Erotische Fotos oder Schön im Stollen: Peter Kallwitz im Gespräch

Agnieszka Krasna, fotografiert im Stollen unter dem Marler Heimatmuseum. | Foto: Peter Kallwitz
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  • Agnieszka Krasna, fotografiert im Stollen unter dem Marler Heimatmuseum.
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Über Kollegen berichten wir selten. Doch was Peter Kallwitz aus Marl mit seiner Kamera umsetzt - wie hier ein erotisches Fotoshooting unter Tage mit dem Düsseldorfer Model Agnieszka Krasna - ist außergewöhnlich. Was treibt ihn an? Ein Gespräch unter Kollegen.

Wie kamst Du auf die schräge Idee, Fotos „unter Tage“ zu machen?
Peter Kallwitz: Ich dachte, über Tage ist schon alles abfotografiert, also gehst du unter Tage.

War das der einzige Grund?
Natürlich nicht. Das war ein Scherz. Aber im Ernst: Aufgrund der Zechenschließung in Marl und der damit verbundenen zahlreichen Ausstellungen zum Thema Bergbau, wollte ich einfach mal eine Prise Erotik reinbringen. Das Grubengold ein wenig aufhellen.

Du hast als Kulisse den alten Stollen unterm Marler Heimatmuseum gewählt. Warum bist Du nicht direkt in die Tiefe gegangen?
Das war ein Problem. Zum einen brachen die Hüter des Bergbaus nicht gerade in Ekstase aus, als ich mit der Idee kam, Erotik in 1000 Metern Tiefe zu fotografieren, zum anderen wäre es auch schwierig geworden wegen der zahlreichen Sicherheitsvorschriften. Also konnte es nur heißen, das „Model unter Tage“ über Tage ablichten.

Und dann fiel Dir der alte Stollen ein?
Ja, das war ideal. Ein bisschen eng und man konnte nicht aufrecht stehen. Nahezu kuschelig wurde es dann, als RTL einen Film über das Shooting drehte und wir uns da unten mit fünf Leuten den engen Platz teilen mussten. Uns taten hinterher alle Muskeln weh.

Wen wundert‘s.
Genau, zwei Sunden in der Hocke arbeiten ist nicht wirklich gemütlich. Wir sprachen hinterher darüber, wie es wohl gewesen sein musste, als die Bergleute Anfang des letzten Jahrhunderts unter solchen Bedingungen da schuften mussten.

Und das Düsseldorfer Model Agnieszka Krasna, das ja wohl in erster Linie Laufsteg und Glamour-Fassade gewöhnt ist und für berühmte Labels wie La Martina oder Burberry gearbeitet hat, wie kam sie dazu?
Nun, ich habe schon ein paar Mal mit ihr zusammen gearbeitet. Unter anderem für das amerikanische „Mode Lifestyle Magazine“ in Miami und Kimono-Mode für den Designer Gianni Sarto.
Ich rief sie an, erklärte ihr meine Idee und sie war sofort dabei.

Was verbindet dich selbst mit dem Bergbau?
Meine Großväter arbeiteten hier auf den Zechen. Unser Garten an der Steinstraße in Marl grenzte direkt an die Zechenmauer.
Also hatten wir die Maloche ständig vor Augen. Ich dachte nur: Nix wie weg.

Zur Person:

Peter Kallwitz kriegt sie alle: Vor seiner Kamera posieren Amateure und Profis, Künstler und Sportler. Sein erotisches Shooting unter Tage ist für andere außergewöhnlich, für Peter Kallwitz aber nicht - weil ihn die Neugier aufs Neue und Andere ständig antreibt.
Peter Kallwitz (64) fotografiert unter anderem Mode, Oldtimer, Kunst, Musiker.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein

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