Zufriedene Gesichter im Westen - nur Schalke schwächelt
Flossbachs Querpass - die Fußballkolumne
Der Bundesliga-Freitag begann, aus westfälischer Sicht, sehr verheißungsvoll. Der BVB legte den Frankfurter Adlerträgern vier Eier ins Nest. Trotz der Ausfälle von Brandt oder Reus spielten die Dortmunder geschmeidig, flink und zielstrebig. Da wurde nicht nur dem Schwizzer-Lucien warm ums gelbschwarze Herz.
Samstag dagegen war es im Westen ausgeglichen. Leverkusen konnte das Berliner Eisen zum Schmelzen bringen und bei Union 2:1 gewinnen.
Gladbach siegte bei den Fortunen aus Düsseldorf mit 4:1 und festigte den oberen Tabellenplatz. Paderborn schenkte der Berliner Hertha ein 2:1 und linderte den schmerzhaften Klinsmann-Abgang bei den Hauptstädtern.
Gegen Leipzig gilt es, die fünfte Pleite zu vermeiden
Sonntag war ein rabenschwarzer Spieltag. Lediglich einen Punkt konnten die Schalker bei der Mainzer Fastnacht einspielen. Dabei fällt es einem schwer, nur einen einzigen Schalker Spieler aus der Bütt, Humor und Durchschnittsform zu attestieren. Umständlich und uninspiriert war es gegen die Mainzer Narrennasen ein verdientes Unentschieden. Damit reißt der Kontakt zu der Bundesliga-Prinzengarde ab. Dennoch bleibt es bei lediglich vier Niederlagen in 22 Spielen und der Erkenntnis, dass in der Offensive der Knappen-Schuh drückt. Gegen Leipzig am Samstagabend müssen die Blauen den Sicherheitsstiefel gut schnüren, um die fünfte Pleite zu vermeiden und die vielleicht letzte Chance zu nutzen, im Konzert der Kohleförderer mitzumischen.
Ach ja, der zweite Westclub der sich am Sonntag nicht sonnen konnte, war der 1. FC Köln. Der wurde von den Münchnern vermöbelt und doch geschont. 4:1 stand es am Ende und der kommende Schalen-Hirte meinte es gut mit den Geißböcken vom Rhein.
Wer schafft's in die CL?
Durch die Tabellendichte ist jeder Spieltag eine Standortbestimmung und jeder Ausrutscher wird bestraft. Zumindest, was das Spitzenquintett betrifft. Bayern, Leipzig, der BVB, Gladbach und Leverkusen suchen den Weg ins Champions-Paradies. Einer wird es nicht schaffen und das sorgt für Spannung.
Dahinter kämpft ein Quartett um den Einzug in die Euro-League. Schalke, Hoffenheim, Freiburg und auch noch die Wolfsburger bewerben sich um den kleinen Champions-League-Bruder.
Das sieht doch gut aus. Drei Westclubs schielen auf die CL und ein Kultclub aus dem Westen liebäugelt, realistisch gesehen, mit der EL.
In der weniger komfortablen Zone tummeln sich mit Köln, Düsseldorf und Paderborn insgesamt drei Clubs aus Westfalen. Da wird mindestens einer dranglauben müssen und den traurigen Gang in Liga Zwei antreten. Schwer zu sagen, wen es am Ende trifft, aber die Tendenzen sprechen für Paderborn und Düsseldorf. Aber Tendenz hin oder Tendenz her. Nicht abzusteigen ist einfacher als wieder aufzusteigen. Also ran an die Punkte!
Apropos Tendenz: Die Paderborner Kellerasseln starten am Freitag keine Aufholjagd, sondern betreiben Schadensbegrenzung. Denn die Münchner spazieren durch die westfälische Tieflandsbucht. Am Samstag können sich die Gladbach Fohlen Hoffenheim vom Fell halten. Der BVB kann Westhilfe leisten, indem er drei Punkte aus der Bremer Weser angelt. Die Kölner Geißböcke bocken gegen Berliner Bären und das Freiburger Streichkommando gegen die Düsseldorfer Pappnasen. Stark, der ganze Spieltag hat am Samstag Westbeteiligung.
Am Sonntag legt Leverkusen gegen Augsburg nach.
So, ich suche den Klinsi, denn in Dorsten wird auf der Straße, Verlorener Sohn, eine Mietwohnung frei. Ihr Holger Flossbach
Autor:Lokalkompass Marl aus Marl |
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