Polizei warnt vor Anruf "falscher Polizisten"
Seit Ende vergangener Woche (10.06.) treten im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen mehrfach Fälle auf, in denen meist ältere Personen einen Anruf angeblicher Polizeibeamter bekommen. Der Behörde liegen seit Anfang Juni insgesamt sieben Anzeigen vor (3 Anzeigen aus Haltern am See, 2 Anzeigen aus Bottrop und je 1 Anzeige aus Recklinghausen und Marl). In allen 7 Fällen blieben ist kein Schaden entstanden, der Betrugsversuch wurde vorher aufgedeckt.
Die Anrufer geben sich meist als Angehörige einer örtlich entfernten Behörde (z.B. PP Münster, BKA Wiesbaden) aus und teilen mit, dass man bei der Festnahme von Straftätern eine Liste gefunden habe, auf der auch Name und Adresse der angerufenen Person stehen. Die falschen Polizeibeamten fragen die Angerufenen nun angeblich zu ihrer Sicherheit nach Wertsachen und Geldvermögen aus. Sofern die Opfer Bargeld und Wertsachen zuhause haben, versuchen die falschen Polizeibeamten, ihre Opfer zur Übergabe der Wertsachen an einen angeblichen Kriminalbeamten zu überreden, der im Laufe des Tages vorbeikommen werde.
In anderen Fällen wurde versucht, die Opfer zur Auflösung ihrer Sparbücher zu überreden. Angeblich sei das Geld bei der Bank nicht sicher, da Mitarbeiter der Filiale mit den Tätern zusammenarbeiten würden. Später soll das Geld dann zur Sicherheit oder Überprüfung auf Falschgeld an angebliche Polizeibeamte übergeben werden. Es ist dabei nicht ungewöhnlich, dass die Täter ihre Opfer auch über Tage hinweg anrufen, um sie mit immer neuen Ausschmückungen dazu zu bringen, ihr Bargeld und ihre Wertsachen den angeblichen Polizeibeamten zu übergeben.
Achtung: Ihre Polizeibehörde fragt Sie niemals am Telefon zu Geld und Wertsachen aus.Über eventuell bestehende Gefährdungen unterrichtet die Polizei Sie persönlich bzw. bittet Sie, unverzüglich eine Polizeidienststelle aufzusuchen. Am vergangenen Freitag (10.06.) konnte durch die Aufmerksamkeit eines Bankmitarbeiters ein Opfer in Marl vor einem hohen finanziellen Schaden bewahrt werden. Dieser informierte aufgrund der ungewöhnlich hohen Geldabhebung einen ebenfalls berechtigten Angehörigen - auf diesem Wege flog der Betrugsversuch auf. Vor allem Bankmitarbeiter sollten misstrauisch werden, wenn vorwiegend ältere Kunden plötzlich hohe Abhebungen tätigen oder Guthabenkonten auflösen wollen. Nicht selten verhalten die sich die Betroffenen den Bankmitarbeitern gegenüber plötzlich ungewöhnlich reserviert oder ablehnend - eine Folge des Misstrauens, dass die Täter ihren Opfern eingeredet haben.
Die Polizei appelliert: seien Sie aufmerksam! Nehmen Sie Rücksprache mit Ihrer Bank und melden Sie den Vorfall der Polizei.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.