Die Lippefähre „BALDUR“ ist wieder im Einsatz, sie wurde in der Lehrwerkstatt der Schachtanlage AV in Marl gebaut
Die Lippefähren „Maifisch“ und „Baldur“ schwimmen wieder auf der Lippe.
Damit sind beide Lippefähren im Kreis Recklinghausen pünktlich zu Ostern wieder am Start. Die Benutzung der Fähren, die Personen samt Fahrrädern transportieren können, ist kostenlos, einen Fährmann“ gibt es nicht. Dafür müssen die Nutzer auf der „Baldur“ in Dorsten wie auch auf der „Maifisch“ in Flaesheim selbst Hand anlegen: Die Schwimmkörper werden per Handkurbel am Drahtseil über die Lippe gezogen.
„Baldur“ wurde in der Lehrwerkstatt der Schachtanlage AV gebaut
Während die Fähre „Baldur“ seinerzeit in der Lehrwerkstatt der Schachtanlage AV gebaut wurde, stand die Wiege der „Maifisch“ in der Lehrwerkstatt der Firma Hülskens in Wesel unter Beteiligung der Auszubildenden. Eine Besonderheit der Flaesheimer Personenfähre: Die Fähre ist in Längsrichtung teilbar, damit sie trotz drei Metern Breite normal auf der Straße transportiert werden kann. Vor dem Zu-Wasser-Lassen werden zuerst die beiden Hälften miteinander verbunden.
Neue Generation Lippefähren
Die Fähre „Maifisch“ ist die Vierte in der neuen Generation der Personenfähren über die Lippe: Die Fähre „Baldur“ in Dorsten hatte im Mai 2005 den Anfang gemacht, es folgte in Wesel der „Quertreiber“. 2013 legte der Lippeverband nach mit der Fähre „LUPIA“ in Hamm-Oberwerries.
Die Namen: „Baldur“ und „Maifisch“
Die Fähre „Baldur“ ist nach der gleichnamigen Zeche benannt, die es in den 1920er Jahren in Dorsten gab. Schon damals existierte - wegen der Zeche – eine Fährverbindung über die Lippe: Ein Fährmann ruderte vor und nach der Schicht Bergleute in einem Holzkahn über den Fluss.
Für die Halterner Lippefähre hatten der Lippeverband, die Stadt Haltern am See und der Heimatverein Flaesheim die Bevölkerung zu Namensvorschlägen aufgerufen. Aus vielen Einsendungen wurde am Ende der Name „Maifisch“ ausgewählt, denn dieser hat einen besonderen Bezug zur Lippe. Der Maifisch war vor hundert Jahren im ganzen Rheinland weit verbreitet und als Speisefisch geschätzt. Heute gibt es nur noch Restbestände der Art im südfranzösischen Girondegebiet. Zur Wiederansiedlung des Maifisches im Rhein-System sind 2012 Larven in die Lippe eingesetzt worden.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.