Vermehrt Anrufe von Enkeltrickbetrügern

Sie geben sich mal als angebliche Polizeibeamte aus, die nur das Beste für ihr Gegenüber wollen. Und mal als Familienmitglied, das dringend finanzielle Unterstützung benötigt. Egal welche Geschichte sie vortragen, ihr Ziel eint sie: an das Geld der angerufenen (oft älteren) Personen zu kommen. Immer wieder warnen die  Polizei vor den Maschen der Betrüger. Aktuell sind es vor allem die angeblichen Enkel, Söhne und andere Familienmitglieder, die der Polizei Sorgen bereiten.

ähnliche Geschichten

Vermehrt kommt es in den vergangenen Wochen in  der Region zu Anrufen von Betrügern, die sich als angebliche Verwandte der Angerufenen ausgeben. Es sind häufig ähnliche Geschichten, die diese Enkel oder Söhne zu erzählen haben. Eine Notlage hat sie in finanzielle Schwierigkeiten gebracht, aus denen sie nur mit Hilfe der Verwandten herauskommen können. Oft ist von einem Verkehrsunfall die Rede, in den der Anrufer verwickelt war. Entweder ist dabei ein hoher Schaden entstanden, den er nicht begleichen kann. Oder der Sohn/Enkel ist schwer verletzt und kann die Behandlung im Krankenhaus nicht zahlen.

Bankmitarbeiter wurden stutzig

Zuletzt waren Betrüger Ende des Jahres mit dieser Geschichte leider erfolgreich. Am 20. Dezember brachte ein Unbekannter eine Seniorin in  Dortmund Aplerbeck so um 41.000 Euro. Im Falle eines weiteren Versuches stellten sich zum wiederholten Male Bankangestellte als wertvolle Helfer der Polizei heraus. Am 7. Januar hatte ein Dortmunder Ehepaar ein Bankinstitut in Dortmund-Hörde besucht und wollte einen sechsstelligen Geldbetrag abheben. Zwei Bankmitarbeiter wurden stutzig und erkundigten sich nach dem Grund. Die Geschichte von dem angeblichen Sohn, der nach einem Verkehrsunfall noch am selben Tag eine teure Behandlung zahlen sollte, um nicht ins Gefängnis zu müssen, hielten sie für sehr suspekt. Und bewahrten das Ehepaar mit einem Anruf bei der Polizei vor einem hohen finanziellen Verlust.

Taten verhindern

Die Polizei setzt bei der Verhinderung derartiger Straftaten auf die Mitwirkung vieler Beteiligten. Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter können wie der oben geschilderte Fall belegt mit Aufmerksamkeit und Hinterfragen derartige Taten verhindern. Aber auch (jüngere) Familienmitglieder, Freunde und Bekannte helfen, indem sie ältere Menschen über die diversen Maschen der Betrüger aufklären und als Ansprechpartner da sind. Damit derartige Telefonate am besten sofort nur mit einem Geräusch enden: einem Tuten in der Leitung!

Im Zusammenhang mit den Betrügermaschen gibt die Polizei folgende Tipps:

- Vergessen Sie niemals: Trickdiebe sind erfinderisch, wenn sie an
Ihre Wertgegenstände kommen wollen! Informieren Sie Seniorinnen und
Senioren in Ihrer Familie und sprechen Sie offen über die Maschen der
Betrüger - über Enkeltrickbetrüger, über falsche Polizisten und
Staatsanwälte, aber auch über falsche Wasserwerker. Und mahnen Sie
sie zu einem gesunden Misstrauen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um Geld bittet - oder auch nach Wertgegenständen in einem Bankschließfach fragt!

- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr
Gesprächspartner - zum Beispiel ein angeblicher Enkel/Sohn oder
auch Polizist - um Geld bittet! Vergewissern Sie sich bei der
Familie, ob der Anrufer ein wirklicher Verwandter ist oder rufen
Sie unter den Ihnen bekannten Telefonnummern zurück. Rufen Sie
bei der "echten" Polizei unter der 110, ob es an Ihrer
Wohnanschrift wirklich einen Einsatz/Ermittlungen gibt.
- Sind Sie sich unsicher, ob wirklich die Person vor Ihnen steht oder Sie anruft, für die sie sich ausgibt, ziehen Sie Nachbarn, Familienangehörige oder direkt die Polizei (unter 110) hinzu.

- Übergeben Sie Ihr Geld niemals an Ihnen unbekannte Personen!
- Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten haben - egal, ob Sie den Betrug erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls sogar Opfer geworden sind. Und: Erstatten Sie Anzeige!

- Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten
Beamtinnen und Beamten der Polizei gerne.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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