf Tagen verlassen die Patienten das Krankenhaus wieder. Auf den Stand des Marien-Hospital konnten Besucher weitere Fragen stellen und die Methode als Übung nachvollziehen.
Für die Betroffenen hat diese Operations-Methode viele Vorteile: Sie ist relativ blutarm, schont das Gewebe und hinterlässt nur kleine Narben, die schnell heilen.
Auch kosmetisch ist das Ergebnis erfreulich. Gerade am Hals ist eine große Narbe immer sichtbar und nicht schön. Die kleinen Narben, die ein minimal-invasiver Eingriff hinterlässt, fallen hingegen nach der Wundheilung kaum auf.
Knopflochchirurgie, minimal-invasive Chirurgie, Gespräch am Marler Tag der Gesundheit 2013
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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