Wenn dem Filzball die Luft rausgeprügelt wird

13Bilder

Einmal im Jahr hat in Marl jeder Spieler, der dem Sport mit der gelben Filzkugel zugetan ist, die Chance, sich einer Bewusstseinserweiterung zu unterziehen. Er muss nur mal beim Giersch-Wasmuth-Turnier vorbeischauen.
Dort quälen nationale Hochkaräter aus der Tennisszene die Bälle auf dem grünen Teppich, dass ihnen binnen weniger Spiele die Luft ausgeht und sie schlapp ausgewechselt werden müssen. Kurzum: Die Sportler und Zuschauer bekamen wieder einmal alles geboten, was das Filzherz so begehrt. Während die Spielerinnen und Spieler auf den Plätzen für Tennis der Deutschen Spitzenklasse sorgten, bescherte der erfahrene Veranstalter VfT Schwarz- Weiß Marl allen Beteiligten das Rundum-Sorglos-Paket in Sachen Organisation.
Schade war alleine der Umstand, dass die guten Aussichten einem Lokalmatadoren etwas länger die Daumen drücken zu können, bereits nach der ersten Runde des Hauptfeldes passé waren. Denn sowohl Christian Hojnacki, Philipp Müller als auch der mit einer Wildcard ausgestattete Alexander Mannapov mussten ihrem jeweiligen Gegner nach dem Auftaktmatch jeweils anerkennend die Hände schütteln. Allerdings hatten sowohl Hojnacki, als auch Müller bereits großes geleistet, um überhaupt in das Hauptfeld einzuziehen.
Ersterer gewann in der Qualifikation sowohl gegen Roman Soldatov (TG Hüls), Erik Finkenbrink (TP Versmold) als auch Patrick Mangelsdorf (RV Rauxel). Und auch sein Vereinskamerad konnte gleich drei Mal lächelnd vom Platz gehen, nachdem er Nikolai Busse vom VfL Billerbeck und Dominik Goebel (Dortmunder TK RW 98) ebenso besiegen konnte, wie im entscheidenden Match Andres Chernin vom TC Nienberg. Eine Qualifikations-Mühle, nach der vielleicht die letzten Körner fehlten, um die Siegesserien fortzusetzen.
Ihren persönlichen Pokal-Turmbau konnte mit Julia Babilon eine alte Bekannte des Giersch-Wasmuth-Turniers weiterführen. Nach dem zweiten Platz im vergangenen Jahr gelang der Spielerin vom TC Moers nun der ganz große Coup. 7:5, 2:6 und 6:3 hieß es am Ende für die 26-Jährige vom TC Moers, bei der sie allerdings einigen Widerstand ihrer Gegnerin Daria Gajos zu brechen hatte.
Das zehn Jahre jüngere Spitzentalent, frischgebackene Siegerin des Neujahrsturniers in Kiel, hat das Zeug zur Profispielerin und begeisterte mit ihrer Spielweise nicht nur die Fachleute.
Bärenstark pflügte sich Peter Torebko ins Finale der Männer. Kaum eine Schwäche leistete sich der strake Aufschläger. Und mit 6:4 und 6:4 schlug der 22-Jährige aus Dresden im Endspiel auch Ralf Otto Herbert Steinbach, den Bruder von Vorjahressiegerin Lydia Steinbach vom TC Sandanger Halle.
Auch die 39. Auflage des Turniers ist laut Aussage der VfT-Verantwortlichen bereits in trockenen Tüchern. Und wohl kaum jemand dürfte daran zweifeln, dass diese besondere Sportveranstaltung ebenso ihren 40. Geburtstag bei bester Gesundheit erleben wird. So heißt es auch weiterhin: Großes Tennis im kleinen Marl.

Autor:

Mariusch Pyka aus Marl

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.