Uli Turowski bastelt mit am 1. FC Marl - Interview
Seit seinem 18. Lebensjahr hat Marls Trainer-Urgestein Uli Turowski mit kleinen Unterbrechungen an der Seitenlinie Vollgas gegeben - unter anderem als langjähriger Coach des VfL Drewer. Im Dezember letzten Jahres zeigte er seiner Leidenschaft erstmals die kalte Schulter und trennte sich aus eigenen Stücken von Bezirksligist Vestia Disteln. Im Stadtspiegel-Interview macht er klar, dass König Fußball trotzdem noch viele spannenden Aufgaben für ihn parat hält.
Stadtspiegel: Herr Turowski, mitunter denkt man über schwerwiegende Entscheidungen mit einigem Abstand ja ganz anders. Bereuen Sie mittlerweile, dass Sie beim ambitionierten Tabellenführer Vestia Disteln freiwillig die Flinte ins Korn geworfen haben?
Uli Turowski: Nein, überhaupt nicht. Wenn man bedenkt, dass ich aufgehört habe, obwohl Vestia zu diesem Zeitpunkt Spitzenreiter war, kann man sich ja vorstellen, mit welchen großen Problemen ich dort zu kämpfen hatte. Für mich war es hundertprozentig die richtige Entscheidung, bei Vestia Disteln als Trainer auszusteigen. Heute Morgen habe ich mich noch mit meinem Kollegen Holger Flossbach unterhalten und gewitzelt, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnern kann, überhaupt einmal Trainer gewesen zu sein.
Stadtspiegel: Das klingt ja nicht gerade nach einem baldigen Rückfall. Dabei wird in Kürze ein Trainerposten zu besetzen sein, der wie für Sie gemalt zu sein scheint. Und zwar bei dem Verein, der aus den Traditions-Teams SG Marl, SpVg Marl und dem VfL Drewer entspringen soll.
Turowski: Zunächst einmal ist dieser Fusions- Vorgang schon an sich eine spannende Sache, die auch eine großartige Chance für alle drei Clubs bedeutet. Aber speziell aus meiner Sicht liegt die Spannung ja vor allem in dem Umstand, dass ich natürlich eine besondere Beziehung zur SpVg und dem VfL Drewer habe. Und auch zur SG pflege ich enge Kontakte.
Stadtspiegel: Seit Montag kümmern Sie sich offiziell als Koordinator um die Geschicke des Fusionsvereins.
Turowski: Genau. Die Verantwortlichen haben mich angesprochen, eben weil ich diesen vereinsnahen Hintergrund habe. Und die Arbeit macht mir sehr viel Spaß.
Wäre diese Rolle auch in Zukunft eine interessante Option für Sie?
Momentan fühle ich mich so zumindest sehr wohl. Ich genieße das regelmäßige Training mit den Alten Herren der SpVg Marl, wo ich mit vielen schon im Jugend- und Seniorenbereich schöne Zeiten verlebt habe und die freie Zeit, die ich mit meinem Sohn Niklas habe. Alles weitere wird sich noch entscheiden.
Stadtspiegel: Ebenso wie Trikotfarbe und der endgültige Name des neuen Vereins?
Turowski: Nein, beides ist entschieden. Demnächst kann man dem in schwarz-weiß spielenden 1. FC Marl zujubeln.
Autor:Mariusch Pyka aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.