Schauspielerei? Nein Danke!

Ich möchte mich zu einer Sache äußern, die mich heutzutage richtig auf die Palme bringt. Im moderneren Fußball hat sich eine Art neu entwickelt, die früher nur die wenigsten Spieler als notwendig sahen. Als heutiger Profispieler scheint die Schauspielerei unerlässlich, um (s)ein Spiel erfolgreicher zu machen und so die großen Titel abzuräumen. Deren Jugendtrainer haben wohl ihre Übungsleiterausbildung in Italien gemacht. Bei unseren südoreupäischen Freunden vom Stiefel merkt man bei Spielen der Nationalmannschaft sehr oft, dass sich die Spieler fallen lassen und für ihr falsches Verhalten auch noch vom Schiedsrichter belohnt werden. Und das schon seit Jahrzenten.
Die daraus resultierenden Frei- und Strafstöße sind oft spielentscheidend und bedeuten das große Geld für die einzelnen Vereine oder Nationen. Aber auch gelbe und rote Karten sind folge der Schauspielerei. Das unnötige Abrollen auf dem Rasen, das Halten des Knies und so weiter zeigen doch eindeutig, dass der Fußball nicht mehr „ehrlich“ gewonnen werden kann. Die Höhe ist dann die darauf folgende WUNDERGENESUNG. Nachdem sich die Spieler minutenlang auf dem Boden schwerstverletzt herumwälzten und dann den Rasen verließen(womöglich noch mit der Trage vom Platz getragen worden sind), können kurz danach zurück auf den Platz. Ist das ehrlicher Sport?
Nein, denn ich bin jedenfalls der Meinung, dass so etwas, solche Momente nichts im Fußball verloren haben. Wir wollen unterhaltsame Spiele sehen, die viele Tore versprechen und Spannung bieten bis zum entscheidenden Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit. Mit tollen fairen Zweikämpfen, ehrlichen Spielern, guten Kombinationen und noch schöneren Toren. Die Leute wollen unterhalten werden und sich nicht über Spieler ärgern müssen, die Fußballspielen nicht verstehen.

Deswegen denke ich, dass Dennis Erdmanns Aussage zu seinem Reusfoul nach dem DFB-Pokal-Achtelfinalspiel gegen Borussia Dortmund durchaus seine Richtigkeit hat, denn fast alle Kreisligisten in Deutschland und anderswo spielen Fußball nicht auf Echt- oder Kunstrasen, sondern auf einem der berüchtigtsten und gefürchtetsten Untergründe, die sich ein Spieler vorstellen kann: Asche! „Er ist mir gegen das Knie gelaufen. Ich habe früher Kreisliga gespielt, da haben wir uns kurz gerieben und weitergespielt. Ich glaube, im Bundesliga-Business ist das nicht mehr so üblich.“ Asche hat den negativen Nebeneffekt, dass man sich bei jeglichem Versuch der Schauspielerei einer großen Gefahr aussetzt. Da könnte man jeden Spieler fragen, der irgendwann einmal auf Asche gespielt hat oder sonntags bei einem Kreisligaspiel auf dem Platz steht. Die fallen nur dann auf die Asche, wenn es nicht anders geht. Das Verletzungsrisiko ist viel zu groß.

Diese Ehrlichkeit würde auch dem Profifußball gut zu Gesicht stehen. Nur weil es die Witterungsbedingungen zulassen, muss man diesem schönen Sport doch nicht nachhaltig durch derartige „Fouls“ schaden. Doch dieser Unsinn wird sich leider vorerst nicht ändern. Es sei denn, die Schiedsrichter würden aufhören solches Verhalten zu belohnen. Schon so oft habe ich gedacht, dass der ein oder andere Spieler mit Gelb hätte bestraft werden müssen, doch stattdessen bekommt der auch noch diesen Freistoß – einfach unfassbar. Referees müssten meiner Meinung nach anders geschult werden, denn sie sind das entscheidende Element, das am Ende des Tages den Ausgang des Spiels bestimmt. Bei strittigen Torentscheidungen werden die Schiedsrichter von der kommenden Bundesligasaison an von der Torlinientechnik „Hawk-Eye“ unterstützt bzw. berichtigt. Warum soll das bei Schauspiel nicht auch funktionieren. Zum Beispiel wäre ein Videobeweis denkbar, der in den verschiedensten Sportarten wie Tennis oder Eishockey schon lange erfolgreich dem Spiel fair und ehrlich zur Seite steht. Diese Hilfe könnte einen Spieler nachträglich noch eines Bluffs überführen. Spätestens durch die zuständigen Sportgerichtsinstanzen sollte der überführte Spieler mit Gelb bestraft werden. Deswegen empfehle ich, den Strafkatalog dementsprechend anzupassen.

Autor:

Steffen Uppenkamp aus Marl

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