Schwerpunktaktion auf der Autobahn 1: Aufgeweckte sind ausgeschlafen unterwegs
Erst vor zwei Wochen wurden fünf Menschen bei einem Unfall auf der Autobahn 1 bei Münster verletzt, drei davon schwer. Ein Sattelzugfahrer war ersten Ermittlungen zufolge kurz eingeschlafen und hat dann ungewollt den Fahrstreifen gewechselt. Der Lkw erfasste einen BMW, der anschließend in einen Mercedes geschleudert und dann zurück unter das Verursacher-Fahrzeug katapultiert wurde.
Die Deutschen verreisen nach wie vor am liebsten mit dem Auto: 45 Prozent von ihnen ziehen den Pkw anderen Transportmitteln vor. Die Vorteile liegen auf der Hand. Man ist flexibel, kann mehr Gepäck transportieren und eine Reisepause einlegen, wann immer dies gewünscht ist. Die Pause kommt allerdings meist viel zu kurz. Nur etwa jeder dritte Fahrer hält sich an das empfohlene Pausenintervall von zwei Stunden. Über 50 Prozent legen erst nach drei bis vier Stunden oder später eine Ruhezeit ein. In diesem Fall steigt die Gefahr für Müdigkeit am Steuer - ein häufig unterschätztes Risiko.
Ratschläge
Im Jahr 2017 ereigneten sich auf den Autobahnen rund um Münster 56 Verkehrsunfälle infolge von Sekundenschlaf. Dabei wurde eine Person getötet. 20 Personen wurden schwer, 21 leicht verletzt. Es entstand Sachschaden in einer Höhe von 750.000 Euro.
Wer sich müde hinters Steuer setzt oder während der Fahrt nicht regelmäßige Pausen macht, riskiert es einzuschlafen. Wem beispielsweise bei Tempo 100 für gerade einmal drei Sekunden die Augen zufallen, der legt rund 83 Meter ohne Kontrolle über sein Fahrzeug zurück.
Weder durch umfassende Erfahrung noch durch scheinbare Tricks kann das Einschlafen hinter dem Steuer ab einem bestimmten Zeitpunkt verhindert werden.
Im Rahmen einer dreiwöchigen Schwerpunktaktion ab dem 14. Mai auf der A 1, zwischen Osnabrück und Hamm, informiert die Polizei über Ursachen von Sekundenschlaf und Warnzeichen von Übermüdung.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.