Uwe Göddenhenrich berät kostenlos
Raus aus den Stolperfallen - für mehr Barrierefreiheit

Uwe Göddenhenrich demonstrierte bei seinem Besuch in der Stadtspiegel-Redaktion, wie Stolperfallen vermeidbar sind.
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Schon die Befürchtung zu stürzen, macht Angst. Einer, der andere Menschen in Sachen Barrierefreiheit berät, ist Uwe Göddenhenrich aus Marl. Aus eigener leidvoller Erfahrung hat er Konzepte gegen Stolperfallen entwickelt und hält darüber kreisweit Vorträge, um Menschen mit Gehilfen das Leben zu erleichtern.

Uwe Göddenhenrich ist ein großer, kräftiger Mann und doch weiß er, wie man sich fühlt, wenn man sich nicht angstfreibewegen kann. Darum hat der Marler Hilfsmittel und Trainingsprogramme entwickelt, die Menschen mit Gehilfen das Leben erleichtern.
Diesen Tag im Juli 2014 wird Uwe Göddenhenrich (verheiratet, eine Tochter) nie vergessen: „Ich wollte einfach auf dem Balkon einen Gartenstuhl anders hinstellen. Plötzlich knickte mir ein Bein weg.“ Es war die Seite, in dem er schon seit acht Jahreneine künstliche Hüfte hatte. Wegen eines Materialfehlers war die künstliche Hüfte gebrochen. Es folgten: Operation, Reha, weitere Operationen, Reha, Prozesse und andere Auseinandersetzungen. Vor allem aber: furchtbare Schmerzen.

Vorträge und Beratungen

Mit 57 Jahren ist der gelernte Versicherungskaufmann („mit Schwerpunkt Krankenkassen, ist das nicht ein guter Witz?“) Frühpensionär. Seine eigenen Erfahrungen motivierten den Marler, sich für andere Menschen in vergleichbarer Situationeinzusetzen. Kostenfrei hält er Vorträge in Seniorenheimen, bei Vereinen und Verbänden, Parteien und anderen Gruppen.  „Ich werde auch von Firmen eingeladen, mir Gebäude und Werkstätten anzusehen, um mögliche Barrieren zu beseitigen und damit Unfälle zu vermeiden.“

Nach leidvoller Erfahrung für andere aktiv

Die Idee zu „Stolperstop“, seinem Patent, entstand so: „Es war vier Wochen nach ein Operation. Meine Frau Margret und ich machten einen Ausflug. Sie schob meinen Rollstuhl. Da war eine nur drei Zentimeter hohe Kante, aber meine Frau kam mit mir im Rollstuhl nicht darüber. Da dachte ich: Es muss doch etwas geben!“

Rollatoren sind wie Schuhe

Vor seiner Arbeit als Versicherungskaufmann hatte Göddenhenrich eine Ausbildung als Bauzeichner gemacht. Nach dem frustrierendem Erlebnis im Rollstuhl griff er zu Papier und Stift und hielt erste Ideen für eine mobile Rampe fest. „Mittlerweile arbeite ich mit metallverarbeitenden Firmen sowie Sanitätshäusern im Vest zusammen, um barrierefreie Maßnahmen in Wohnungen und Betrieben umzusetzen, mobile Hilfsmittel zu bauen.“
Rund 30 Vorträge halte er pro Jahr im Vest, schätzt Goddenhenrich. Barrierefreiheit ist ein weites Feld. Noch ein Beispiel: „Ausgerechnet ältere Menschen besitzen Uralt-Telefone mit Schnur. Fiese Stolperfallen!“ Was
für Schuhe gilt, gilt auch für Rollatoren: Sie müssen passen. Göddenhenrich berät kenntnisreich, praxisnah und redet frei von der Leber weg.

Kontakt
Wer Uwe Göddenhenrich zu einem Vortrag,Beratung oder Ortsbegehung einladen möchte,
erreicht ihn in Marl unter Tel. 02365/ 50 86 20.

Infos im Netz: Stolperstop.de

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein

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