Kinder gestalten Schiffskisten im Schiffshebewerk Henrichenburg

Bevor es an die Gestaltung der Schiffskisten geht, erkunden die Kinder Leben und Arbeit an Bord. | Foto: LWL / Hudemann
  • Bevor es an die Gestaltung der Schiffskisten geht, erkunden die Kinder Leben und Arbeit an Bord.
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Jedes Kind im Ruhrgebiet sieht auf den Kanälen die großen Güterschiffe an sich vorbeiziehen. Aber wie lebt es sich auf so einem Boot? Gibt es an Bord einen Kühlschrank, und wo kommt eigentlich der Strom dafür her? Und wie kommt die Ladung in den Bauch des Schiffes? Diese Fragen klären Kinder , die . bis zum 17. April am "Museobilbox-Projekt" teilnehmen, das das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg gemeinsam mit der Albert-Schweitzer-Schule und dem Jugendamt der Stadt Datteln veranstalten. Zum Abschluss dieser Aktion lassen sich die Kinder bei einer Schifffahrt mit der historischen Dieselbarkasse "Herbert" aus dem Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) den Fahrtwind auf dem Dortmund-Ems-Kanal um die Nase wehen.

Das Projekt "Meine Schiffskiste" ist eine von mittlerweile 270 Einzelmaßnahmen der "Museobilbox". Unter diesem Titel initiiert und begleitet der Bundesverband Museumspädagogik seit März 2013 lokale Bündnisse für kulturelle Bildung. Das Geld für die einzelnen Projekte kommt vom Bund. Unter dem Titel "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" fördert das Bundes-Bildungsministerium fünf Jahre lang außerschulische Angebote der kulturellen Bildung für benachteiligte Kinder und Jugendliche.

Hintergrund

Aktuellen Studien zufolge wachsen rund ein Drittel aller Kinder in Deutschland in einer Situation auf, die ihre Bildungschancen schmälert. Die Bundesregierung will kulturelle Bildung in die Breite tragen - genau zu den Kindern, die bislang nicht die besten Startchancen haben. Deshalb unterstützt sie den Bundesverband Museumspädagogik, der die Jury mit seinem Museobilbox-Konzept eines "Museums zum Selbermachen" überzeugt hat. Der Verband hat die Museen in Deutschland zum Mitmachen aufgerufen. Wichtigste Voraussetzungen waren eine gute Idee, die richtige Zielgruppe und mindestens zwei weitere Partner für ein lokales Bündnis.

Eine mobile Museumsbox - kurz Museobilbox - steht im Zentrum des Konzeptes. Was aus meinem Leben sollte in einem Museum für die Menschen der Zukunft aufbewahrt werden? Ausgehend von dieser Frage besuchen Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 16 Jahren ein Museum. Sie beschäftigen sich mit Objekten aus Vergangenheit und Gegenwart, mit fremden Kulturen oder vergangenen Techniken. Ganz nebenbei lernen sie dabei die Arbeitsmethoden eines Museums kennen - das Sammeln, Erforschen, Ausstellen und Vermitteln. Im besten Fall entwickeln die jungen Menschen Spaß am Museumsbesuch, stellen Bezüge zwischen dem eigenen Leben und dem Museum her und erproben Möglichkeiten der kreativen Gestaltung. Weitere Informationen zu diesem deutschlandweiten Projekt finden Sie auf der Homepage: http://www.museobilbox.org.

Das Projekt im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg

Das Projekt "Meine Schiffskiste" dauert jeweils zwei Tage. Zwei Gruppen kommen in den Genuss dieser kostenlosen Aktion: Eine Gruppe ist am 14. und 15. April vor Ort, die andere Gruppe am 16. und 17. April. Die Teilnehmer sind jeweils, die über die Albert-Schweitzer-Schule und das Jugendamt ausgewählt wurden.

Die Kinder erkunden am ersten Tag das Schiffshebewerk Henrichenburg und werfen dabei auch ein Blick "hinter die Kulissen" des LWL-Industriemuseums - in die Werkstatt der Schiffsbauer. Dann dürfen sie einen erfahrenen Binnenschiffer mit Fragen zum Leben und Arbeiten an Bord eines Güterschiffs löchern, bevor sie mit der Sammlung von Ideen für ihre eigene "Schiffskiste" beginnen. Am nächsten Tag steht die Gestaltung dieser Box im Vordergrund, wobei die Kunstpädagogin Melanie Fehring aus Castrop-Rauxel den Kindern mit Rat und Tat zur Seite steht. Dann folgt die Spritztour auf dem Dortmund-Ems-Kanal.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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