Lokalsport in Coronazeiten
Spektakuläre Flugmanöver auf dem Platz
Im Breil. Eine Fußballweisheit sagt: „Entscheidend ist auf‘m Platz.“ Während die Beletage an diesem Wochenende wieder startet, weht ein laues Lüftchen über die Amateursportplätze. Daher ein Spielbericht der anderen Art.
Weit vor dem Gongschlag trillerten die Vögel ihre Gesänge. Eine Krähe war als erstes auf dem Platz, Bienen summten im Vorbeifliegen mit. In der vierten Minute schlich die Krähe an der Seitenlinie entlang, um Nahrung zu suchen. Keine drei Zeigerumdrehungen später kommt aus entgegengesetzter Richtung eine Elster entgegen, mit dem gleichen Ziel.
In den nächsten Minuten gab es viele Flügelwechsel, kein Wunder bei den dichten Baumreihen. Völlig entspannt trieben sich zwei Menschen auf dem Nebenplatz herum. Erst ein Flugzeug und mehrere Motorräder unterbrachen die Idylle (10.). Für ein kurzen Moment verstummten die Vogelgesänge, danach wurde wieder aus voller Kehle gesungen.
In der 18. Minute der Schock: Schwalbe! Und weg war sie. Weiter geht alles über Flügelwechsel. Aber ganz wichtig: Ein Spatz in der Hand ist besser als eine Taube auf dem Dach.
Auch in der 33. Minute stand fest, dass einzig und allein die Propellerflugzeuge sich den Weg Box zu Box zutrauten, weit oben hatten sie schließlich die nötigen Freiräume. Drei Minuten später gab es die erste Annäherung ans Tor der Vögel: eine Taube umkreiste den Baum nebenan und landete sicher auf dem anvisierten Ast. Nur 60 Sekunden danach erfasste Schiedsrichter Wind einen Spatz im Flug. Pünktlich zur Halbzeit ertönte der Kirchturm.
Bei lächelnder Sonne lief das Aufwärmen der Akteure heiß. Sink- und Steilflüge sowie Flügelstretching standen auf dem Programm. In der 50. Minute kam endlich der Einsatz der Insekten. Eine andere Taube übersah sie und entkam dem Foul in letzter Sekunde mit einem fixen Auftrieb.
Spektakuläres Manöver in der 53. Minute: Ein Rotkehlchen zog von Außen nach Innen und mit einer Flugrolle zurück. Das konnte eine Taube nicht auf sich sitzen lassen und bewies ebenfalls technische Raffinesse. Sie zeigte ansprechende Flugeinlagen nur wenige Zentimeter über der Asche (55.).
Sieben Minuten später gerieten zwei Finken aneinander, Referee Wind blieb still. Nun machte eine Fliege das hohe Gras unsicher.
Ein Fahrrad auf dem Spielfeld störte das Geschehen auf dem Platz kein Bisschen (72.). Der Wind deutete ein baldiges Ende an, als ein Schmetterling leise und fast unbemerkt über das Spielfeld schwebte. Zum Abschluss kam der Fight der Finken nochmal auf.
Autor:Steffen Uppenkamp aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.