Chemiepark hat's raus: Wer falsch parkt, macht auch was Richtiges

Da haben alle gut lachen: Die Spender und die Bedachten freuen sich über satte 7000 Euro. | Foto: ST
  • Da haben alle gut lachen: Die Spender und die Bedachten freuen sich über satte 7000 Euro.
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Es ist manchmal so einfach, aus etwas Falschem was Gutes zu machen. Der Chemiepark hat es raus. Zumindest mit der Aktion „Falschparker“. Denn wer sein Auto nicht richtig abstellt, wird zum edlen Spender. Das macht nicht nur ein gutes Gefühl, sondern hilft auch anderen. In diesem Jahr profitierten acht Einrichtungen von den „großzügigen“ Autofahrern.

Für 7000 Euro leisteten sich die Fahrer Regelverstoße. Denn Parken ohne die richtigen Marken kostet auch im Chemiepark den einen und anderen Euro. Aber zumindest dieser Schein tut dem Knöllchen-Zahler nicht ganz so weh. Das Geld taucht „aus einer dunklen Quelle“, wie Standortleiter Prof. Walter Tötsch schmunzelnd sagte, in einen Spendentopf ein und fließt quasi als frisches Geld im neuen Jahr aufgrund einer Betriebsvereinbarung an gemeinnützige Einrichtungen im Kreis Recklinghausen.

„Tradition - in diesem Fall stimmt das Wort hundertprozentig“, meinte Tötsch bei seiner Knöllchen-Premiere. „Und eine schöne. Das Standortmanagement der Infracor und der Betriebsrat des Gemeinschaftsbetriebes haben nun bereits zum 53. Mal das Geld aus den so genannten kostenpflichtigen Ermahnungen verteilt.“

„Es hat wieder großen Spaß gemacht, das Geld an die Einrichtungen und ihre ehrenamtlichen Helfer zu verteilen“, sagte Betriebsrätin Anke-Strüber-Hummelt. „Und wir geben ja nicht nur Geld. Immer mal wieder können wir auch mit Sachspenden, wie zum Beispiel einem Schreibtisch, aushelfen.“´

Der Caritas Verband Marl nutzt die Spende für Lernmaterial und Qualifizierungen ihrer BildungsPaten, der Freundeskreis der Jugendbücherei im Türmchen unter anderem für die Bilderbuchabteilung und einen Wickeltisch, die AusbildungsPaten im Kreis für Seminare, die Frauenberatung für die Anschaffung einer Schrankzeile.

Die Clownvisite nutzt das Geld für Requisiten und kleine Geschenke, Frauen helfen Frauen zum Erhalt der Beratungsstelle, das Blaue Kreuz in der evangelischen Kirche für die Aus- und Weiterbildung der Suchtkranken-Helferinnen und -Helfer und die Kreuzbund-Gruppe Waltrop zur Anschaffung eines Beamers und einer Leinwand.

Übrigens: Jeder Mitarbeiter darf pro Jahr nur drei Mal „spenden“. Beim nächsten Verstoß ist die Parkmarke futsch.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

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