Gewaltakt in Marl: Frau stirbt durch 22 Messerstiche

Die Familientragödie, die am Montagabend in einer Wohnung an der Sickingmühler Straße ein Menschenleben forderte, wirft zwei Tage später mehr Fragen als Antworten auf.

Der Mann, der seine 33-jährige Frau angeblich mit 22 Messerstichen getötet haben soll, wurde am heutigen Mittwoch, 23. Mai, in einer Marler Klinik am Unterarm operiert. Wahrscheinlich hat der 36-Jährige sich die Wunde bei der Tat zugezogen.

Ebenfalls eine leichte Schnittverletzung erlitt die sechsjährige Tochter. Wie es dazu genau kam, ist bislang noch unklar. Möglicherweise geriet sie bei dem eskalierenden Gewaltakt zwischen ihre Eltern.

Die beiden jüngeren Geschwister blieben unverletzt. Ob sie das Drama mitansehen mussten, ist ebenfalls nicht geklärt. Alle drei Kinder werden derzeit professionell betreut und sind vom Marler Jugendamt in einer geeigneten Einrichtung untergebracht worden. Es soll geprüft werden, ob sie möglicherweise von Verwandten aufgenommen werden können.

Das Ehepaar soll seit drei Monaten getrennt leben, sich aber immer wieder gesehen haben. Auf eine sich androhende Tragödie hatte nichts hingewiesen.
Auch die Frage nach der Tatwaffe lässt derzeit nur Mutmaßungen zu. Denn der 36-Jährige, der vom Tatort geflohen war und trotz Großeinsatz der Polizei und Hubschrauberverfolgung vorerst verschwunden blieb, stellte sich am Morgen danach ohne Begleitung eines Anwaltes in der Marler Polizeiwache. Und ohne die Tatwaffe.

Diese suchte die Polizei erfolglos in der Nähe der Wohnung am Eduard-Weitsch-Weg. Dort will der Mann die Stichwaffe, die womöglich ein Fahrtenmesser ist, weggeworfen haben.