Kleine Marler Detektive lauern Gefahren auf
Schlüssel vergessen, mit dem Fahrrad gestürzt oder auf dem Spielplatz in einen Streit geraten: Es gibt viele Momente im Alltag von Kindern, in denen schnelle Hilfe notwendig ist. Als Anlaufstellen dienen seit zwei Jahren sichere Räume für Kinder in Marl.
Rund 50 kleine Stadtdetektive aus acht Grundschulen haben in den vergangenen Wochen zum zweiten Mal im Rahmen der Aktion „Sichere Räume für Kinder“ ihren Stadtteil erkundet und die von ihnen als unsicher empfundenen Örtlichkeiten dokumentiert. Die Ergebnisse haben sie im Ernst-Reuter-Haus vor der Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses gemeinsam mit den Schulsozialarbeitern der Politik und Verwaltung vorgestellt.
„Die Kinder haben ihren Stadtteil untersucht und ihre Anliegen fotografisch festgehalten und beschrieben“, erklärt Magdalene Ostermann, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendförderung der Stadt Marl. Fragen wie „Wo fühle ich mich nicht so sicher?“, „Wo finde ich Hilfe?“ oder „Was kann ich selbst tun, um gefährliche Situationen zu vermeiden?“ seien anschließend im Unterricht ausführlich erörtert worden.
Kinder fordern: Weg mit den Risikozonen
Bei der Vorstellung der Ergebnisse haben die Kinder ihre Probleme im Stadtteil auch zu Papier gebracht. Die kleinen Verträge überreichten die Schüler kurz vor der Ausschusssitzung an Jörg Terlinden, Vorsitzender des Kinder- und Jugendhilfeausschusses. Die Politik soll nun prüfen, ob die Aufträge im Sinne der Kinder gelöst werden können.
Bürgermeister Werner Arndt hält die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder für sehr wichtig. „Wir brauchen für Kinder sichere Räume wie zum Beispiel das Ernst-Reuter-Haus in Marl-Hamm“, so Arndt. „Dieser und andere Orte sind schnell zugänglich und zeigen den Kindern: Hier könnt ihr hinkommen, hier seid ihr sicher!“
Seit 2011 wird die Aktion „Sichere Räume für Kinder“, die in das städtische Präventi-ons- und Handlungskonzept gegen Gewalt integriert ist, schrittweise umgesetzt. Viele Einrichtungen und Geschäfte, die bei Bedarf Schutz und Hilfe bieten, wurden bereits als „sichere Räume für Kinder“ gekennzeichnet.
Mitmachen
Einrichtungen und Geschäfte, die sich an der Aktion beteiligten möchten, können sich direkt an Uli Häring, Mitarbeiter der Evangelischen Stadtgemeinde im Bereich „Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz“ (Tel. 8090570), oder Magdalene Ostermann von der Stadt Marl (Tel. 992454) wenden.
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
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