In Marl
Städtische katholische Hauptschule kämpft ums Überleben

Markus Reufer, Lehrer für Mathematik, Physik und Wirtschaft, hofft, dass es genügend neue Anmeldungen gibt.
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Welche Schule ist für mein Kind geeignet, fragen sich in diesen Tagen viele Marler Eltern von Viertklässlern, die mit dem kommenden Schuljahr zu einer weiterführenden Schule wechseln. Gymnasium, Realschule, Gesamtschule oder Hauptschule? Letztere gibt es immer weniger. Die städtische katholische Hauptschule in Marl ist eine davon.
In vielerlei Hinsicht eine besondere und vor allem gute Hauptschule, findet Lehrer Markus Reufer. Nur müssen sich genügend neue Schülerinnen und Schüler für die 5. Klasse anmelden, sonst wird es dramatisch: "Für uns geht es ums nackte Überleben." Markus Reufer unterrichtet seit zehn Jahren an der stätischen katholischen Hauptschule. Mindestens 18 Neuanmeldungen für die kommende 5. Klasse werden benötigt - sonst wird die Hauptschule am Merkelheider Weg auslaufen.

Mindestens 18 Anmeldungen nötig

Was nicht nur Reufer, der Mathematik, Physik und Wirtschaft unterrichtet, unfassbar traurig fände. "Wir haben hier aktuell 310 Schülerinnen und Schüler, von denen wir wissen, dass sie sich hier ausgesprochen wohl und gut aufgehoben fühlen." Auch von deren Eltern erfahre er viel Zustimmung für die Schule und das, was sie bietet.
Für Markus Reufers Einschätzung spricht, dass nicht nur Jungen und Mädchen aus Marl die städtische katholische Hauptschule besuchen, sondern auch ein Teil der Schüler aus dem Vest - aus Oer-Erkenschwick, Haltern, Herten und Recklinghausen - stammt. Trotzdem droht, sollten nicht genügend neue Anmeldungen kommen, dass die Schule zum Auslaufmodell wird.
Markus Reufer: "Es ist Unwissenheit, weshalb die Anmeldezahlen sinken." Bis einschließlich Qualifikation für die Sekundarstufe II können die Schülerinnen und Schüler an der städtischen katholischen Hauptschule ihren Abschluss machen, danach also das Abitur oder Fachabitur in Angriff nehmen. Schüler aller Konfessionen sind willkommen. Reufer: "Auch der katholische Religionsunterricht geht mehr in Richtung Ethik."

Donnerstag, 17. Januar, Infotag

Noch eine Besonderheit, auf die Reufer und seine 30 Kollegen und Kolleginnen stolz auf diese Hauptschule sind: Im 9. Jahrgang wird ein Langzeitpraktikum in Ausbildungsbetrieben angeboten. Heißt: Sie schnuppern nicht nur in einen Beruf rein, sondern krempeln an zwei Tagen pro Woche die Ärmel auf und lernen Handwerks- oder Dienstleistungsberufe hautnah kennen. Dieses Projekt betreut Markus Reufer. "Es ist ein Erfolgsmodell, weil die Schüler wichtige Erfahrungen machen und Kontakte knüpfen." Stolze 17 Ausbildungsverträge haben teilnehmende Schüler nach dem Langzeitpraktkum 2017/18 erhalten.
Hört oder liest man oft bei vielen anderen Einrichtungen aller Schulformen von schlechter Ausstattung und fehlender Sanierung, ist die städtische katholische Grundschule in Marl gut in Schuss. Erst im August 2016 wurde der alte Standort an der Wiesenstraße aufgegeben und erfolgte der Umzug zum Merkelheider Weg 21.
Nun müssen mindestens 18 Anmeldungen für die 5. Klasse her, für das kommende Schuljahr 2019/20. Markus Reufer weiß: "Im Februar ist die Deadline."
Wer die städtische katholische Hauptschule und ihre Möglichkeiten kennen lernen möchte, hat dazu am Donnerstag, 17. Januar, ab 16 Uhr Gelegenheit,. Dann beginnt der Informationstag für Eltern. Es gibt Führungen durch die Schule - und anschließend Kaffee und Kuchen.
Informationstag: Donnerstag, 17. Januar, ab 16 Uhr.
Städtische katholische Hauptschule, Merkelheider Weg 21.
Tel. 02365/ 50 330 311.

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein

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