Antibiotikum in niederländischem Futtermittel

Bei einer Eigenkontrolle eines Futtermittelherstellers in den Niederlanden ist in einem Futtermittel für Sauen, Mastschweine und Kälber das Antibiotikum Furazolidon festgestellt worden. Der niederländische Hersteller für Mischfuttermittel hat damit unter anderem 11 Betriebe in Nordrhein-Westfalen beliefert.

Der niederländische Hersteller hat umgehend die Behörden informiert. Daraufhin wurden auch die Behörden und betroffenen Betriebe in NRW informiert und weitere Untersuchungen zu Lieferwegen und Liefermengen durch das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV) veranlasst. Das betroffene Futtermittel wurde bereits durch das LANUV gesperrt und wird nicht mehr an Tiere verfüttert.
Insgesamt elf Höfe für Schweinemast in NRW haben mit dem Antibiotikum Furazolidon verseuchte Tiernahrung verfüttert. Die Betriebe aus den Kreisen Borken, Coesfeld und Kleve seien gesperrt worden, bestätigte eine Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz.
Das NRW-Umweltministerium hat am Freitagnachmittag (25.07.2014) die vor einer Woche verhängte Sperrung von mehreren Schweine- Zuchtbetrieben wieder weitgehend aufgehoben. In sechs von elf Betrieben in den Kreisen Borken, Coesfeld und Kleve ergaben die Proben keine Spuren des Antibiotikums Furazolidon im Tierfutter.

Die Situation in der industriellen Tiermast ist außer Kontrolle geraten. Der Fund eines seit 1995 nicht mehr zugelassenen Antibiotikums in niederländischen und deutschen Betrieben macht ratlos.
Die intensive und industrielle Form der Tierproduktion kommt ohne den Treibstoff Antibiotika nicht aus. Schuld hierfür sind die tierschutzwidrigen Bedingungen in Massentierhaltungsanlagen, die drangvolle Enge und der dauerhafte Stress.
Die Spirale aus Preisdruck, Rationalisierung und Gleichgültigkeit gegenüber dem Tier ist so weit fortgeschritten, dass jede Manipulation mittlerweile vorstellbar ist. Die Entfremdung von der bäuerlichen Landwirtschaft hin zu industriellen Tierfabriken ist eine Sackgasse.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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