Cyber-Mobbing in Marler Willy-Brandt-Gesamtschule

Mobbing ist seit geraumer Zeit nicht nur in vieler Munde, es wächst zusehends zu einem Problem durch alle Gesellschaftsschichten, in vielen Berufen und nicht zuletzt in Schulen.

Doch es gibt noch eine spezielle Variante, unter der Jugendliche und Kinder leiden, die bereits zu tragischen Verzweiflungstaten führte: Cyber-Mobbing. Genug Anlass also, um ein Projekt in der Willy-Brandt-Gesamtschule aus der Taufe zu holen. In den fünften Klassen näherten sich die Schüler dem Thema „Cyber-Mobbing“, diskutierten über Gefahren und nahmen sich Fälle vor.

Dabei diente der Film „Netzangriff“, in dem die missbräuchliche Nutzung von Handy und Internet sowie die Folgen für Täter und Opfer thematisiert wurden, als Einstiegsimpuls.

Film Netzangriff als Einstiegsimpuls

In die anschließende Diskussion schalteten sich die sogenannten Medienscouts der Brandt-Gesamtschule ein, die bereits aktiv als Streitschlichter tätig sind. Sie absolvierten eine gezielte Ausbildung, um diese Zusatzqualifikation zu erhalten.
Die Medienscouts betreuten das Projekt, konnten mit ihrem Fachwissen die jeweiligen Klassenlehrer unterstützen und das Interesse an ihrer Arbeit bei den Schülern wecken.

Diese setzten sich im Anschluss an die Filmvorführung sowohl mit der Rolle des Opfers als auch mit der des Täters auseinander. Dabei entwickelten sich weitere Fragestellungen: Wie erkennt man Cyber-Mobbing? Welche Straftaten finden sich im Cyber-Mobbing? Wie kann ich mich gegen Cyber-Mobbing wehren? Wo kann ich Hilfe bekommen?

Da Cyber-Mobbing keinesfalls ein Problem ist, das sich aufs Privatleben beschränkt, sondern immer häufiger auch die Lernanstalt zum Schauplatz von Cyber-Mobbing wird, soll das erstmalig durchgeführte Projekt langfristig einen festen Platz im Jahrgang sechs erhalten. Nicht zuletzt aufgrund der positiven Rückmeldungen der Klassenlehrer, Jugendlichen und Medienscouts will die Schule dieses dem Thema fest installieren und ihm ein dauerhaftes Forum geben.

Wie kann ich mich wehren?

Um der Aufklärung und Prävention Nachdruck zu verleihen, veranstaltete die Gesamtschule einen kostenlosen Informationsabend, der das Thema behandelte: Risiken durch neue Medien aus polizeilicher Sicht. Der Experte Rainer Friepörtner (Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz, Polizei Recklinghausen) informierte sowohl über die Hintergründe und Erscheinungsformen des Cyber-Mobbings als über die Folgen bei den Beteiligten.