Safety First - „Keine Gewalt gegen Kinder“

Angst kann mein Freund sein

An den letzten Wochenenden fand ein weiteres Projekt an der Martin-Buber-Schule auf der Emslandstraße statt.

Die Schüler der dritten und vierten Klassen beschäftigten sich diesmal mit den Fragen: Wie erkenne ich Gefahren, wenn ich ohne Eltern unterwegs bin? Wie kann ich mich im Notfall richtig verhalten und schützen? Wie kann ich Hilfe holen?

Jörg Kerschek leitet mit seiner Frau Doris und Anja Paulsen-Altkemper die Übungseinheiten.

Dass das Gefühl der Angst ein guter Berater sein kann, das uns vor Gefahren warnt, war eine Erkenntnis, die die Kinder mit nach Hause nahmen. Bei den Übungen legten die Trainer großen Wert darauf, dass die Kinder lernen, ihren eigenen Gefühlen zu vertrauen. Auch das „gute oder schlechte Bauchgefühl“ spielte dabei eine wichtige Rolle.

Die drei zertifizierten Trainer sind in Sachen Kampfsport sehr erfahren. „Allerdings geht es in den Trainingseinheiten kaum mal härter zur Sache“, sagt Jörg Kerschek. „Das Training ist darauf ausgelegt, gefährliche Situationen erkennen, sich selbst in Sicherheit zu bringen und Hilfe zu holen“ betont der hauptberufliche Kriminalbeamte.

Neben der Bedeutung des eigenen Gespürs lernten die Kinder auch, in prekären Situationen deutlich STOP zu sagen. „Es ist wichtig, dass Kinder ihre Grenzen erkennen und diese selbstbewusst vertreten können. Nur so können sie sich selbst vor Übergriffen schützen“, betonte Doris Kerschek, Mitglied des Trainerteams.

Die Schulsozialarbeiterin der OGS der Martin-Buber-Schule Petra Pulina holte das Selbstsicherheitstraining, das zum „Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt“ der Stadt Marl gehört, an die Martin-Buber-Schule. Anmelden konnten sich Kinder der dritten und vierten Klasse der Offenen Ganztagsschule (OGS).

„In diesem Kurs lernen die Kinder, wie sie sich in bedrohlichen Situationen richtig verhalten und selbstsicher auftreten“, erläutert Frau Pulina. „Richtiges Handeln in brenzlichen Situationen, wie zum Beispiel Hilfe holen, muss trainiert werden“ fügt sie hinzu.

Auch die Unterstützung der Eltern und Betreuer in den Schulen ist bei diesem Lehrgang von großer Bedeutung. Eltern können ihre Kinder bei den Übungen beobachten, mögliche Defizite erkennen und nachfolgend zu Hause bei der weiteren Entwicklung unterstützen.

Für den Ernstfall wurde den Kindern darüber hinaus noch Selbstverteidigungstechniken mit auf den Weg gegeben. Auch das Abrollen auf dem Boden als Verletzungsprophylaxe bei Stürzen wie auch das schnelle Aufstehen waren Bestandteil des Trainings.

Die erfolgreiche Abschlussübung am letzten Trainingstag machte deutlich, dass das Gelernte verstanden wurde.
Interessierte Schulen können weiter Informationen zum Selbstsicherheitskurs für Kinder unter www.dont-get-hurt.de erhalten.