Kleine Verkehrsexperten machen Hüls-Süd sicher
Sie können es kaum erwarten, bis es losgeht: Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3a und 3c der Canisiusschule werden als Verkehrsexperten in ihrem Stadtteil unterwegs sein, um wichtige Informationen für den neuen Kinderstadtplan Hüls-Süd zu sammeln.
Was es dafür zu beachten und natürlich auch zu lernen gibt, erklärten ihnen die städtischen Verkehrsexperten Dr. Jürgen Göttsche und Udo Lutz zum Start dieses besonderen Schulprojektes.
Gemeinsam mit Klassenlehrerin Anette Kopp und ihrem Kollegen Achim Thieken werden die 52 Drittklässler sich zunächst das notwendige Wissen über das richtige Verhalten im Straßenverkehr erarbeiten. Dabei stehen ihnen die Experten aus der Verkehrsplanung mit Rat und Tat zur Seite. Anschließend erkunden die Schülerinnen und Schüler bei mehreren Exkursionen in Hüls-Süd interessante Treffpunkte für Kinder sowie auch verkehrlich neuralgische Punkte. Denn die Marler Kinderstadtpläne (sechs liegen bereits vor) bieten Informationen, die in anderen Stadtplänen fehlen: Sie geben kindgerecht Auskunft über Spielorte und Freizeitziele von Kindern, ebenso wie Hinweise auf Überquerungshilfen, Fußwege, Tempo 30-Zonen oder verkehrsberuhigte Bereiche. Alle wichtigen Informationen fließen in den Stadtplan ein und werden darin entsprechend dargestellt. So entsteht ein ansprechender Stadtplan für Hüls-Süd - von Kindern für Kinder.
„Kinder blicken aus ihrer eigenen Perspektive auf ihre Umgebung und können ihren Kameraden am besten erklären, wie man sich auf dem Weg zur Schule oder zum Spielplatz richtig verhält“, sagt Dr. Jürgen Göttsche. „Mit den Kinderstadtplänen möchten wir dazu beitragen, dass sich die jungen Verkehrsteilnehmer in ihrem Stadtteil gefahrlos und sicher bewegen können.“
Für Schulleiter Klemens Suttorp steht noch ein anderer Aspekt im Mittelpunkt: „Der Kinderstadtplan soll Kinder ermutigen, zu Fuß zur Schule zu kommen. Dabei lernen sie ihren Stadtteil näher kennen, gewinnen Selbständigkeit und stärken zugleich ihre Gesundheit.“ Ein willkommene Nebeneffekt: Wenn weniger Schüler von ihren Eltern zur Schule gefahren werden, entzerrt sich auch der Bring- und Holverkehr vor dem Schulgebäude, der nicht selten gefährliche Situationen verursacht.
Der Kinderstadtplan Hüls-Süd ist einer von zahlreichen Bausteinen des Projektes „Soziale Stadt Hüls-Süd“ zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität sowie der Nachbarschaft im Stadtteil.
Bisher sind Kinderstadtpläne für die Stadtteile Polsum, Sinsen-Lenkerbeck, Alt-Marl, Drewer-Nord, Drewer-Süd und Hamm-Sickingmühle veröffentlicht worden. Der Stadtplan für Hüls-Nord befindet sich in der Schlussredaktion, der Plan für Hüls-Süd soll in 2012 erscheinen.
Die Kinderstadtplane sind wichtige Elemente der städtischen Verkehrssicherheitsarbeit. Deren Ergebnisse können sich sehen lassen: Die Anzahl der Unfälle mit Kindern konnten im vergangenen Jahr deutlich gesenkt werden - von 32 (in 2009) auf 14. Die Schulwegunfälle gingen sogar um 80 Prozent zurück - von zehn in 2009 auf nur noch zwei in 2010.
Weniger Unfälle:
Die Ergebnisse der Kinderstadtpläne können sich sehen lassen: Die Anzahl der Unfälle mit Kindern konnten im vergangenen Jahr deutlich gesenkt werden. Von 32 in 2009 auf 14. Die Schulwegunfälle gingen sogar um 80 Prozent zurück: Von zehn 2009 auf nur noch zwei im Jahre 2010.
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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