Rad-Experte und Weltenbummler: Andreas Bugdoll

Tolles Foto von der Nord-Vietnam-Reise von Andreas und Marion Bugdoll.
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  • Tolles Foto von der Nord-Vietnam-Reise von Andreas und Marion Bugdoll.
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Warum einfach faul am Strand liegen, wenn man sich richtig schön verausgaben kann? Fast 80.000 Kilometer hat Andreas Bugdoll aus Marl mit seiner Frau Marion in fünf Kontinenten und in 35 Ländern auf dem Drahtesel bewältigt. Andreas Bugdoll, der aus Herten stammt, ist außerdem ein guter Erzähler und Schreiber. Sein Buch „Radreisen“ ist gerade druckfrisch erschienen.

Schon die Geschichte, wie er zum Radreisen kam, ist witzig: „Es war beim Urlaub auf Korsika. Meine Frau und ich fuhren mit dem Auto an einem Paar vorbei, das schwitzend und laut fluchend seine Räder einen Berg raufschieben musste. Ich sagte zu Marion: ,Das wäre doch auch was für uns.‘“
Sie fand ihn verrückt - und machte sofort begeistert mit.Über 80.000 Kilometer haben sie seit 1990 auf fünf Kontinenten gemeinsam zurückgelegt. Warum? „Für uns käme ein Hotel-Strand-Urlaub gar nicht mehr in Frage. Langweilig.“ Geboren und aufgewachsen in Herten, lebt der Diplom-Ingenieur Andreas Bugdoll (52) mit seiner Frau Marion (51) in Marl. Er arbeitet im Chemiepark, sie beim Kreis Recklinghausen als Radverkehrskoordinatorin.

"Erfahrung ist die Summe der Misserfolge."

Dass zum Radreisen auf dem Niveau, wie die Bugdolls es betreiben, viel Vorbereitung und die passende Ausrüstung gehört, klingt selbstverständlich. Wenn man ein Blick in sein Buch (sehr handlich) wirft, wird schnell deutlich, dass das Wort Planung gar nicht groß genug geschrieben werden kann.
Zur Vorbereitung gehört nicht nur körperliche Fitness. Marion und Andreas Bugdoll lernen auch Fremdsprachen, büffeln beispielsweise seit sechs Jahren Spanisch, weil sie schon einige spanisch-sprachige Länder bereist haben.

Die nächste Tour steht schon fest, dann geht es von Süd- nach Nordspanien, den berühmten Silberweg entlang, die Via de La Plata. Das sind knapp 2.000 Kilometer, was Andreas Bugdoll nicht weiter erwähnenswert findet. Sozusagen eine kleine Aufwärmfahrt.

Durch ihre Reisen sind sie auch mit anderen Menschen in Kontakt gekommen, besonders gepflegt wird die Freundschaft mit einer Gruppe aus den Niederlanden. Zu den Unterschieden zwischen radbegeisterten Deutschen und Niederländern befragt, meint der Marler, „die Niederländer nehmen das sportlich-ernster als wir, aber am Ziel sind sie überaus lockere und lustige Vögel.“

„Nichts ist köstlicher als das Butterbrot nach einer langen Tour.“

Wer so viel mit dem Rad gereist ist, kann nicht nur Schönes erlebt haben. Die Frage, ob er schon mal im Knast gelandet sei, bringt Bugdoll zum Lachen. „Nein, das nicht. Das Schlimmste, was wir erlebt haben, war ein Unwetter in Australien.“

Die Geschichte: Bugdoll & Bogdoll radeln munter durch „Down Under“, als ein Wolkenbruch einsetzt, so richtig wie im Horrorfilm. Weit und breit niemand, keine Menschenseele, kein Dorf. „Wir trafen mit letzter Kraft auf eine verlassene Schule.“ Das leerstehende Gebäude war zwar verrammelt, aber sie fanden erschöpft Unterschlupf unter dem offenen Pavillon. Wenigstens ein Dach über den Kopf.
„Fürs Frühstück hatten wir unserer letztes Essen aufgespart, einen Riesen-Donut. Als ich morgens aufwachte, war der so gut wie weg und ich stocksauer auf meine Frau.“ Marion war aber völlig unschuldig: Nachts muss sich ein Opossum durch die festverschlossene Tasche zielstrebig durchgebissen haben.

Zu den Bildern: Die Fotos von den Reisen stammen von Andreas Bugdoll. Die Fotos von dem Autoren stammen vom Stadtspiegel.

Andreas Bugdoll: „Radreisen: Ausrüstung, Planung“, Outdoor-Handbuch, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-034-6, 160 Seiten, 8,60 Euro

Autor:

Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein

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