Mikroplastik auf Fussball- Kunstrasenplätzen in Marl

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Der Ausschuss für Schule und Sport befasst sich auf der nächsten Sitzung mit den  Kunstrasenplätzen in Marl. In den vergangenen Wochen hat es in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit eine intensive Diskussion über Aussagen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) im Hinblick auf die Problematik von Mikroplastik auf Kunstrasenplätzen gegeben.  Dabei wurde in den Medien immer wieder ein zeitnahes Verbot des als Füllstoff auf Kunstrasenplätzen verwendeten Kunststoffgranulats ab 2021 bzw. 2022 durch die EU-Kommission  thematisiert.

Bis zum 20.9.2019 läuft ein Konsultationsverfahren, an dem auch der Deutsche Städtetag teilnimmt und die kommunale Position einbringen wird. Nach Auswertung  des Konsultationsverfahrens soll der EU-Kommission ein Vorschlag zum Umgang mit der Problematik unterbreitet werden.
Der Direktor der ECHA betont, dass nicht beabsichtigt ist, bestehende Kunstrasenplätze zu
schließen oder zu verbieten und die Kostenargumente von Kommunen und Vereinen sowie die geforderte Übergangsfrist in die Stellungnahme der ECHA einfließen werden.

Umdenken über Kunstrasenplätze

Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit, den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt zu verringern, ist somit mit Vorgaben zu rechnen, die ein Umdenken der Kommunen in Hinblick
auf Kunstrasenplätze erfordern werden. Die Verwaltung der Stadt Marl ist derzeit ämterübergreifend dabei, sich intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Dabei wird vor dem Hintergrund des Klimaschutzkonzeptes und des erklärtenKlimanotstandes intensiv nach zukunftsorientierten und ökologisch vertretbaren Lösungen gesucht.

Ist ein  Verbot  unausweichlich?

Eine-Recherche zeigt, dass Kunstrasenplätze die fünftgrößte Eintragsquelle von Mikroplastik in die Umwelt in Deutschland sind.
Das Granulat gelangt in die Umwelt, insbesondere der Eintrag ins Wasser, zum Beispiel durch Witterung oder Stollenschuhe, kann nur unzureichend verhindert werden. Es geht uns nicht um ein grundsätzliches Verbot von Kunstrasenplätzen. Problematisch ist jedoch das derzeit noch überwiegend aus Kunststoff bestehende Granulat, das auf diesen Plätzen ausgebracht wird. 

Kunststoffgranulat ist  nichts Anderes als umweltschädliches Mikroplastik.

Sobald es einmal in der Umwelt ist, gibt es keine Möglichkeit, Mikroplastik wieder aus Boden und Gewässern herauszuholen. Es  müssten deshalb alternative Materialien gefunden und ihre Praxistauglichkeit schnellstens überprüft werden. Wir brauchen schnell Alternativen, welche die Sicherheit der Sportlerinnen und Sportler nicht gefährden sowie die Performance des Platzes nicht beeinträchtigen. Vielversprechende Optionen dafür sind Sand statt Kunststoffgranulat oder alternative Füllmaterialien wie Kork oder Kokosnussschalen. Hamburg macht es vor: Die Stadt setzt auf ihren öffentlichen Kunstrasenplätzen schon seit mehreren Jahren Sand ein. Doch auch bei den umweltfreundlicheren Alternativen sollte der Materialeinsatz so gering wie möglich gehalten und damit natürliche Ressourcen geschont werden.

Mikroplastik im Kunstrasen ist schon jetzt eine Gefahr für unsere Umwelt.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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