Polizei und Stadt Marl wollen Radunfälle verringern

Haben jetzt das Warnzeichen „Geisterradler bitte wenden!“ auf dem Radweg an der Ecke Berg-/Rappaportstraße aufgesprüht (v.l.): Udo Lutz (Verkehrsplaner Stadt Marl), Heinz-Peter Mühlenberg (Leiter des städt. Ordnungsamtes), Michael Busch (Ordnungsamt) und Hauptkommissarin Tanja Beinlich | Foto: Marl
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  • Haben jetzt das Warnzeichen „Geisterradler bitte wenden!“ auf dem Radweg an der Ecke Berg-/Rappaportstraße aufgesprüht (v.l.): Udo Lutz (Verkehrsplaner Stadt Marl), Heinz-Peter Mühlenberg (Leiter des städt. Ordnungsamtes), Michael Busch (Ordnungsamt) und Hauptkommissarin Tanja Beinlich
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Mit der Graffiti-Aktion „Geisterradler bitten wenden!“ wollen Polizei und Stadt die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern auf linken Radwegen verringern.

Zum Auftakt der Kampagne wurde ein Warnzeichen auf dem Radweg an der Ecke Berg-/Rappaportstraße aufgesprüht. Das knallgelbe Piktogramm soll Radler jetzt wieder in die richtige Spur bringen.

Rücknahme von linken Radwegen

Die Ordnungshüter knüpfen mit der Graffiti-Aktion nahtlos an das Vorhaben an, den Radverkehr in Marl neu zu ordnen. Wie Polizei und Stadt angekündigt hatten, soll es bis auf wenige durch die Straßenverkehrsordnung legitimierte Ausnahmen in Zukunft keine linken Radwege in Marl geben. Wie berichtet, ist die Verwaltung zurzeit damit beschäftigt, die linken Radwege im Stadtgebiet sukzessive zurückzunehmen. „Mit der Graffiti-Aktion wollen wir jetzt gemeinsam mit der Polizei für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen und dazu beitragen, dass die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrern gesenkt wird“, erklärt Heinz-Peter Mühlenberg, Leiter des städtischen Ordnungsamtes.

"Häufige Ursache von schweren Unfällen"

Bei vielen Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrern seien Fahrradfahrer selbst Verursacher, weiß Tanja Beinlich, Hauptkommissarin und Projektleiterin für Radverkehrssicherheit bei der Polizei. „Das Fahren auf dem linken Radweg“, so Beinlich, „ist eine häufige Ursache von schweren Unfällen im Straßenverkehr“. Der linksseitige Radweg sei deshalb so gefährlich, „weil Autofahrer beim Einbiegen in den Verkehr nach links gucken und plötzlich von rechts kommende Radfahrer leicht übersehen und überrascht werden“, verdeutlicht die Hauptkommissarin. Durch die gemeinsame Graffiti-Aktion mit dem Ordnungsamt verspreche man sich „eine Erhöhung der Sicherheit von Radfahrern“.

Warnzeichen auch anderswo

In der nächsten Zeit sollen die Piktogramme „Geisterradler bitte wenden“ neben der Bergstraße u.a. an folgenden, stark frequentierten Radfahrstrecken aufgebracht werden: Brassertstraße, Carl-Duisberg-Straße und Lipper Weg. Polizei und Stadt denken darüber nach, die Piktogramme auch an anderen Strecken, wo Radfahrer häufig in der falschen Richtung unterwegs sind, aufzusprühen.

Statistik

Nach Angaben der Polizei waren von den 80 Radfahrunfällen 2014 rund 18 auf das linke Fahrverhalten zurückzuführen. Viele der Radfahrer wurden dabei verletzt. Bei einer Aktion im Juni dieses Jahres stellte die Polizei insgesamt über 100 Verstöße in den Städten Dorsten, Haltern am See, Datteln und Marl fest. Geahndet werden sie mit einem Verwarngeld von 20 Euro, bei Unfallbeteiligung mit 35 Euro.

Haben jetzt das Warnzeichen „Geisterradler bitte wenden!“ auf dem Radweg an der Ecke Berg-/Rappaportstraße aufgesprüht (v.l.): Udo Lutz (Verkehrsplaner Stadt Marl), Heinz-Peter Mühlenberg (Leiter des städt. Ordnungsamtes), Michael Busch (Ordnungsamt) und Hauptkommissarin Tanja Beinlich | Foto: Marl
Piktogramm: Geisterradler bitte wenden! | Foto: Marl
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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